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Warntag: Darum heulen heute keine Sirenen in Berlin

Am 12. September 2024 findet der bundesweite Warntag statt, ein Ereignis, das dazu dient, die Alarmierungsinfrastruktur in Deutschland zu testen und die Bevölkerung auf die verschiedenen Warnsysteme aufmerksam zu machen. Während in vielen Bundesländern, wie Brandenburg, die Sirenen ertönen werden, bleibt Berlin in diesem Jahr still.

Hintergrund des Warntags

Der bundesweite Warntag wurde ins Leben gerufen, um die Effektivität der Warnsysteme zu überprüfen und die Bürgerinnen und Bürger für Notfallsituationen zu sensibilisieren. Um 11 Uhr wird eine zentrale Warnmeldung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ausgesendet, die über verschiedene Kanäle wie Radio, Fernsehen und Smartphone-Apps wie Katwarn und NINA verbreitet wird.

Situation in Berlin

In Berlin wird jedoch am heutigen Warntag keine einzige Sirene heulen. Laut einem Sprecher der Senatsinnenverwaltung sind die technischen Voraussetzungen für die rund 290 bereits installierten Sirenen nicht vollständig gegeben. Diese Sirenen können bisher nicht zentral angesteuert werden, was bedeutet, dass ein einheitlicher Alarm nicht möglich ist.

Verzögerungen beim Sirenenaufbau

Ursprünglich war geplant, dass bis Ende 2022 insgesamt 411 Sirenen in den Berliner Bezirken installiert werden, um die Bevölkerung im Falle von Katastrophen oder Krisensituationen zu warnen. Doch die Umsetzung hat sich erheblich verzögert. Der Hauptgrund für diese Verzögerungen sind Lieferengpässe sowie ein Mangel an qualifizierten Fachkräften, die für die Montage der Sirenen notwendig sind. Derzeit sind, laut SenatsInnenverwaltung, nur etwa 290 Sirenen installiert, von denen einige noch nicht von der Feuerwehr abgenommen wurden, und an weiteren Standorten sind Nachjustierungen erforderlich.

Die Rolle der Warn-Apps

Da die Sirenen in Berlin heute nicht aktiv sind, verlassen sich die Behörden auf die Warn-Apps Katwarn und NINA, um die Warnmeldungen an die Bevölkerung zu übermitteln. Diese Apps ermöglichen es, Informationen über mögliche Gefahren in der unmittelbaren Umgebung zu erhalten. Trotz der Tatsache, dass die Sirenen nicht einsatzbereit sind, bleibt der Senat optimistisch, dass bis Ende des Jahres alle 450 Sirenen betriebsbereit installiert werden können.

Bundesweite Warnsysteme

Der Warntag dient nicht nur dazu, die Alarmierungsinfrastruktur zu testen, er soll auch die Bevölkerung mit den verschiedenen Warnsignalen vertraut machen. In den anderen Teilen Deutschlands, insbesondere in Brandenburg, werden heute die Sirenen in einem festgelegten Testlauf aktiviert. Hierbei wird das Signal eines einminütigen auf- und abschwellenden Heultons verwendet, gefolgt von einem Dauerton zur Entwarnung.

Fazit

Die Stille der Sirenen in Berlin am heutigen Warntag ist das Resultat von Verzögerungen beim Ausbau der Warninfrastruktur. Während die Bevölkerung in anderen Bundesländern akustisch gewarnt wird, ist Berlin auf digitale Warnmittel angewiesen. Dies wirft Fragen zur Effizienz der Warnsysteme auf und verdeutlicht, wie wichtig es ist, die technische Infrastruktur rechtzeitig zu optimieren.

Quellen: dpa, rbb, t-online

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 in Kategorie: 
Politik

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