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Wartezeit im Spandauer Krankenhaus: So lange müssen Sie auf Fr. oder Hr. Doktor warten

Die Wartezeit in den Notaufnahmen der Berliner Krankenhäuser, insbesondere im Vivantes Klinikum Spandau, hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Patienten, die dringend medizinische Hilfe benötigen, finden sich oft mit langen Wartezeiten konfrontiert, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.

Aktuelle Wartezeiten im Vivantes Klinikum Spandau

Eine Analyse der Wartezeiten in den Notaufnahmen zeigt, dass die durchschnittliche Wartezeit im Vivantes Klinikum Spandau bei etwa 103 Minuten liegt, was im Vergleich zu anderen Berliner Kliniken bemerkenswert ist. So mussten Patienten im Klinikum Am Urban in Kreuzberg durchschnittlich 93 Minuten warten, während im Humboldt-Klinikum in Reinickendorf die Wartezeit nur 33 Minuten betrug.

Diese Unterschiede in den Wartezeiten sind häufig auf die organisatorischen Abläufe und die Auslastung der jeweiligen Einrichtungen zurückzuführen. Wie in einem Bericht des Berliner Senats erläutert, ist die hohe Nachfrage nach Notfallversorgung ein zentraler Grund für die variierenden Wartezeiten.

Die Triage und ihre Bedeutung

Die Notaufnahmen verwenden ein Triage-System, das den Patienten je nach Dringlichkeit klassifiziert. Akute Fälle, wie beispielsweise bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, haben Vorrang und sollten innerhalb von zehn Minuten von einem Arzt gesehen werden. Weniger dringliche Fälle müssen hingegen mit längeren Wartezeiten rechnen. Diese Priorisierung ist entscheidend, um die Lebensrettung in kritischen Situationen zu gewährleisten.

Belastung der Notaufnahmen

Die Belastung in den Berliner Notaufnahmen ist erheblich. Allein im Jahr 2022 wurden in den Vivantes-Kliniken Friedrichshain und Neukölln nahezu 71.000 beziehungsweise 60.000 Notfälle behandelt. Das Vivantes Klinikum Spandau gehört mit seiner Rettungsstelle zu den stark frequentierten Einrichtungen, die jährlich eine große Anzahl an Patienten versorgt.

Diese hohe Zahl an Notfällen in Kombination mit begrenzten Ressourcen führt dazu, dass viele Patienten lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Der Berliner Senat hat bereits Maßnahmen ergriffen, um diese Probleme anzugehen, darunter die Digitalisierung der Notfalldokumentation und die Verbindung zu Bereitschaftspraxen für weniger dringliche medizinische Probleme.

Patientenerfahrungen und Herausforderungen

Die Erfahrungen von Patienten in der Notaufnahme des Vivantes Klinikums Spandau sind gemischt. Einige loben das Engagement des Pflegepersonals und die medizinische Versorgung, während andere über erhebliche Wartezeiten und organisatorische Probleme berichten. Ein Patient beschrieb, dass er trotz akuter Schmerzen mehrere Tage auf eine umfassende Behandlung warten musste, was zu einer Verschlechterung seines Gesundheitszustands führte. Solche Berichte verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen sowohl Patienten als auch medizinisches Personal konfrontiert sind.

Initiativen zur Verbesserung der Situation

Um die Situation in den Notaufnahmen zu verbessern, hat der Senat verschiedene Initiativen ins Leben gerufen. Dazu gehört die Einführung eines digitalen Systems, das die Kommunikation zwischen Rettungsdiensten und Krankenhäusern optimieren soll. Durch diese Maßnahmen soll die Effizienz der Notfallversorgung erhöht und die Wartezeiten für Patienten reduziert werden.

Zusätzlich wird in den Arztpraxen eine verstärkte Zusammenarbeit gefördert, um Patienten mit weniger dringlichen Anliegen besser zu versorgen und somit die Notaufnahmen zu entlasten.

Fazit

Die Wartezeiten im Vivantes Klinikum Spandau spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele Notaufnahmen in Großstädten konfrontiert sind. Trotz der Anstrengungen des Senats und der Kliniken, die Situation zu verbessern, bleibt die Wartezeit ein zentrales Thema für Patienten und medizinisches Personal. Eine kontinuierliche Verbesserung der Abläufe und Ressourcen wird notwendig sein, um eine zeitgerechte medizinische Versorgung für alle Patienten sicherzustellen.

Quellen

  • Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
  • Tagesspiegel
  • dpa
  • Berliner Abgeordnetenhaus
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Politik

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