Ausbildung: So steinig ist der Weg für junge Frauen im Handwerk. Eine Erfolgsgeschichte.
Die Ausbildung im Handwerk bietet Frauen zahlreiche Chancen, ist aber oft mit Herausforderungen und Vorurteilen verbunden. Im deutschen Handwerk sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert, insbesondere in traditionellen Männerberufen. Doch es gibt Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass der Weg in eine handwerkliche Karriere für junge Frauen durchaus möglich ist.
Herausforderungen für Frauen im Handwerk
Viele junge Frauen sehen sich während ihrer Ausbildung im Handwerk mit einer Vielzahl von Vorurteilen konfrontiert. Diese Vorurteile betreffen oft die körperliche Stärke, die in vielen Handwerksberufen als entscheidend erachtet wird. Ein Beispiel ist die 24-jährige Konstantia Proiou, die sich zur Reitsportsattlerin ausbilden lässt. Ihr Weg war nicht einfach, und sie musste mehrmals Rückschläge hinnehmen, bevor sie ihren Traumjob erreichen konnte. Wie sie berichtet, war es besonders schwer, in einem Bereich Fuß zu fassen, der traditionell von Männern dominiert wird.
Frauen im Handwerk: Eine wachsende Präsenz
Trotz der Herausforderungen gibt es einen klaren Trend zu mehr Frauen im Handwerk. Wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) feststellt, gibt es viele innovative und erfolgreiche Frauen, die sich in verschiedenen handwerklichen Berufen behaupten. Die Zahl der Frauen in Führungspositionen und als Unternehmerinnen wächst stetig. Der ZDH unterstützt Initiativen zur Förderung von Frauen im Handwerk, um ihnen eine erfolgreiche Karriere zu ermöglichen.
Erfolgsgeschichten als Inspiration
Eine der inspirierenden Geschichten kommt von Melanie Franke, die in einem traditionell männlich dominierten Beruf als Metallbaumeisterin arbeitet. Melanie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Gold- und Silberschmiedin, bevor sie in das Familienunternehmen eintrat. Trotz der Herausforderungen, die eine Karriere in diesem Bereich mit sich bringt, hat sie sich hochgearbeitet und ist heute die Geschäftsführerin des Unternehmens. Ihre Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie Frauen in vermeintlichen Männerberufen erfolgreich sein können.
Die Rolle von Netzwerken und Initiativen
Verschiedene Netzwerke und Initiativen setzen sich für die Gleichstellung von Frauen im Handwerk ein. Diese Organisationen bieten Unterstützung, Mentoring und Weiterbildungsmöglichkeiten, um Frauen zu ermutigen, Führungspositionen einzunehmen. Das Netzwerk "Unternehmerfrauen im Handwerk" ist eines der vielen Beispiele, die zeigen, wie Frauen sich gegenseitig unterstützen können. Darüber hinaus engagiert sich der ZDH auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was für viele Frauen ein entscheidender Faktor bei der Berufswahl ist.
Die Zukunft der Frauen im Handwerk
Die Möglichkeiten für Frauen im Handwerk sind vielfältig und wachsen ständig. In den kommenden Jahren wird erwartet, dass viele Betriebe Nachfolge suchen, was Frauen zusätzliche Chancen bietet. Die Digitalisierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie neue Perspektiven eröffnet und die körperliche Belastung in vielen Berufen verringert. Dies könnte dazu beitragen, dass mehr Frauen eine Karriere im Handwerk anstreben und sich in Führungspositionen etablieren.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weg für junge Frauen im Handwerk zwar steinig sein kann, aber nicht unüberwindbar. Mit Entschlossenheit, Unterstützung durch Netzwerke und Initiativen sowie einer wachsenden Akzeptanz in der Gesellschaft haben viele Frauen die Möglichkeit, im Handwerk erfolgreich zu sein. Ihre Geschichten sind inspirierende Beispiele dafür, dass Frauen in allen Bereichen des Handwerks einen wichtigen Beitrag leisten können.
Quellen
Der Standard, dpa, Berliner Morgenpost