Babboe: Zwei weitere Lastenrad-Modelle von Verkaufsstopp betroffen
Der niederländische Hersteller Babboe hat den Verkauf seiner Lastenräder in Deutschland seit Februar 2024 ausgesetzt, nachdem Sicherheitsmängel bei verschiedenen Modellen festgestellt wurden. Diese Maßnahme wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Verbrauchsgüter (NVWA) initiiert, die mehrere Modelle als gefährlich einstufen. Die Rückrufaktion umfasst nun zusätzliche Modelle, was zu Unsicherheit unter den Besitzern geführt hat.
Hintergrund zum Verkaufsstopp
Im Februar 2024 wurde der Verkauf aller Lastenräder der Marke Babboe vorsorglich gestoppt, nachdem die genannten Behörden Sicherheitsrisiken identifiziert hatten, die teilweise in Rahmenbrüchen enden konnten. Betroffen sind unter anderem die Modelle CITY (E), MINI (E), City Mountain (Produktion vor 2020) und die verschiedenen Versionen des Modells Pro Trike/Transporter. Die Sicherheitsmängel wurden durch Herstellerfehler, die zwischen 2010 und 2012 und zwischen 2017 und 2018 auftraten, verursacht.
Erweiterung des Rückrufs
Kürzlich gab Babboe bekannt, dass der Rückruf von Lastenfahrrädern ausgeweitet wurde. Neben den bereits genannten Modellen sind nun auch das Modell Slim Mountain und weitere Varianten des Pro Trike betroffen. Die zuständigen Behörden haben strafrechtliche Ermittlungen gegen den Hersteller eingeleitet, um mögliche fahrlässige Handlungen zu untersuchen. Es gibt Berichte, dass vor einer behördlichen Prüfung defekte Rahmen verborgen wurden.
Details zu den betroffenen Modellen
Folgende Babboe-Modelle sind vom Rückruf betroffen:
- CITY (E) - MINI (E) - City Mountain (Produktion vor 2020) - Pro Trike/Transporter - Slim MountainReaktion von Babboe
Babboe hat betroffenen Kunden die Möglichkeit angeboten, ihre Lastenfahrräder zur Inspektion und gegebenenfalls zum Austausch zurückzugeben. Für Besitzer von Lastenrädern, die fünf Jahre oder jünger sind, wird ein neues Modell bereitgestellt. Ältere Modelle werden finanziell bewertet und können beim Kauf eines neuen Lastenrads angerechnet werden. Die Implementierung dieser Rückrufaktion wird jedoch voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen, da Babboe in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte, die Sicherheitsstandards einzuhalten.
Empfehlungen für Besitzer von Babboe-Lastenrädern
Besitzer von Babboe-Lastenrädern sollten ihre Modelle auf der Webseite www.kontrollieredeinenrahmen.de registrieren, um zu überprüfen, ob ihr Rad von der Rückrufaktion betroffen ist. Zusätzlich wird empfohlen, eine kostenlose Sicherheitsinspektion bei einem autorisierten Händler in Anspruch zu nehmen. Die Inspektionen sollen ab Ende April 2024 verfügbar sein.
Auswirkungen auf den Markt
Insgesamt werden in Deutschland schätzungsweise 15 Prozent aller Babboe-Lastenräder aufgrund der Rückrufaktionen ausgetauscht. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Verbraucher, sondern auch auf die Marke Babboe selbst, die ihre Position im Markt prüfen und möglicherweise Anpassungen in der Produktion und Qualitätssicherung vornehmen muss.
Schlussfolgerung
Die Rückrufaktion bei Babboe verdeutlicht die Wichtigkeit von Sicherheitsstandards in der Fahrraddesign- und Produktionsbranche. Während die meisten Modelle nach einer Inspektion wieder auf die Straße gebracht werden können, bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Sicherheitsmängel und der damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen für den Hersteller bestehen. Die Kunden von Babboe erwarten jetzt eine zügige und transparente Abwicklung der Rückrufaktionen sowie eine klare Kommunikation über die nächsten Schritte.
Quellen: Verbraucherzentrale Berlin, dpa, WDR Nachrichten.