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Plötzlich werden Berliner krank – um an Cannabis zu kommen!

In den letzten Jahren hat sich die Wahrnehmung von Cannabis in der Gesellschaft und insbesondere in Berlin drastisch verändert. Mit der zunehmenden Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken und den jüngsten politischen Entwicklungen zur Legalisierung von Freizeit-Cannabis sind immer mehr Menschen bereit, gesundheitliche Risiken in Kauf zu nehmen, um Zugang zu Cannabis zu erhalten. Dies führt nicht selten dazu, dass Menschen sich in einen Zustand bringen, in dem sie ernsthaft krank werden müssen, um die gewünschte Substanz legal zu beziehen.

Die medizinische Nutzung von Cannabis

Die medizinische Verwendung von Cannabis ist seit 2017 in Deutschland gesetzlich geregelt. Ärzte können Cannabis auf Rezept verschreiben, wenn Patienten an schweren Erkrankungen leiden, für die andere Behandlungen nicht ausreichend wirksam sind. Zu den anerkannten Indikationen zählen chronische Schmerzen, Übelkeit durch Chemotherapie und Muskelkrämpfe bei multipler Sklerose. Allerdings wurde festgestellt, dass viele Patienten, die Cannabis konsumieren möchten, oft an einer Vielzahl von Beschwerden leiden, die möglicherweise nicht unbedingt eine medizinische Indikation für die Einnahme von Cannabis darstellen.

Schleichender Trend zum Missbrauch

In Berlin gibt es Berichte von Menschen, die gesundheitliche Probleme vortäuschen oder sich absichtlich in einen kranken Zustand versetzen, um ein Rezept für medizinisches Cannabis zu erhalten. Diese Entwicklung hat alarmierende Ausmaße angenommen, da viele der Betroffenen nicht nur die Risiken für ihre eigene Gesundheit ignorieren, sondern auch die Grenzen zwischen medizinischem und rekreativem Konsum verwischen.

Risiken und Nebenwirkungen der Cannabistherapie

Die Einnahme von Cannabis ist nicht ohne Risiken. Nebenwirkungen können Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und psychische Erkrankungen umfassen. Laut Berichten brechen mehr als ein Drittel der Patienten die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab. Des Weiteren besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, insbesondere wenn Cannabis über längere Zeit konsumiert wird. Die Folgen einer plötzlichen Absetzung können Entzugserscheinungen hervorrufen, die für die Betroffenen äußerst belastend sein können.

Politische Entwicklung zur Cannabis-Legalisierung

Die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis gewinnt auch auf politischer Ebene zunehmend an Bedeutung. Der Bundestag hat kürzlich einen Gesetzesentwurf zur kontrollierten Freigabe von Cannabis verabschiedet, der es Erwachsenen erlaubt, in bestimmten Mengen Cannabis zu besitzen und anzubauen. Dies könnte dazu führen, dass noch mehr Menschen in Berlin und darüber hinaus sich mit der Substanz beschäftigen, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand.

Öffentliche Wahrnehmung und gesellschaftliche Auswirkungen

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Cannabis hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Während viele Menschen Cannabis als harmlose Substanz betrachten, gibt es dennoch zahlreiche Berichte über die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum verbunden sind. Insbesondere bei Jugendlichen wird ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen festgestellt, was Experten dazu veranlasst, zur Vorsicht zu mahnen.

Der Weg zur Legalisierung - Ein zweischneidiges Schwert

Die Legalisierung von Cannabis stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Auf der einen Seite könnte sie dazu beitragen, den Schwarzmarkt zu bekämpfen und den Zugang zu sicheren und kontrollierten Produkten zu ermöglichen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass die Zahl der Konsumenten steigt und damit auch die gesundheitlichen Risiken. Experten weisen darauf hin, dass eine umfassende Aufklärung über die Risiken des Cannabis-Konsums notwendig ist, um die potenziellen Schäden zu minimieren.

Fazit

Die aktuelle Entwicklung rund um Cannabis in Berlin ist ein Spiegelbild gesellschaftlicher Veränderungen und der Komplexität des Themas. Die Suche nach medizinischen Anwendungen und die Legalisierung von Cannabis sind wichtige Schritte, die jedoch auch neue Herausforderungen und Risiken mit sich bringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auswirken werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und den Konsum in geordnete Bahnen zu lenken.

Quellen: - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) - dpa - Berichte aus Berlin

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 in Kategorie: 
Politik

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