Berliner Bevölkerungswachstum 2024: Zuwanderung prägt Entwicklung, Altersstruktur im Wandel
Berlin verzeichnet weiterhin ein Bevölkerungswachstum. Ende 2024 lebten 3.897.145 Menschen mit Hauptwohnsitz in der Hauptstadt, wie rbb24 berichtet. Das entspricht einem Anstieg von etwa 0,5 Prozent oder 19.045 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Wert markiert den höchsten Einwohnerbestand seit 1991, als laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg noch 3.443.575 Menschen in Berlin lebten.
Wie rbb24 weiter meldet, ist die Zuwanderung aus dem Ausland der maßgebliche Faktor für dieses Wachstum. 25.509 Neuanmeldungen von Menschen mit ausländischem Pass im Jahr 2024 führten zu einem Gesamtanteil von 971.878 Menschen mit ausländischem Pass in Berlin. Das bedeutet, dass jeder Vierte Berliner (24,9 Prozent) einen ausländischen Pass besitzt. Die Bezirke Reinickendorf, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick verzeichneten den größten Zuwachs. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit im Jahr 2024 um 6.500.
Der demografische Wandel macht sich auch in Berlin bemerkbar. Die Zahl der Kinder unter 6 Jahren ist laut rbb24 rückläufig: Von 222.650 im Jahr 2021 auf 208.938 im Jahr 2024. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen über 85 Jahren kontinuierlich. Seit 2021 (98.975) hat die Zahl der Hochbetagten um fast 22 Prozent zugenommen und erreichte 2024 einen Wert von 120.246. Diese leben häufig in den äußeren Bezirken wie Steglitz-Zehlendorf (11,9 Prozent) und Treptow-Köpenick (10,8 Prozent).
Die Bertelsmann Stiftung prognostizierte bereits 2015 eine Verstärkung der Unterschiede zwischen Stadt und Land durch den demografischen Wandel, und betonte die Notwendigkeit flexibler Mobilitätsangebote, schnellen Internets und einer angemessenen Gesundheitsversorgung auch in einwohnerschwachen Regionen. Eine weitere Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2024 bestätigt diese Entwicklung und prognostiziert für Berlin bis 2040 einen Bevölkerungszuwachs von 5,8 Prozent. Auch das Statistische Bundesamt präsentierte im Jahr 2022 Ergebnisse der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, die den Einfluss von Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit und Wanderungen auf die Bevölkerungsentwicklung bis 2070 aufzeigen.
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung veröffentlichte 2019 eine Studie zur demografischen Lage Deutschlands, die die Zukunftsfähigkeit deutscher Regionen anhand verschiedener Indikatoren untersucht. Die Studie hebt die Bedeutung von Zuwanderung und steigenden Kinderzahlen für das demografische Zwischenhoch hervor, weist aber gleichzeitig auf die anhaltenden Herausforderungen durch weniger Arbeitskräfte, steigende Kosten in den Sozialsystemen und regionale Ungleichgewichte hin.
Quellen:
- https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/berlin-einwohnerzahl-bevoelkerungszuwachs-statistik.html
- https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2024/april/bevoelkerungsentwicklung-in-deutschland-verlaeuft-bis-2040-regional-sehr-unterschiedlich
- https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2022/bevoelkerungsvorausberechnung/bevoelkerung-einladung.html
- https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2015/juli/demographischer-wandel-verstaerkt-unterschiede-zwischen-stadt-und-land