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SS-Parolen, verklebte Türen, verprügelte Angestellte: Queeres Café „Das Hoven“ in Neukölln wird immer wieder attackiert

Das queere Café und Restaurant „Das Hoven“ im Neuköllner Reuterkiez ist seit seiner Eröffnung ein Ziel homophober Angriffe. Inhaber Danjel Zarte berichtet von wiederholten Attacken, die nicht nur sein Geschäft, sondern auch die dort beschäftigten Mitarbeiter betreffen. Diese Vorfälle reichen von Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu physischen Übergriffen.

Hintergrund der Angriffe

Die Angriffe auf „Das Hoven“ sind Teil eines besorgniserregenden Trends, der in Berlin und anderen Städten beobachtet wird. Zarte erläutert, dass die Angriffe oft von Personen ausgehen, die sich offen zu extremen politischen Ansichten bekennen. In den letzten Monaten wurden die Türen des Cafés mit SS-Parolen beschmiert und die Mitarbeiter wurden in mehreren Vorfällen körperlich angegriffen.

Reaktionen aus der Nachbarschaft

Obwohl die Angriffe alarmierend sind, gibt es auch eine große Welle der Solidarität aus der Nachbarschaft. Zarte hebt hervor, dass viele Menschen im Reuterkiez aktiv gegen solche Vorfälle Stellung beziehen. So wurden unter anderem Crowdfunding-Aktionen ins Leben gerufen, um die Sicherheitsvorkehrungen im Café zu verbessern und um die Betroffenen zu unterstützen.

Sicherheitsmaßnahmen und Unterstützung

Um der zunehmenden Bedrohung zu begegnen, hat „Das Hoven“ verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Installation von Kameras und die Sensibilisierung der Mitarbeiter für potenzielle Gefahren. Zudem wird in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an Schulungen zur Deeskalation von Konflikten gearbeitet.

Der wirtschaftliche Druck

Die ständigen Angriffe haben auch wirtschaftliche Konsequenzen. Trotz der Unterstützung aus der Nachbarschaft ist der wirtschaftliche Druck für das Café erheblich. Zarte berichtet, dass viele Gäste aufgrund der Sicherheitslage zögern, das Café zu besuchen. Die ständige Bedrohung hat auch zu einem Rückgang der Mitarbeiterzahlen geführt, da einige Angestellte aus Angst vor Übergriffen ihren Job aufgegeben haben.

Ein Signal für Toleranz und Vielfalt

Trotz der Herausforderungen bleibt das Café ein Symbol für Toleranz und Vielfalt. Zarte betont, dass es ihm wichtig ist, ein Zeichen zu setzen: „Niemand sollte wegen seiner Sexualität, Kultur, Hautfarbe oder sonstigem ausgegrenzt werden.“ Er setzt sich für eine offene und inklusive Gesellschaft ein und hofft, dass die Angriffe letztendlich nicht die Botschaft der Akzeptanz und des Respekts schwächen werden.

Ausblick

Die Zukunft von „Das Hoven“ bleibt ungewiss, jedoch ist der Wille zur Weiterführung des Betriebs und das Engagement für die queere Gemeinschaft stark. Zarte plant, weiterhin aktiv gegen Diskriminierung zu kämpfen und die sozialen Initiativen in Neukölln zu unterstützen. Die gemeinsame Anstrengung der Gemeinschaft könnte eine entscheidende Rolle dabei spielen, solche Angriffe zu verhindern und ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen.

Fazit

Die Angriffe auf das queere Café „Das Hoven“ sind Teil eines größeren Problems, das nicht nur Berlin, sondern viele Städte betrifft. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft als Ganzes sich gegen solche Übergriffe stellt und dass die Stimmen der Solidarität und Unterstützung lauter werden, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

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 in Kategorie: 
Politik

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