Einmalige Performance in Kreuzberg: „Zora Snake“ tanzt über Raubkunst
Am 10. November 2024 wird im Humboldt Forum in Berlin eine besondere Veranstaltung stattfinden, die die Aufmerksamkeit auf die komplexe Thematik der Raubkunst und der kolonialen Vergangenheit lenkt. Der performative Tanz-Parcours „Zora Snake – L'Opèra du Villageois“ wird von dem renommierten Tänzer und Choreographen Zora Snake geleitet und bietet eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der kulturellen Identität und dem Erbe der afrikanischen Kunst.
Zora Snake, der für seine provokanten und zugleich sensiblen Darstellungen bekannt ist, führt die Zuschauer durch das Museum und verwandelt die Ausstellungsräume in einen Raum des Rituals. Hierbei nutzt er die Maske als zentrales Element, um nicht nur die Schönheit der Maskenkunst darzustellen, sondern auch die Tragödien und Traumata, die mit ihrer Geschichte verbunden sind. In einem Zitat von Zora Snake heißt es: „Die Masken sind mehr als Objekte; sie sind Zeugen einer Geschichte, die oft im Schatten der kolonialen Ausbeutung steht.“
Die Performance wird im Kontext der laufenden Debatte über die Rückgabe von Kulturgütern an ihre Herkunftsländer präsentiert. Zora Snake thematisiert die Symbolik und die emotionalen Belastungen, die mit den Kunstwerken verbunden sind, die während der Kolonialzeit aus Afrika entwendet wurden. „I AM NOT AN OBJECT“ ist das Motto, unter dem die Aufführung stattfindet und das die Zuschauer dazu anregen soll, über die Bedeutung von Identität und Erbe nachzudenken.
Die Veranstaltung, die zwischen 13:00 und 13:45 Uhr stattfindet, wird als Hommage an die Menschen in den Dörfern und ehemaligen Königreichen im kamerunischen Grasland verstanden. Zora Snake erzählt die verborgene Reise der Masken, die von privaten Schätzen zu kapitalistischen Gütern wurden, und thematisiert auch die gewaltsamen Übergriffe, die seine Vorfahren erlitten haben. „Einige unserer Unabhängigkeitskämpfer*innen haben sich gegen die Gewalt der Kolonialherren gewehrt. Heute offenbaren die Schläge die Gräueltaten einer Zeit, in der die Menschen Masken benutzten, um zu heilen, Kriege zu beenden und neue Verbindungen zu knüpfen“, erläutert er in einem Interview.
Die Performance ist nicht nur ein künstlerisches Ereignis, sondern auch ein Beitrag zu einer weiteren Diskussion über die Verantwortung der Museen und die Notwendigkeit der Aufarbeitung kolonialer Geschichte. In diesem Sinne ist „Zora Snake“ ein Aufruf zur Reflexion über die eigene Geschichte und die heutige Bedeutung von Kunst und Kultur in einer globalisierten Welt. Die Zuschauer werden eingeladen, nicht nur zu beobachten, sondern aktiv an der Diskussion über Identität, Zugehörigkeit und die Herausforderungen der Rückgabe von Kulturgütern teilzunehmen.
Die Eintrittskarten zur Veranstaltung sind im Vorverkauf erhältlich und die Nachfrage ist bereits hoch, was das Interesse an der Thematik unterstreicht. Das Humboldt Forum, als Veranstalter, hat sich verpflichtet, einen Ort zu schaffen, an dem solche wichtigen kulturellen und historischen Dialoge stattfinden können.
In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend für Gerechtigkeit und Gleichheit eintritt, steht „Zora Snake – L'Opèra du Villageois“ als ein Leuchtturm der Hoffnung und des Wandels. Es ist eine Einladung, nicht nur die Vergangenheit zu erkennen, sondern auch die Rolle zu verstehen, die jeder Einzelne in der Gestaltung einer gerechten Zukunft spielt.
Die Performance wird von der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss organisiert und ist Teil eines breiteren Programms, das sich mit den Themen Kultur, Identität und koloniale Geschichte auseinandersetzt. Die Initiative ist Teil eines Dialogs, der nicht nur national, sondern auch international von Bedeutung ist und zur Sensibilisierung für die komplexen Fragen der Rückgabe von Kulturgütern beiträgt.
Für weitere Informationen über die Veranstaltung und die Möglichkeit, Tickets zu erwerben, können Interessierte die offizielle Webseite des Humboldt Forums besuchen.