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ICC in Berlin soll „Centre Pompidou“ werden: Pläne von Franziska Giffey

Das ehemalige Internationale Congress Centrum (ICC) in Berlin, das seit Jahren nur sporadisch genutzt wird, steht vor einer grundlegenden Neugestaltung. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat angekündigt, dass ein internationaler Wettbewerb zur Umgestaltung des ICC noch in diesem Jahr starten soll. Ihr Ziel ist es, das ICC in ein kulturelles Zentrum nach dem Vorbild des Centre Pompidou in Paris zu entwickeln.

Das Centre Pompidou, das 1977 eröffnet wurde, ist eines der bedeutendsten Kunst- und Kulturzentren in Europa. Es beherbergt eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen, darunter ein Museum für Moderne Kunst und eine große Bibliothek. Giffey beabsichtigt, ein ähnliches Konzept für das ICC zu implementieren, um die Berliner Kultur- und Kunstszene zu bereichern.

In der RBB-Abendschau erklärte Giffey, dass das umfassende Schadstoffgutachten für das ICC bald veröffentlicht werden soll. Auch die Machbarkeitsstudie für das Kongresszentrum und das angrenzende Gelände werden zeitnah veröffentlicht. Diese Schritte sind notwendig, um in die Ausschreibung für den internationalen Wettbewerb einzutreten, so Giffey.

Das ICC steht seit 2019 unter Denkmalschutz und galt einst als eines der größten Kongresszentren der Welt. Giffey hat sich stets dafür eingesetzt, das Gebäude nicht abschreiben zu lassen, obwohl es seit 2014 keine Messen mehr im ICC gegeben hat. Die letzte große Veranstaltung fand vor fast einem Jahrzehnt statt, und seitdem wurde das Zentrum zeitweise als Unterkunft für Geflüchtete sowie als Impfzentrum genutzt.

Die Pläne sehen vor, dass neben dem denkmalgeschützten ICC auch das angrenzende ICC-Parkhaus und der Parkplatz am Messedamm in das Projekt integriert werden. Investoren sollen die Möglichkeit erhalten, zur Refinanzierung des Projekts Hotel- oder Bürogebäude zu errichten. Der Gewinner des Konzeptverfahrens wird ein Erbbaurecht für das Areal über 99 Jahre erhalten, was eine langfristige Perspektive für die Entwicklung des Standorts bietet.

Giffey betont die Notwendigkeit, internationale Architekten und Investoren zu gewinnen, um ein passendes Konzept zu entwickeln, das das ICC als Ort für Kunst, Kultur, Kongresse, Veranstaltungen sowie für Innovation und Technologie nutzen kann. Der Berliner Senat plant, den Wettbewerb noch in diesem Jahr zu starten, mit dem Ziel, die Wettbewerbsbeiträge bis Anfang 2026 vorliegen zu haben.

Die Idee, das ICC in ein Kulturzentrum zu verwandeln, hat Unterstützer im Berliner Senat gefunden. Der frühere Wirtschaftssenator Stephan Schwarz hatte ähnliche Visionen geäußert, jedoch konnten diese Pläne während seiner Amtszeit nicht umgesetzt werden. Giffey führt diese Vorstellungen nun weiter und sieht das ICC als einen zentralen Ort für die kreative und kulturelle Entwicklung Berlins.

Die Fokussierung auf die kulturelle Nutzung des ICC wird von vielen als eine Möglichkeit gesehen, das brachliegende Gebäude wieder zu beleben und einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt Berlins zu leisten. Während sich die Vorbereitungen für den Wettbewerb intensivieren, bleibt abzuwarten, welche Ideen und Konzepte von internationalen Architekten und Investoren eingereicht werden.

Die Öffentlichkeit wird aufgefordert, sich an diesem Prozess zu beteiligen und ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Der Senat plant, die Entwicklung transparent zu gestalten und die Bürger in den Prozess einzubeziehen. Mit den richtigen Konzepten könnte das ICC nicht nur ein neues Leben eingehaucht werden, sondern auch zu einem zentralen kulturellen Anlaufpunkt in Berlin werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pläne von Franziska Giffey, das ICC in ein „Centre Pompidou“ für Berlin zu transformieren, ein bedeutendes Projekt für die Stadt darstellen. Es wird erwartet, dass dieses Vorhaben sowohl kulturelle als auch wirtschaftliche Impulse für Berlin setzen könnte. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich diese Pläne konkretisieren und welche Visionen für das ICC entwickelt werden.

Quellen: Der Tagesspiegel, dpa, RBB

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 in Kategorie: 
Kultur

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