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Illegaler Welpenhandel in Berlin und Polen aufgedeckt

Der illegale Welpenhandel ist ein besorgniserregendes Phänomen, das in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Besonders die Städte Berlin und verschiedene Regionen in Polen sind Hotspots für diesen kriminellen Handel, der sich auf die Ausbeutung von Tieren konzentriert. Laut Schätzungen des Europäischen Parlaments werden monatlich rund 46.000 Welpen aus Osteuropa nach Deutschland geschmuggelt oder über deutsche Grenzen transportiert. Die tatsächliche Zahl könnte jedoch weit über dieser Schätzung liegen.

Aufklärung und Ermittlungen

Im Rahmen einer Dokumentation hat die Tierschutzorganisation PETA Deutschland gemeinsam mit einem Team des sozialen Start-ups Hunderunde und Influencern wie Manuel Bergmann die kriminellen Machenschaften des Welpenhandels in Berlin und angrenzenden polnischen Regionen untersucht. Die Ermittler begaben sich in die Hochhaussiedlungen von Neukölln, einem Bezirk, der für seinen illegalen Tierhandel bekannt ist.

Ein Beispiel für die erschreckenden Praktiken wurde in Neukölln sichtbar, als ein Pomeranian-Welpe für 1.200 Euro angeboten wurde. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Verkäufers fanden die Ermittler zahlreiche weitere Tiere, darunter auch Rassekatzen. Die Behörden wurden umgehend informiert, um die Tiere zu schützen.

Ein weiterer Fall führte die Ermittler zu einem Händler, der sich als Züchter ausgab und Welpen direkt am Bahnhof Frankfurt (Oder) verkaufte. Bei einem Treffen stellte sich heraus, dass die Hunde in einem kritischen Gesundheitszustand waren, mit gefälschten Dokumenten und ohne notwendigen medizinischen Schutz. Die Tiere wurden umgehend sichergestellt und in eine tierärztliche Einrichtung gebracht.

Gesundheitliche Risiken für die Tiere

Die Hunde, die illegal gehandelt werden, sind häufig gesundheitsgefährdet. Ein erschreckendes Beispiel aus der Untersuchung zeigte, dass zwei französische Bulldoggen an einem schweren Giardienbefall litten, was zu massiven gesundheitlichen Komplikationen führte. Diese Parasiten können schwere Durchfälle verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen. Die Hunde mussten nach der Rettung in Quarantäne, um ihre Gesundheit zu stabilisieren.

Die dunklen Seiten der Zucht

Die Herkunft vieler dieser Welpen liegt in osteuropäischen Zuchtanlagen, wo die Bedingungen für die Tiere oft katastrophal sind. In diesen Einrichtungen leben die Elterntiere meist unter extremen Bedingungen, ohne Zugang zu ausreichend Licht oder medizinischer Versorgung. Oft werden die Welpen bereits in der vierten Lebenswoche von ihren Müttern getrennt, um einen schnelleren und profitableren Verkauf zu gewährleisten.

Die schlechten Praktiken in diesen Zuchtanlagen sind nicht nur unmenschlich, sondern stellen auch ein großes Risiko für die Gesundheit der Tiere dar, da viele weder geimpft noch auf Krankheiten getestet werden.

Reaktionen von Tierschutzorganisationen

Die Tierschutzorganisationen fordern dringend gesetzliche Maßnahmen, um den illegalen Welpenhandel zu bekämpfen. Auch PETA betont, dass der Kauf eines Hundes aus illegalen Quellen nicht nur das Tierleid verstärkt, sondern auch die kriminellen Strukturen in diesem Bereich unterstützt. Die Organisation rät dringend davon ab, Welpen über das Internet zu erwerben und empfiehlt stattdessen, Tiere aus Tierheimen zu adoptieren.

"Der illegale Welpenhandel ist ein Multi-Millionen-Geschäft, das nicht nur die Tiere selbst, sondern auch das Tierschutzsystem belastet", sagt Paula Jansen, Fachreferentin für Haustiere bei PETA. Sie fordert, dass Deutschland dringend schärfere Kontrollen und Gesetze einführen muss, um diesen Missständen ein Ende zu setzen.

Prävention und Verantwortung

Die Öffentlichkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des illegalen Welpenhandels. Verdachtsfälle sollten unverzüglich den zuständigen Behörden gemeldet werden. Zudem ist es wichtig, dass potenzielle Tierbesitzer sich vor dem Kauf eines Haustieres gut informieren und verantwortungsvoll handeln. Ein Aufruf an alle, die an der Adoption eines Haustieres interessiert sind: Besuchen Sie lokale Tierheime, wo viele Tiere auf ein liebevolles Zuhause warten.

Die Bekämpfung des illegalen Welpenhandels erfordert ein gemeinsames Engagement von Behörden, Tierschutzorganisationen und der Gesellschaft. Nur durch Aufklärung, Verantwortungsbewusstsein und rechtliche Maßnahmen kann dieser grausame Handel gestoppt werden.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen unter anderem von PETA Deutschland und verschiedenen Berichterstattungen über den illegalen Welpenhandel in Berlin und Polen. Diese Quellen haben die Dringlichkeit des Themas unterstrichen und die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung dieses kriminellen Handels hervorgehoben.

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 in Kategorie: 
Politik

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