Immobilienkauf im Umland: Hier rechnet sich das Pendeln zwischen Berlin und Brandenburg
Der Immobilienkauf im Umland von Berlin wird zunehmend attraktiver, insbesondere im Kontext steigender Immobilienpreise innerhalb der Hauptstadt. Laut dem aktuellen Postbank Wohnatlas 2023 zeigen Analysen, dass der Erwerb von Eigentumswohnungen in Städten wie Bernau bei Berlin und Ludwigsfelde im Landkreis Teltow-Fläming besonders vorteilhaft ist. Hier können Käufer erhebliche Preisvorteile im Vergleich zu den hohen Preisen in Berlin realisieren.
Aktuelle Immobilienpreise in Berlin und Umland
Die Immobilienpreise in Deutschland haben in den letzten Jahren stark variiert. In Berlin lagen die Preise für Eigentumswohnungen im Jahr 2022 im Durchschnitt bei 5.904 Euro pro Quadratmeter. Dies stellt einen erheblichen Unterschied dar, verglichen mit den umliegenden Städten, wo die Preise in der Regel mindestens 2.200 Euro pro Quadratmeter günstiger sind. Lediglich Potsdam, als kreisfreie Stadt, hat Preise erreicht, die fast auf dem Niveau Berlins liegen.
Kosten und Nutzen des Pendelns
Beim Kauf einer Immobilie im Umland sollte jedoch nicht nur der Kaufpreis betrachtet werden. Pendler, die täglich von diesen Städten nach Berlin reisen, müssen zusätzliche Kosten für den Arbeitsweg einplanen. Diese Kosten umfassen sowohl Treibstoff für Autofahrer als auch Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr. Laut einer Modellrechnung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), die für die Postbank erstellt wurde, können die Pendelkosten erheblich variieren. Der Pendelkostenrechner der Postbank zeigt, wie lange sich der Kauf einer Immobilie im Umland rechnet, wenn man die jährlichen Pendelkosten berücksichtigt.
Vergleich der Pendelkosten
Die Berechnungen im Postbank Wohnatlas 2023 berücksichtigen die Möglichkeit von Homeoffice und vergleichen die Kosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung in Berlin mit den Preisen in 33 ausgewählten Städten und Gemeinden im Umland. Diese Analyse zeigt, dass der Kaufpreisvorteil im Umland durch die jährlichen Pendelkosten ausgeglichen werden kann, aber auch von der täglichen Pendelart abhängt. Für Autofahrer liegen die Kosten bei 0,45 Euro pro Kilometer, während die Nutzung des öffentlichen Verkehrs mit 0,13 Euro pro Kilometer zu Buche schlägt. Ab einer einfachen Entfernung von 21 Kilometern reduzieren sich die Kosten pro Kilometer für das Auto auf 0,43 Euro und für den ÖPNV auf 0,12 Euro.
Wo lohnt sich der Immobilienkauf im Umland?
In Bezug auf die langfristige Rentabilität des Immobilienkaufs im Umland sind Bernau und Ludwigsfelde besonders hervorzuheben. Pendler, die täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Berlin fahren, können in Bernau den Kaufpreisvorteil erst nach 42,1 Jahren aufgebraucht haben. Bei Autofahrern verkürzt sich diese Zeit auf 13,4 Jahre. Ludwigsfelde zeigt ähnliche Ergebnisse mit einer Zeitspanne von 36,4 Jahren für ÖPNV-Nutzer und 12 Jahren für Autofahrer.
Weitere interessante Umlandregionen
Die Stadt Falkensee, die sich im Landkreis Havelland befindet, könnte ebenfalls für Käufer von Interesse sein. Hier beträgt die durchschnittliche Fahrzeit zum Hauptbahnhof in Berlin nur 22 Minuten, und der Quadratmeterpreis liegt 1.600 Euro unter dem Berliner Niveau. Dennoch dauert es 27,4 Jahre, bis der Kaufpreisvorteil vollständig aufgezehrt ist, wenn man regelmäßig pendelt.
Zusätzlich sind Eberswalde und Blankenfelde-Mahlow weitere Städte, in denen sich der Immobilienkauf aufgrund der Preisvorteile rechnet, insbesondere für Pendler, die den öffentlichen Verkehr nutzen.
Fazit: Pendeln im Berliner Umland
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Immobilienkauf im Umland von Berlin weiterhin attraktiv bleibt. Pendler sollten jedoch die zusätzlichen Kosten und den Zeitaufwand für den Arbeitsweg einkalkulieren. Insbesondere in Bernau und Ludwigsfelde können Käufer von erheblichen Preisvorteilen profitieren, solange sie die Pendelkosten im Blick behalten. Die Entscheidung für das Umland sollte daher gut überlegt sein und sowohl wirtschaftliche als auch persönliche Faktoren berücksichtigen.
Quellen: Postbank, HWWI, eigene Recherchen