Brandenburger Tor: Berliner Kulturszene ruft zur Demo gegen geplante Haushaltskürzungen auf

Die Berliner Kulturszene plant für Mittwoch, den 13. November 2024, eine Demonstration vor dem Brandenburger Tor, um gegen die angekündigten Kürzungen im Kulturetat zu protestieren. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr auf dem Platz des 18. März und wird von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Kulturinstitutionen, Künstlerinnen und Künstlern sowie der Öffentlichkeit unterstützt.

Die Demonstration wird von dem Aktionsbündnis #BerlinIstKultur organisiert. Dieses Bündnis schließt eine Vielzahl von Kulturinstitutionen, Verbänden und individuellen Künstlern ein, die sich gegen die Kürzungen im Kulturetat des Landes Berlin einsetzen. Die angekündigte Kürzung von 10 Prozent für die Jahre 2025 und 2026 würde eine erhebliche Reduzierung des bereits bescheidenen Kulturetats zur Folge haben, der nur 2,1 Prozent des gesamten Berliner Haushalts ausmacht. Dies könnte gravierende Folgen für die kulturelle Landschaft der Stadt haben.

Vertreter der Kulturszene weisen darauf hin, dass diese Kürzungen nicht nur finanzielle Einbußen zur Folge haben würden, sondern auch die Arbeitsplätze von rund 8,2 Prozent der Berlinerinnen und Berliner gefährden, die im Kulturbereich tätig sind. Berlin hat sich über die Jahre hinweg als ein Zentrum der kulturellen Vielfalt etabliert, das für viele Touristen ein entscheidender Anziehungspunkt ist. Mehr als 50 Prozent der Besucherinnen und Besucher kommen in die Stadt, um das einzigartige Kunst- und Kulturangebot zu erleben.

Die Organisatoren der Demonstration rufen die Öffentlichkeit dazu auf, sich zusammenzuschließen und ein starkes Zeichen für die kulturelle Vielfalt zu setzen. „Kultur ist in Berlin kein ‚nice to have‘, sie ist das Herz der Stadt“, heißt es in einem Aufruf des Bündnisses. Es wird betont, dass jeder Euro, der in die Kultur investiert wird, eine Investition in die Zukunft der Stadt darstellt. Die kulturellen Einrichtungen fördern nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Stabilität der Stadt bei.

Die Demonstration wird durch ein vielfältiges Programm bereichert, das künstlerische Beiträge von bekannten Persönlichkeiten der Berliner Kulturszene umfasst. Unter anderem werden Aufführungen von Katharina Thalbach, Alexander Scheer und Lars Eidinger erwartet. Auch verschiedene Chöre und das Berliner Staatsballett werden vertreten sein. Die Veranstalter hoffen auf eine rege Teilnahme der Öffentlichkeit und den Medien, um auf die Bedeutung der Kultur für das Leben in Berlin aufmerksam zu machen.

Die Forderungen der Kulturszene richten sich direkt an die politischen Entscheidungsträger. „Wir appellieren an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und alle relevanten Abgeordneten, die geplanten Kürzungen abzuwenden und stattdessen in die kulturelle Infrastruktur zu investieren“, wird betont. Die Kulturszene sieht sich als einen entscheidenden Standortfaktor, der nicht nur für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger wichtig ist, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins.

Zusätzlich zu den finanziellen Aspekten wird die kulturelle Vielfalt als ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in Berlin hervorgehoben. Die verschiedenen kulturellen Einrichtungen bieten Räume für Begegnungen und Dialoge, sei es auf der Bühne, in Galerien oder in Clubs. Die Vielfalt der Kulturangebote macht Berlin zu einer lebendigen und weltoffenen Stadt, die für alle Communitys und internationale Gäste attraktiv ist.

Die Demonstration findet in einem kritischen politischen Umfeld statt, da zur gleichen Zeit der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses über die Haushaltspläne berät. Die Organisatoren des Aktionsbündnisses möchten mit ihrer Aktion Sichtbarkeit für die Anliegen der Kulturszene schaffen und zeigen, dass diese nicht nur von Einzelinteressen, sondern von der Gemeinschaft getragen wird. “Wir stehen solidarisch zusammen und lassen uns nicht in Verteilungskämpfe treiben”, wird in dem Aufruf zum Ausdruck gebracht.

Für viele Kunst- und Kulturschaffende in Berlin ist die Situation nicht nur eine Frage des Budgets, sondern betrifft auch die grundlegenden Werte wie Meinungsfreiheit und kulturellen Austausch. Die Kulturszene sieht sich daher in der Verantwortung, für ihre Interessen und die ihrer Gemeinschaft zu kämpfen und hofft auf ein starkes Zeichen der Solidarität von der Bevölkerung.

Abschließend wird die Bevölkerung eingeladen, sich der Demonstration anzuschließen und für eine Stadt einzutreten, die in ihre Kultur investiert. Die Veranstalter betonen, dass die kulturelle Vielfalt Berlins nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern auch einen sozialen und kulturellen Wert hat.

Für weitere Informationen und regelmäßige Updates zur Demonstration können Interessierte die Website berlinistkultur.de besuchen oder den sozialen Medien des Aktionsbündnisses folgen.

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