Krankenkassen auf TikTok, YouTube, Instagram: AOK Nordost fordert Zusammenarbeit mit Influencern
Die Sozialen Medien haben sich zu einer der wichtigsten Informationsquellen für junge Menschen entwickelt. Insbesondere Plattformen wie TikTok, YouTube und Instagram sind bei der Generation Z äußerst beliebt. Diese Trends machen die Problematik der Gesundheitsinformationen in diesen Netzwerken besonders relevant, da Falschinformationen potenziell gravierende Folgen für die Gesundheit haben können. Experten der AOK Nordost haben in einer aktuellen Stellungnahme vor den gesundheitlichen Risiken gewarnt, die durch Desinformation in sozialen Netzwerken entstehen können.
Einfluss von Fehlinformationen auf die Gesundheit
Der Wissenschaftliche Beirat für digitale Transformation der AOK Nordost hat festgestellt, dass Fehlinformationen über Gesundheitsthemen, insbesondere unter jungen Menschen, weit verbreitet sind. Studien zufolge können solche Informationen das Verhalten und die Einstellungen der Betroffenen erheblich beeinflussen. Beispielsweise zeigen Untersuchungen, dass Jugendliche, die häufig mit Fake News über COVID-19 konfrontiert werden, eine geringere Impfbereitschaft aufweisen. Dies könnte die Gefahr von Krankheitsausbrüchen erhöhen und die öffentliche Gesundheit gefährden. Laut Berichten haben mehr als die Hälfte der 100 populärsten TikTok-Videos zu ADHS irreführende Informationen verbreitet.
Besondere Gefährdung der Generation Z
Die Generation Z, also die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen, ist besonders anfällig für die Auswirkungen von Falschinformationen. Diese Altersgruppe verbringt im Durchschnitt mehr als eine Stunde pro Tag auf sozialen Medien, was sie einer Vielzahl potenziell schädlicher Inhalte aussetzt. Die emotionale Ansprache und das kurzformatige Videoformat von Plattformen wie TikTok erleichtern die Verbreitung von Desinformation. Viele Nutzer sind oft nicht in der Lage, zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Informationen zu unterscheiden, was zu gefährlichen Fehlinformationen führen kann.
Erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz
Angesichts der besorgniserregenden Situation fordert der Wissenschaftliche Beirat der AOK Nordost eine verstärkte Zusammenarbeit mit Influencern und eine Intensivierung der Bemühungen zur Förderung der Gesundheitskompetenz. Um die negativen Auswirkungen von Falschinformationen zu minimieren, sollen Programme zur Verbesserung der Medien- und Gesundheitskompetenz in Bildungseinrichtungen ausgeweitet werden. Es wird angestrebt, junge Menschen dazu zu befähigen, Desinformation zu erkennen und sich gegen sie zu wappnen.
Die AOK hat bereits Maßnahmen ergriffen, um auf sozialen Medien aktiv zu sein. Der Kanal @aok_gesundheitswissen auf TikTok hat in kurzer Zeit eine große Anhängerschaft gewonnen und versucht, vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen bereitzustellen. Diese Art der Zusammenarbeit mit Influencern könnte helfen, die Reichweite von korrekten Informationen zu erhöhen und so einen positiven Einfluss auf die Gesundheitskompetenz junger Menschen zu nehmen.
Die Rolle der sozialen Medien und gesetzliche Rahmenbedingungen
Die Plattformen selbst spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Desinformation. Gesetzliche Rahmenbedingungen wie der Digital Services Act der EU verpflichten soziale Medien dazu, Gesundheitsinformationen zu regulieren und Falschinformationen sichtbar zu machen. Es wird gefordert, dass Plattformen ihre Moderation verstärken und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Verbreitung von Desinformationen zu reduzieren. Hierzu zählen auch Warnhinweise und die Möglichkeit, Gegendarstellungen einzureichen.
Fazit
Die Herausforderungen, die durch die Verbreitung von Fehlinformationen in sozialen Medien entstehen, erfordern ein gemeinsames Handeln aller Akteure, einschließlich Krankenkassen, Bildungseinrichtungen und der sozialen Medien selbst. Die AOK Nordost hat sich klar positioniert und fordert eine verstärkte Kooperation mit Influencern, um die Gesundheitskompetenz junger Menschen zu verbessern und sie im Umgang mit Informationen in sozialen Netzwerken zu stärken. Nur durch eine umfassende Strategie kann das Risiko von Desinformation minimiert und die Gesundheit der Bevölkerung gesichert werden.