Lichtenberg: Hier baut die Howoge bis Ende 2025 ein neues, fossilfreies Wohnquartier

In Berlin-Lichtenberg wird ein innovatives Wohnprojekt realisiert, das auf fossile Energieträger verzichtet. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE plant den Bau eines neuen Wohnquartiers, das insgesamt 155 Wohnungen umfassen wird. Diese neue Wohnanlage wird vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt und ist Teil einer breiteren Initiative zur Förderung nachhaltigen Wohnens in der Hauptstadt.

Das Projekt umfasst sieben neuartige „Nur-Strom-Häuser“, die gänzlich ohne fossile Brennstoffe wie Gas oder Fernwärme auskommen. Dies geschieht im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin, die sicherstellt, dass die Hälfte der Wohnungen an Bewohner mit einem Wohnberechtigungsschein vergeben wird. Dies soll dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum in der Region zu schaffen und gleichzeitig umweltfreundliche Wohnlösungen zu fördern.

Baubeginn und Projektumfang

Am 30. September 2024 wurde der offizielle Baustart in Anwesenheit von Martin Schaefer, dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, und weiteren Vertretern der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gefeiert. Der Bau soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein und wird ein integraler Bestandteil des städtischen Entwicklungsplans sein, um den Wohnraummangel in Berlin zu bekämpfen.

Die neuen Wohnungen werden in verschiedenen Größen von Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen variieren. Diese werden zwischen 40 und 115 Quadratmeter groß sein und sollen durch Balkone oder Terrassen ergänzt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Barrierefreiheit; etwa 15 der insgesamt 155 Wohnungen werden rollstuhlgerecht ausgeführt.

Umweltfreundliche Bauweise

Das Grundstück, auf dem die neuen Wohnhäuser entstehen, war zuvor vollständig mit Autogaragen und Asphalt versiegelt. Durch den Bau der neuen Wohnanlage wird nicht nur die versiegelte Fläche reduziert, sondern auch großzügige Grünanlagen mit Spielplätzen und Fahrradstellplätzen geschaffen. Rund 600 Quadratmeter sind für Spielplätze vorgesehen, und es wird Platz für etwa 300 Fahrräder geben.

Die Bauweise der HOWOGE verfolgt das Ziel, den ökologischen Fußabdruck der neuen Wohnhäuser zu minimieren. Der Einsatz von Luft-Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern wird dazu beitragen, die Wohnungen mit Wärme und Strom zu versorgen. Diese Maßnahmen entsprechen dem KfW-Effizienzhaus-Standard 55 EE und sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Bezahlbarer Wohnraum und soziale Infrastruktur

Ein zentrales Anliegen der HOWOGE ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin wird die Hälfte der Wohnungen zu einem Preis von 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt angeboten. Dies stellt sicher, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen Zugang zu qualitativ hochwertigem Wohnraum haben.

Darüber hinaus wird die neue Wohnanlage auch soziale Einrichtungen beherbergen, die die Bedürfnisse der Bewohner unterstützen sollen. Hierzu gehören unter anderem Räume für Gemeinschaftsaktivitäten sowie Einrichtungen für Familien. Dies ist Teil eines umfassenden Ansatzes, der darauf abzielt, ein lebenswertes und gemeinschaftsförderndes Wohnumfeld zu schaffen.

Statements der Verantwortlichen

Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, betonte die Wichtigkeit dieser Kooperation zwischen der HOWOGE und privaten Bauträgern, um schnell neuen Wohnraum in der Stadt zu schaffen. Er äußerte seine Dankbarkeit für die langjährige Zusammenarbeit und wünschte dem Bauvorhaben einen reibungslosen Verlauf.

Martin Schaefer, Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, hob hervor, dass Lichtenberg für Familienfreundlichkeit stehe und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums ein wesentlicher Bestandteil dieser Philosophie sei. Er zeigte sich erfreut darüber, dass mit diesem Projekt ein weiterer Schritt in Richtung eines attraktiven Wohnumfelds für die Bürger gemacht wird.

Arjen ten Brinke, Geschäftsführer von Ten Brinke, betonte die Priorität des Wohnungsbaus und die Bedeutung des Projekts in der Huronseestraße als Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Akteuren. Ulrich Schiller, Geschäftsführer von HOWOGE, ergänzte, dass die Gebäude auf zwei Grundstücken errichtet werden, was eine effizientere Planung und Bautätigkeit ermöglicht.

Fazit

Das neue Wohnquartier in Lichtenberg stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltigen und bezahlbaren Wohnens in Berlin dar. Mit einem klaren Fokus auf erneuerbare Energien und sozialer Infrastruktur wird dieses Projekt nicht nur den Wohnraummangel in der Stadt angehen, sondern auch ein lebenswertes Umfeld für zukünftige Generationen schaffen. Bis Ende 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, und die ersten Bewohner können in ein modernes, umweltfreundliches Zuhause einziehen.

Das Engagement der HOWOGE und die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und privaten Bauträgern zeigen, wie durch innovative Ansätze und Kooperationen Fortschritte im städtischen Wohnungsbau erzielt werden können.

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