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Milliardenmarkt Afro-Haarverlängerung: Berlinerin überzeugt große Investoren mit Alternativprodukt auf Pflanzenbasis

Der Markt für Afro-Haarverlängerungen hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren. Im Fokus steht die Berliner Unternehmerin Cosima Richardson, die mit ihrem Start-up Kynd Hair eine innovative Lösung anbietet, die nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch den Bedürfnissen der afro-haartragenden Gemeinschaft gerecht wird. Durch die Verwendung von nachhaltigen, pflanzlichen Materialien statt herkömmlichem Kunststoff hat sie große Investoren auf sich aufmerksam gemacht.

Nachhaltige Haarverlängerungen: Eine Notwendigkeit

Die herkömmlichen Haarverlängerungen, die hauptsächlich aus synthetischen Materialien wie Kanekalon bestehen, tragen erheblich zur Umweltverschmutzung bei. Jährlich landen Tausende von Tonnen dieser Produkte im Müll, nachdem sie nur einmal verwendet wurden. Cosima Richardson hat sich auf die Fahne geschrieben, dies zu ändern. Ihr Produkt, ein nachhaltiges Afro-Kunsthaar, nutzt die schnell nachwachsende, biologisch abbaubare Cellulose. Dies ermöglicht es den Nutzern, die Strähnen mehrfach zu verwenden, was nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

Der Weg zur Marktreife

Nach etwa 150 Laborversuchen hat Richardson ihr Produkt verfeinert, um sicherzustellen, dass es sowohl im Styling als auch in der Handhabung den Erwartungen gerecht wird. „Jetzt sind die Fasern super zu flechten“, sagt Richardson. Ihr Ziel ist es, das Produkt bis Ende 2024 marktreif zu machen. Dies würde nicht nur die Lebensqualität der afro-haartragenden Community verbessern, sondern auch zur Reduktion von Plastikmüll beitragen.

Ein Milliardenmarkt wartet

Laut der Datenplattform Worldmetrics.org wird der globale Markt für Black Hair bis 2025 ein Volumen von 90 Milliarden US-Dollar erreichen. Davon entfallen rund fünf Milliarden Dollar auf Haarverlängerungen und Perücken für schwarze Konsumenten. Trotz der riesigen Nachfrage hat Richardson bewusst entschieden, ihr Unternehmen in Europa zu starten, wo über elf Millionen Menschen afrikanischer Abstammung leben. „Ich bin hier die Erste, die das Thema nachhaltiges Kunsthaar angeht“, erklärt sie, „und ich habe hier mein Netzwerk, das mir hilft.“

Herausforderungen und Chancen

Die Herausforderungen in der Branche sind enorm, denn viele Unternehmen setzen seit Jahrzehnten auf die gleichen Produkte. Richardson sieht ihre Aufgabe darin, frischen Wind in diesen Markt zu bringen. Mit innovativen Verpackungen und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit möchte sie nicht nur die Akzeptanz für Afrohaar erhöhen, sondern auch die Qualität der Produkte verbessern. „Die wenigsten Frauen nutzen Plastik-Kunsthaar gerne, es ist einfach alternativlos“, so Richardson.

Gesundheitliche Bedenken

Ein weiterer Aspekt, den Richardson in ihrer Arbeit berücksichtigt, sind die gesundheitlichen Bedenken, die mit synthetischen Haarprodukten verbunden sind. Während Kanekalon als relativ unbedenklich gilt, können die Ausgangsstoffe, die zur Herstellung verwendet werden, toxische Eigenschaften aufweisen. „Es gibt zurzeit kaum Forschung dazu, wie sich diese Stoffe auf die Kopfhaut und die Gesundheit auswirken“, sagt Richardson und zeigt damit die Notwendigkeit für sichere Alternativen auf.

Zukunftsausblick

Mit der Vorfreude auf die Markteinführung plant Richardson nicht nur die Expansion innerhalb Europas, sondern auch in Länder wie die USA, Brasilien und verschiedene afrikanische Staaten. Der Markt für nachhaltige Haarprodukte bietet enormes Potenzial, und Richardson ist entschlossen, an der Spitze dieser Bewegung zu stehen.

Fazit

Cosima Richardsons Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Akzeptanz in der Haarverlängerungsbranche könnte wegweisend für die Zukunft sein. Ihr Start-up Kynd Hair ist nicht nur ein Geschäftsmodell, sondern auch ein Schritt in Richtung einer umweltbewussteren und inklusiveren Gesellschaft. Mit der bevorstehenden Markteinführung ihres pflanzlichen Haarprodukts könnte sie ein neues Kapitel in der Geschichte der Haarverlängerungen aufschlagen und dabei helfen, den Wandel zu einer nachhaltigeren Schönheitspflege zu fördern.

Für mehr Informationen über den Milliardenmarkt Afro-Haarverlängerung und die Entwicklungen bei Kynd Hair, besuchen Sie bitte die Plattform von Der Tagesspiegel.

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 in Kategorie: 
Kultur

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