Nach Ausschreitungen in Amsterdam: Israelfeindliche Szene nimmt Basketballspiel in Berlin ins Visier

Am 28. November wird die Basketballmannschaft von Maccabi Tel Aviv in Berlin gegen Alba Berlin antreten. Das Euroleague-Spiel wird jedoch voraussichtlich im Schatten der kürzlichen Ausschreitungen in Amsterdam stattfinden, die an die antisemitische Gewalt gegen israelische Fans erinnern. Die Situation hat bereits die Aufmerksamkeit der israelfeindlichen Szene in Berlin auf sich gezogen, die gegen den Auftritt des israelischen Teams mobil macht.

Alba Berlin hatte zuletzt im Februar 2024 gegen Maccabi Tel Aviv gespielt und eine deutliche Niederlage kassiert. Damals stand das sportliche Geschehen im Vordergrund, während es im Umfeld des Spiels zu keinen nennenswerten Störungen kam. Allerdings hat sich die Atmosphäre seit den gewalttätigen Auseinandersetzungen in den Niederlanden erheblich verändert. Bei einem Fußballspiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv sind Demonstrationen eskaliert, was zu gewaltsamen Übergriffen auf israelische Fans führte.

Die Krawalle in Amsterdam, die am 7. November begannen, waren geprägt von antisemitischen Parolen und gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen pro-palästinensischen Demonstranten und israelischen Anhängern. Videos aus der Stadt zeigen, wie vermummte Personen Jagd auf israelische Fans machten, während diese teils brutal angegriffen wurden. Die niederländische Polizei konnte zahlreiche Festnahmen verzeichnen, die von den Vorfällen berichteten. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof äußerte sich entsetzt über die Gewalt und verurteilte die antisemitischen Angriffe als inakzeptabel.

In Berlin hat die pro-palästinensische Szene auf die bevorstehende Partie in der Hauptstadt aufmerksam gemacht. In sozialen Medien wird dazu aufgerufen, das Spiel abzusagen, und es sind bereits aggressive Kommentare gegen die israelischen Fans zu vernehmen. Einige Personen, die bereits in der Vergangenheit durch antisemitische Äußerungen aufgefallen sind, haben öffentlich ihre Eintrittskarten für das Spiel gepostet, was die Befürchtung nährt, dass es auch in der UBER-Arena zu Störungen kommen könnte.

Die Sicherheitslage rund um das Basketballspiel wird daher mit großer Skepsis betrachtet. Peter Sauerbaum, Intendant des jüdischen Kulturschiffs „MS Goldberg“, das am nahegelegenen Spreeufer liegt, äußerte seine Besorgnis über die bevorstehenden Ereignisse. Er hat bereits die Polizei über seine Sicherheitsbedenken informiert. In den letzten Wochen beobachtete die Crew der „MS Goldberg“ eine veränderte Stimmung in der Umgebung und berichtet von unerfreulichen Vorfällen, bei denen Passanten den Schriftzug „Jüdisches Kulturschiff“ fotografieren und anschließend schnell weitergehen.

Die Ereignisse in Amsterdam haben auch die Befürchtungen über die Sicherheit jüdischer Einrichtungen in Deutschland geschürt. Der anhaltende Anstieg antisemitischer Vorfälle, insbesondere im Kontext des Nahostkonflikts, hat nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch auf den Straßen der deutschen Städte zu einer besorgniserregenden Entwicklung geführt. Ahmad Mansour, Psychologe, beschreibt dies als ein langfristiges Problem, das durch politische Spannungen und die Berichterstattung über den Konflikt verstärkt wurde.

Die Vorfälle in Amsterdam und die bevorstehenden Herausforderungen in Berlin werfen die Frage auf, wie effektiv die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz jüdischer Gemeinschaften und ihrer Veranstaltungen sind. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen rufen verschiedene Organisationen und Einzelpersonen dazu auf, gegen Antisemitismus aktiv vorzugehen und die Sicherheit jüdischer Bürger zu gewährleisten. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Regierung ist gefordert, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht ungestraft bleiben und dem Hass entgegengewirkt wird.

Insgesamt steht die bevorstehende Begegnung zwischen Alba Berlin und Maccabi Tel Aviv nicht nur für ein sportliches Ereignis, sondern auch für eine gesellschaftliche Herausforderung, die weit über den Basketball hinausgeht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Quellen: Der Tagesspiegel, dpa, WDR

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