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Partnerstadt des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg: Berlin baut Solarbrunnen in Syrien

Die Städtepartnerschaft zwischen dem Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und der nordostsyrischen Stadt Dêrik/Al Malikiya hat ein neues und bedeutendes Projekt umgesetzt: Ein solarbetriebener Trinkwasserbrunnen wurde in Betrieb genommen, um die Wasserversorgung in einem Stadtviertel zu gewährleisten, das durch Konflikte und Luftangriffe stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Seit August 2024 ist der Solarbrunnen im Stadtteil Şehid Xebat in Dêrik aktiv und versorgt mehr als 1.000 Haushalte, was etwa 5.000 Menschen zugutekommt. Die Region hat unter den Auswirkungen des Krieges stark gelitten, wobei die Infrastruktur in vielen Gebieten, einschließlich der Wasserversorgung, erheblich beschädigt wurde. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der lokalen Stadtverwaltung und der Initiative „Make Rojava Green Again“ realisiert, wobei die Landesstelle Berlin für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) die Finanzierung übernahm.

Hintergrund des Projekts

Die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshain-Kreuzberg und Dêrik ist Teil eines umfassenderen Engagements, das darauf abzielt, die Lebensbedingungen in der Region zu verbessern und den Menschen vor Ort Perspektiven zu bieten, um eine Flucht nach Europa zu verhindern. Elke Dangeleit, eine Vorstandsmitglied der Partnerschaft, betonte die Wichtigkeit solcher Projekte, um den Menschen in Dêrik zu helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern und angesichts der schwierigen Situation vor Ort eine Bleibeperspektive zu schaffen.

Die Entscheidung, einen Solarbrunnen zu bauen, ist auch ein Schritt in Richtung ökologischer Wiederaufbau. Der Brunnen wird durch eine Wasserpumpe betrieben, die mithilfe von 112 Solarmodulen mit einer maximalen Leistung von 64,96 kW betrieben wird. Diese umweltfreundliche Lösung zeigt, dass Versorgungssicherheit und der Einsatz erneuerbarer Energien miteinander kombiniert werden können, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

Die Bedeutung des Solarbrunnens

Der Direktor der lokalen Wasserbehörde, Mustafa Ahmed, hob hervor, dass der Solarbrunnen eine entscheidende Rolle für die Wasserversorgung der Anwohner spielt. Er erklärte, dass durch den Brunnen Probleme wie Stromausfälle und damit verbundene Wasserknappheit beseitigt werden können. Vor der Installation des Solarbrunnens waren viele Anwohner gezwungen, in andere Stadtteile zu fahren, um Wasser zu holen oder ihre Wäsche zu waschen. Mit der Inbetriebnahme des Brunnens wird dieser Aufwand erheblich reduziert.

Zusätzlich zur Sicherstellung der Wasserversorgung trägt das Projekt dazu bei, die Abhängigkeit von Dieselgeneratoren zu verringern. Dies wird nicht nur die Luftqualität verbessern, sondern auch die Lärmbelästigung in der Nachbarschaft reduzieren. Die lokale Gemeinschaft hat den positiven Einfluss des Solarbrunnens auf das tägliche Leben der Bewohner bereits erkannt und wertschätzt die Unterstützung, die sie von der Städtepartnerschaft erhalten.

Zusammenarbeit und Herausforderungen

Die Umsetzung des Projekts war ein Beispiel für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit. Der Städtepartnerschaftsverein betonte, dass der Zeitraum von nur drei Monaten zwischen der Genehmigung der Fördermittel und der tatsächlichen Inbetriebnahme des Brunnens bezeichnend für die engagierte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dêrik und den lokalen Partnern ist.

Trotz der positiven Entwicklungen gab es auch Herausforderungen. Die verzögerten Lieferungen der Solarpaneele und die schwierige Situation vor Ort, einschließlich der Sicherheitslage, hatten Auswirkungen auf den Fortschritt des Projekts. Dennoch hat die erfolgreiche Umsetzung des Solarbrunnenprojekts gezeigt, dass mit Entschlossenheit und Kooperation viel erreicht werden kann, selbst unter schwierigen Bedingungen.

Der Ausblick

Mit der Inbetriebnahme des Solarbrunnens wird erwartet, dass sich die Situation für die Anwohner in Dêrik weiter stabilisieren wird. Es gibt auch Pläne, weitere Projekte zur Unterstützung der Infrastruktur in der Region zu initiieren, um den Menschen in Nordostsyrien eine bessere Lebensqualität zu bieten und die Bedingungen zu schaffen, die notwendig sind, um die Fluchtursachen zu bekämpfen.

Die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshain-Kreuzberg und Dêrik zeigt, wie wichtig internationale Hilfe und Zusammenarbeit sind, um konkrete Verbesserungen für die Menschen vor Ort zu erreichen. Während der Solarbrunnen ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung ist, bleibt die Hoffnung, dass weitere Projekte folgen werden, die sich auf die nachhaltige Entwicklung der Region konzentrieren.

Diese Initiative stellt nicht nur eine lebenswichtige Ressourcenbereitstellung dar, sondern ist auch ein Symbol für die Solidarität und das Engagement für soziale Gerechtigkeit in einer der am härtesten betroffenen Regionen der Welt.

Die Städtepartnerschaft setzt sich dafür ein, den Dialog und die Zusammenarbeit zu fördern, um in Zukunft weitere positive Veränderungen in Dêrik zu bewirken. In der Hoffnung, dass solche Projekte dazu beitragen, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, wird das Augenmerk weiterhin auf die Herausforderungen und Möglichkeiten in der Region gerichtet sein.

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 in Kategorie: 
Wirtschaft

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