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Pläne für Kongresszentrum: Giffey kündigt internationalen Wettbewerb zum ICC an

Das ehemalige Internationale Congress Centrum (ICC) in Berlin, das seit Jahren ungenutzt bleibt, soll einer umfassenden Neugestaltung unterzogen werden. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) gab bekannt, dass noch in diesem Jahr ein internationaler Wettbewerb zur Umgestaltung des ICC starten wird. Ihr Ziel ist es, ein kulturelles Zentrum zu schaffen, das dem Centre Pompidou in Paris ähnelt, einem bedeutenden Kunst- und Kulturzentrum, das für seine moderne Architektur und vielfältigen kulturellen Angebote bekannt ist.

Hintergrund des Projekts

Das ICC wurde 1977 eröffnet und war lange Zeit eines der größten Kongresszentren der Welt. Seit 2019 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und wird seit geraumer Zeit nur noch sporadisch genutzt. Giffey hat sich aktiv dafür eingesetzt, das ICC nicht als verlorenes Projekt abzutun, sondern als einen bedeutenden Standort für Kunst, Kultur und Veranstaltungen zu revitalisieren. Der Berliner Senat hatte im September 2023 beschlossen, einen Wettbewerb zu initiieren, um innovative Nutzungskonzepte zu entwickeln.

Geplante Schritte und Zeitrahmen

In einem Interview mit der RBB-Abendschau erklärte Giffey, dass in Kürze ein umfassendes Schadstoffgutachten für das ICC veröffentlicht werden soll. Dieses Gutachten ist eine Voraussetzung für die geplante Ausschreibung. Auch eine Machbarkeitsstudie für das Kongresszentrum und das angrenzende Areal wird zeitnah öffentlich vorgestellt. Giffey betonte, dass diese Schritte notwendig seien, um den internationalen Wettbewerb noch in diesem Jahr anzustoßen und die besten Architekten und Investoren zur Teilnahme einzuladen.

Finanzierung und Investoren

Die Kosten für das gesamte Projekt werden auf etwa 1,6 Millionen Euro geschätzt. Angesichts der hohen finanziellen Anforderungen wird auch die Möglichkeit erwogen, in Verbindung mit dem ICC Hotels oder Bürogebäude zu errichten, um die Investitionen zu refinanzieren. Dies könnte nicht nur zur Finanzierung des Projekts beitragen, sondern auch den Standort weiter aufwerten und zusätzliche wirtschaftliche Impulse setzen.

Kulturelle Vision für das ICC

Die Vision für das ICC ist klar: Es soll zu einem multifunktionalen Zentrum für Kunst und Kultur umgestaltet werden, das auch großzügige Räumlichkeiten für Kongresse bietet. Giffey hebt hervor, dass das ICC nicht nur ein Veranstaltungsort sein, sondern auch ein Ort für kreative Innovationen und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen werden soll. Diese Ambitionen fanden auch bei der internationalen Fachwelt Resonanz, wie der Besuch der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo im Rahmen der Q-Berlin-Konferenz 2022 zeigte, bei dem sie das ICC als vergleichbar mit dem Centre Pompidou bezeichnete.

Ausblick auf die zukünftige Nutzung

Der Berliner Senat plant, das ICC als Teil eines größeren städtebaulichen Konzepts zu entwickeln, das auch die Umgebung einbezieht. Die Beteilung internationaler Investoren und Architekten wird angestrebt, um ein breites Spektrum an Ideen und Konzepten für die Nutzung des Gebäudes zu erhalten. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, ein völlig neues Nutzungskonzept für das ICC zu entwickeln, das den aktuellen Bedürfnissen der Stadt und ihrer Bürger entspricht.

Fazit

Die Pläne zur Umgestaltung des ICC in ein kulturelles Zentrum nach dem Vorbild des Centre Pompidou sind ein spannendes und ambitioniertes Projekt, das das Potenzial hat, Berlin als Kulturstadt weiter zu stärken. Mit der bevorstehenden Ausschreibung im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs wird ein entscheidender Schritt in Richtung einer neuen Ära für das ICC und seine Nutzung als bedeutender Ort für Kunst und Veranstaltungen gewagt.

Quellen: dpa, RBB, Der Tagesspiegel

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 in Kategorie: 
Kultur

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