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Berlins Senatorin Bonde fordert Pfand auf Batterien: Schäden durch Akkus und Gaskartuschen im Müll

Berlins Senatorin Bonde fordert Pfand auf Batterien: Schäden durch Akkus und Gaskartuschen im Müll

Die Problematik von falsch entsorgten Batterien und Gaskartuschen hat in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Immer mehr Berichte aus der Entsorgungsindustrie zeigen, dass diese Gegenstände häufig im Restmüll landen und dort gefährliche Brände verursachen können. In einer jüngsten Sitzung des Umweltausschusses hat Berlins Senatorin für Umwelt, Klimaschutz und Natur, Bettina Bonde, die Einführung eines Pfandsystems für Batterien gefordert. Diese Forderung zielt darauf ab, die Rückgabe und das Recycling von Akkus zu fördern und dadurch die damit verbundenen Umweltschäden zu reduzieren.

Hintergrund der Problematik

Batterien, insbesondere Lithium-Ionen-Akkus, sind in vielen alltäglichen Geräten wie Smartphones, Laptops und auch in Einwegprodukten wie E-Zigaretten zu finden. Viele Verbraucher sind sich jedoch nicht bewusst, dass diese Akkus eine erhebliche Brandgefahr darstellen, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Berichten zufolge kommt es in der Entsorgungsbranche immer wieder zu Bränden, die durch diese Akkus ausgelöst werden. Laut Oliver Gross, einem Vertreter des Bundesverbandes der deutschen Entsorgungswirtschaft, beliefen sich die Schäden durch derartige Brände auf bemerkenswerte 250 Millionen Euro in nur einem Quartal.

Brandgefahr durch unsachgemäße Entsorgung

Die Brandgefahr resultiert häufig aus der Tatsache, dass viele Menschen die Akkus einfach im Restmüll entsorgen. Wenn die Akkus mechanisch beschädigt werden, können sie überhitzten und in Brand geraten. Dies ist besonders bei Lithium-Ionen-Akkus problematisch, da sie brennbare Materialien enthalten, die unter Druck oder durch mechanische Einwirkungen zu einer Explosion führen können. In einer Sortieranlage in Bremen beispielsweise kam es 2022 zu einem verheerenden Brand, der die gesamte Anlage zerstörte und Millionen Euro an Schäden verursachte.

Forderung nach einem Pfandsystem

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Senatorin Bonde ein Pfandsystem für Batterien vorgeschlagen. Diese Maßnahme würde dazu beitragen, dass Verbraucher die Akkus zurückgeben, anstatt sie im Restmüll zu entsorgen. Die Idee ist, ein Pfand von 50 Euro auf Geräte mit Akkus ab einer bestimmten Spannung einzuführen, um einen Anreiz für die Rückgabe zu schaffen. Dies könnte eine der effektivsten Möglichkeiten sein, um die richtige Entsorgung von Batterien zu gewährleisten und die damit verbundenen Risiken zu verringern.

Probleme mit der Mülltrennung

Ein weiterer Faktor, der zur Gefahr von Bränden beiträgt, ist das hohe Aufkommen von Müll in Deutschland, das jährlich etwa 40 Millionen Tonnen aus Haushalten umfasst. Kleinere Gegenstände wie Akkus aus Vapes oder Handys werden oft von den Sortieranlagen übersehen und landen daher im Restmüll. Diese Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass Lithium-Ionen-Akkus nicht mit herkömmlichen Brandschutzmaßnahmen bekämpft werden können. Daher ist die getrennte Sammlung und Rückgabe der Akkus von größter Bedeutung.

Alternative Technologien im Fokus

Experten diskutieren auch alternative Technologien, wie beispielsweise die Entwicklung von Feststoffbatterien, die eine sicherere und umweltfreundlichere Lösung darstellen könnten. Feststoffbatterien verwenden nicht brennbare Materialien und könnten somit das Brandrisiko erheblich reduzieren. Diese Technologie wird als mögliche Nachfolge von Lithium-Ionen-Akkus betrachtet und könnte langfristig eine Lösung für die Entsorgungsproblematik bieten.

Politische Maßnahmen und öffentliche Sensibilisierung

Die Forderung nach einem Pfandsystem ist Teil einer breiteren Initiative, die auch die Verantwortung der Hersteller und eine bessere Aufklärung der Verbraucher über die richtige Entsorgung von Batterien umfasst. Die Umweltministerkonferenz hat kürzlich Maßnahmen beschlossen, um die Gefahren durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien zu minimieren. Dies umfasst unter anderem auch ein Verbot von Produkten, die häufig im Restmüll landen, wie Einweg-E-Zigaretten.

Fazit

Die Einführung eines Pfandsystems auf Batterien könnte ein wichtiger Schritt zur Verringerung der Brandgefahr und zur Verbesserung der Recyclingquoten sein. Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell solche Maßnahmen umgesetzt werden können. Die Herausforderung, die Sicherheit in der Entsorgungswirtschaft zu gewährleisten und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, erfordert ein gemeinsames Handeln von Politik, Industrie und Verbrauchern.

Quellen

Dieser Artikel stützt sich auf Informationen, die aus verschiedenen Quellen zusammengesetzt wurden, darunter Berichte von der BSR, Alba und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft sowie aktuellen Nachrichten aus der Entsorgungsbranche.

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 in Kategorie: 
Politik

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