Ramadan in Berlin: Tradition, Veranstaltungen und Beleuchtung
Rund 300.000 Muslime leben in Berlin, für die der Fastenmonat Ramadan eine wichtige Zeit darstellt. Wie die Berliner Zeitung berichtet, beginnt der Ramadan in diesem Jahr an einem Freitagabend und dauert 30 Tage bis zum 31. März, dem Zuckerfest (Eid al-Fitr). Während dieser Zeit verzichten gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Genussmittel und Geschlechtsverkehr. Ausgenommen von dieser Pflicht sind Kinder unter 14 Jahren, Kranke, Schwangere und Reisende. Das abendliche Fastenbrechen (Iftar) findet meist im Familienkreis statt, oft gefolgt von einem Besuch in der Moschee.
Der Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islams und dient der Reinigung von Körper und Seele sowie der Stärkung der Gemeinschaft und Solidarität. Wie die FAZ berichtet, hat sich in Deutschland eine eigene Ramadankultur entwickelt, die sich durch Traditionen wie den Ramadan-Kalender und Iftar-Empfänge mit Politikern auszeichnet. Der Soziologe Rauf Ceylan betont den sozialen Charakter des Fastens, bei dem das gemeinsame Fastenbrechen eine zentrale Rolle spielt.
In Berlin bietet der Ramadan auch Nichtmuslimen die Möglichkeit, die muslimische Kultur kennenzulernen. Die Berliner Zeitung listet verschiedene Veranstaltungen auf:
* Muzz Ramadan Iftar Event: Gemeinsames Fastenbrechen mit Musik und Quiz. * Ramazan Eglencesi: Türkisches Puppentheater für Kinder. * Fastenbrechen des Rats Berliner Imame: Interreligiöses Fastenbrechen. * Fraueniftar: Iftar-Event speziell für Frauen.Die Frage der Ramadan-Beleuchtung wird auch in Berlin diskutiert. Wie die Berliner Zeitung berichtet, zeigte sich die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger (Grüne), offen für eine Installation in ihrem Bezirk. Während Neukölln keine Pläne für eine Beleuchtung hat, wird es in Mitte, konkret am Rathaus in Tiergarten, eine festliche Beleuchtung geben. Am Leopoldplatz in Wedding ist zudem ein gemeinsames Fastenbrechen geplant. Ähnliche Diskussionen gab es auch in anderen Städten wie Köln, wo, wie die RP Online berichtet, der Verein „The Ramadan Project“ eine spendenfinanzierte Beleuchtung an der Venloer Straße installiert hat. In Frankfurt am Main, so berichtet die RP Online weiter, wurde die Ramadan-Beleuchtung durch Steuergelder finanziert.
Die Tradition der Ramadan-Beleuchtung ist nicht neu. Wie TRT Deutsch berichtet, gibt es in Istanbul die jahrhundertealte Tradition der Mahyas, Leuchtbotschaften zwischen Minaretten, die meist Koranverse oder Sprüche des Propheten zeigen. Diese Tradition ist jedoch vom Aussterben bedroht, da es nur noch wenige Mahya-Meister gibt.
Quellen:
https://www.berliner-zeitung.de/news/ramadan-in-berlin-beleuchtung-in-mitte-kommt-der-ueberblick-zum-fastenmonat-li.2303048
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wie-muslime-in-deutschland-den-ramadan-feiern-110324914.html
https://rp-online.de/nrw/panorama/ramadan-beleuchtung-in-koeln-was-die-menschen-in-ehrenfeld-dazu-sagen_aid-108654785
https://www.trtdeutsch.com/gesellschaft/fasten-enthaltsamkeit-und-leuchtende-nachrichten-ramadan-in-istanbul-5132432