Rigaer Straße Berlin: Unbekannte greifen Feuerwehr und Polizei mit Pyrotechnik an

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain Opfer eines Angriffs durch Unbekannte. Laut den Berichten der Polizei wurden die Einsatzkräfte zunächst alarmiert, weil brennender Müll auf der Fahrbahn gemeldet wurde. Als die Feuerwehr versuchte, das Feuer zu löschen, wurden die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik und Steinen angegriffen.

Die Situation begann, als gegen 21 Uhr eine Gruppe von etwa 70 Personen sich am Forckenbeckplatz versammelte. Kurz darauf zündeten etwa 30 von ihnen eine Feuerwerksbatterie an der Kreuzung Liebig- Ecke Rigaer Straße. Die Polizei wurde auf die Versammlung aufmerksam und war vor Ort, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte eine linke Gruppierung zu einer „unangemeldeten autonomen Abenddemonstration“ aufgerufen, die als „antifaschistisches warm-up“ zum 1. Mai angekündigt worden war.

Wie die Polizei weiter berichtete, wurden die Einsatzkräfte gegen 21:20 Uhr von den Dächern der umliegenden Wohnhäuser mit Feuerwerkskörpern beschossen. Diese Angriffe wiederholten sich etwa zehn Minuten später an der Kreuzung Zelle- Ecke Rigaer Straße, wobei auch ein Einsatzfahrzeug getroffen wurde. Die Polizeikräfte berichteten von etwa 60 Personen, die in der Umgebung „ziellos“ umherliefen.

Die Polizei erhöhte schnell ihre Präsenz in der Region, was dazu führte, dass die Gruppe sich nach und nach zurückzog. Gegen 22:30 Uhr kam es jedoch zu einem weiteren Vorfall, bei dem fünf Personen in der Rigaer Straße die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik beschossen und den Inhalt eines Feuerlöschers in deren Richtung sprühten. Diese Angriffe führten dazu, dass elf Polizisten durch das Einatmen des Löschpulvers verletzt wurden, dennoch konnten sie ihren Dienst fortsetzen. Die Gruppe, die die Angriffe verübt hatte, entkam unerkannt.

Etwa 20 Minuten später ereignete sich ein weiterer Vorfall an der Kreuzung Liebig- Ecke Rigaer Straße, wo die Dienstkräfte erneut mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden. Ein Polizist wurde dabei getroffen, blieb jedoch unverletzt. Die Lage beruhigte sich schließlich gegen Mitternacht, nachdem die Angriffe nachgelassen hatten.

Im Verlauf der gesamten Ereignisse stellte die Polizei die Identitäten von 17 Personen, darunter 11 Frauen und 6 Männer, fest. Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung wurden eingeleitet. Zudem wurden zwei Rauchkörper sichergestellt.

Die Rigaer Straße ist in der Vergangenheit immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, insbesondere aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen linken Gruppierungen und der Polizei. Die aktuellen Vorfälle reißen eine bereits bestehende Wunde in der Beziehung zwischen den Anwohnern und den Sicherheitskräften auf, die durch die wiederholten Proteste weiter angeheizt wird. Die Polizei wird weiterhin Informationen sammeln und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten.

Berliner Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, die öffentliche Ordnung in einem Umfeld aufrechtzuerhalten, das von politischer Radikalisierung und anhaltendem Konflikt zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen geprägt ist. Die Vorfälle an der Rigaer Straße sind nur ein weiterer Beweis für die Spannungen, die in bestimmten Stadtteilen Berlins bestehen.

Die Ermittlungen zum Vorfall dauern an, und die Polizei hat angekündigt, ihre Präsenz in der Region zu erhöhen, um weiteren Auseinandersetzungen vorzubeugen.

Quellen: Tagesspiegel, dpa.

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