<

Song-Eklat bei Hoffest des Berliner Senats: Kai Wegner will nicht mehr mit DJ zusammenarbeiten

Das Hoffest des Berliner Senats, ein gesellschaftliches Highlight im Roten Rathaus, fand in diesem Jahr unter einem schockierenden Vorfall statt. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), äußerte sich verärgert über einen Vorfall, der während des Festes die Gemüter erregte. Gegen Ende der Veranstaltung wurde das Lied „L'Amour toujours“ des italienischen DJs Gigi D'Agostino gespielt, zu dem in der Vergangenheit häufig rassistische Parolen skandiert wurden. Dies führte zu einer sofortigen Reaktion sowohl von Wegner als auch von den Gästen des Hoffests.

Wegner erklärte, dass derartige Musik nicht im Roten Rathaus gespielt werden sollte. Er betonte, dass es Konsequenzen für die künftige Zusammenarbeit mit dem DJ geben müsse. „Wir müssen ja nicht zwingend jedes Jahr den gleichen DJ Musik machen lassen“, sagte er im Interview mit der „B.Z.“. Die Regierungssprecherin Christine Richter bestätigte diese Haltung und stellte klar, dass im kommenden Jahr nicht mehr mit dem besagten DJ zusammengearbeitet werde. Zudem wird in Zukunft eine detaillierte Überprüfung der Playlist vorab erfolgen.

Das Hoffest, das am Dienstagabend stattfand, wurde unter den Themen Internationalität, Vielfalt, Zusammenhalt und Solidarität gefeiert. Richter kritisierte die Aktion des DJs scharf und bezeichnete sie als geschmacklos. „Das Lied ‚L’Amour toujours‘ ist zu einem bekannten Erkennungssymbol der rechtsextremen Szene geworden. Deshalb verbietet es sich auch, dieses Lied beim Hoffest des Regierenden Bürgermeisters aufzulegen“, betonte sie.

Der Vorfall sorgte für Aufruhr unter den Gästen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, um kurz nach 2 Uhr, verließen mehrere prominente Gäste die Veranstaltung im Protest. Unter ihnen war die ehemalige Bürgermeisterin von Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), die lautstark ihre Empörung über die Liedauswahl kundtat. „Das geht gar nicht. Kai kann nichts dafür, der ist schon weg. Aber was soll das?!“, so Herrmann im Nachgang.

Der DJ selbst verteidigte seine Musikauswahl und erklärte: „Das ist ein guter Song, den lasse ich mir von Nazis nicht kaputtmachen.“ Dennoch blieb die Tanzfläche leer, und die Worte des DJs konnten die Gemüter nicht beruhigen. Der Vorfall und die anschließenden Reaktionen werfen ein Licht auf die Sensibilität, die in der heutigen Zeit bezüglich Musik und deren Verbindungen zu politischen und sozialen Themen besteht.

Das Lied „L'Amour toujours“ hat in der Vergangenheit immer wieder negative Assoziationen hervorgerufen, da es für rassistische Parolen missbraucht wurde. Ein Vorfall in diesem Jahr, bei dem Gäste einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt zu der Melodie mit den Worten „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ grölten, verschärfte die Debatte über das Abspielen des Songs. In der Öffentlichkeit wird mittlerweile über mögliche Verbote diskutiert, was die brisante Thematik umso relevanter macht.

Der Vorfall beim Hoffest wirft Fragen über die Verantwortung von Veranstaltern und DJs auf, insbesondere in einem kulturellen Kontext, der von Diversität und Inklusion geprägt sein sollte. Wegner und Richter haben deutlich gemacht, dass solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden müssen, um die Werte, für die das Hoffest steht, zu wahren.

Die Konsequenzen für die Zusammenarbeit mit dem DJ sind ein Teil der Bemühungen des Senats, ein klares Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Der Vorfall hat nicht nur die Aufmerksamkeit auf die musikalische Auswahl gelenkt, sondern auch auf die Verantwortlichkeit, die mit Veranstaltungen dieser Art einhergeht. Es bleibt abzuwarten, wie der Senat die Herausforderungen angehen wird, die mit der Sicherstellung eines respektvollen und integrativen Umfelds verbunden sind.

Insgesamt zeigt der Vorfall, dass selbst in abendlichen Veranstaltungen von politischen Institutionen die Wahl der Musik und deren gesellschaftliche Konnotationen von großer Bedeutung sind. Die Reaktionen von Wegner und Richter deuten darauf hin, dass der Senat gewillt ist, aus dieser Erfahrung zu lernen und zukünftige Events sensibler zu gestalten.

Der Eklat beim Hoffest des Berliner Senats ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, auch in vermeintlich unbeschwerten Momenten die kulturelle Verantwortung zu berücksichtigen. Der Vorfall wird sicherlich eine langanhaltende Diskussion über die Bedeutung von Musik in der Gesellschaft und deren Einfluss auf die Wahrnehmung und den Zusammenhalt in einer multikulturellen Stadt wie Berlin anstoßen.

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Kultur

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen