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Senat führt „Start-Bonus“ ein: Pflegefamilien in Berlin bekommen mehr Geld

Der Berliner Senat hat jüngst eine bedeutende Veränderung in der finanziellen Unterstützung für Pflegefamilien beschlossen. Ab dem 1. September 2024 wird die Vergütung für Pflegeeltern erhöht, was eine positive Entwicklung für die mehr als 8.000 jungen Menschen darstellt, die in stationärer Pflege leben. Die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch (CDU), gab bekannt, dass die Erhöhung der Pflegegelder je nach Alter der Kinder unterschiedlich ausfällt. So erhalten die jüngsten Kinder etwa 280 Euro mehr, während bei älteren Kindern die Erhöhung rund 140 Euro beträgt.

Die neue Regelung sieht vor, dass die Gesamtbeträge von den Unterstützungsbedürfnissen der Kinder abhängen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um der finanziellen Belastung entgegenzuwirken, die Pflegeeltern oft tragen müssen. Darüber hinaus wird ab Januar 2025 ein Pilotprojekt gestartet, das ähnlich wie die Elternzeit funktioniert. Dieses Projekt trägt den Namen „Start-Bonus - Pflegekind“ und soll den Familien, die sich für eine Pflegschaft entscheiden, zusätzliche Unterstützung bieten.

Der „Start-Bonus - Pflegekind“ ermöglicht es den Pflegeeltern, bis zu einem Jahr nicht zu arbeiten, während sie gleichwohl keinen Anspruch auf Elternzeit haben. Ziel ist es, den Pflegeeltern eine bessere finanzielle Grundlage zu bieten, um die besondere Verantwortung, die mit der Pflege von Kindern verbunden ist, besser bewältigen zu können. Zudem wird für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren eine zusätzliche Förderung von 924 Euro für einen Zeitraum von zwölf Monaten bereitgestellt. Dies wird an einen Pflegeelternteil pro Familie unabhängig vom Einkommen gezahlt.

Günther-Wünsch erklärte, dass die neuen Regelungen dazu beitragen sollen, die Attraktivität von Pflegefamilien zu erhöhen und die Zahl der Kinder, die in Pflegefamilien leben, zu steigern. Derzeit leben weniger als 2.000 der über 8.000 in stationärer Pflege befindlichen Kinder in Pflegefamilien, was auf einen hohen Bedarf an Unterstützung für diese Familien hinweist. Die Senatorin betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahmen und bekräftigte, dass die finanziellen Mittel aus dem Budget der Senatsverwaltung bereitgestellt werden, wobei für die Initiative bis zu 1 Million Euro zur Verfügung stehen.

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist, dass die Europäische Union die Wichtigkeit der Pflegefamilien anerkennt und die Mitgliedstaaten dazu ermutigt, ähnliche Unterstützungsprogramme zu entwickeln. In diesem Kontext wird betont, dass die finanzielle Unterstützung für Pflegefamilien nicht nur eine nationale, sondern auch eine europäische Verantwortung darstellt.

Die Einführung des „Start-Bonus - Pflegekind“ ist ein Schritt in die richtige Richtung, um den Herausforderungen, vor denen Pflegefamilien stehen, zu begegnen. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Lebensqualität der Kinder in Pflegefamilien zu verbessern und den Pflegeeltern die Möglichkeit zu geben, eine stabilere und unterstützende Umgebung zu schaffen.

In den kommenden Monaten wird erwartet, dass weitere Details zu dem Pilotprojekt bekannt gegeben werden, und es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Regelungen auf die Anzahl der Pflegefamilien in Berlin auswirken werden. Die Senatorin hat bereits angekündigt, dass die Initiative über einen Zeitraum von zwei Jahren evaluiert wird, um deren Effektivität und die Zufriedenheit von Pflegefamilien zu messen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erhöhung der finanziellen Unterstützung für Pflegefamilien in Berlin einen wichtigen Schritt darstellt, um die Situation für Pflegeeltern und die Kinder, die sie betreuen, zu verbessern. Die Maßnahmen könnten dazu führen, dass mehr Familien bereit sind, Kinder in Pflege zu nehmen, was letztendlich zu einer besseren Versorgung und Betreuung der betroffenen Kinder führen würde.

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Politik

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