Treptow-Köpenick: Kiezblockkonzept für Kungerkiez wird vorgestellt
Im Bezirk Treptow-Köpenick hat die Diskussion um das Kiezblockkonzept für den Kungerkiez an Fahrt aufgenommen. Dieses Konzept zielt darauf ab, den Verkehr innerhalb des Viertels durch verschiedene Maßnahmen zu beruhigen und damit die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern. Die letzte Informationsveranstaltung zu diesem Thema wird am 20. November in der Mensa der Bouchéschule stattfinden. Hier werden die bisherigen Ergebnisse der beauftragten Planungsbüros präsentiert und das finale Konzept vorgestellt.
Der Kungerkiez, der sich innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings befindet, ist bekannt für seine lebendige Nachbarschaft und die vielfältige Nutzung des urbanen Raums. In den letzten Jahren wurde jedoch ein Anstieg des Verkehrs beobachtet, der negative Auswirkungen auf die Aufenthaltsqualität der Anwohner hat. Infolgedessen wurde die Kunger-Kiezblock-Initiative ins Leben gerufen, um die Interessen der Bürger zu vertreten und eine Verkehrswende voranzutreiben. Die Initiative hat bereits im Jahr 2021 einen Bürgerantrag zur Umsetzung eines Kiezblocks eingereicht, der mittlerweile von der Bezirksverordnetenversammlung angenommen wurde.
Die Informationsveranstaltung, die am 20. November stattfindet, ist als abschließende Präsentation der Ergebnisse des bisherigen Beteiligungsprozesses konzipiert. Die Bürger haben die Möglichkeit, die Planungen einzusehen und Fragen an die zuständigen Fachleute zu stellen. Dies stellt einen wichtigen Schritt in der Bürgerbeteiligung dar, die für die Entwicklung des Kiezblocks von zentraler Bedeutung ist. Das Konzept wird voraussichtlich Maßnahmen zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs und zur Verbesserung der Fußgänger- und Fahrradwege beinhalten.
Vorangegangene Veranstaltungen haben bereits erste Ergebnisse der Verkehrsanalyse und Vorschläge zur Verkehrsberuhigung vorgestellt. Dabei kamen unterschiedliche Ideen zur Sprache, darunter die Umgestaltung von Straßen zu Fahrradstraßen und die Schaffung von mehr Aufenthaltsflächen für Fußgänger. Die besprochenen Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Lärm und die Luftbelastung im Kiez zu reduzieren und die biologische Vielfalt zu fördern.
Wie die Kunger-Kiezblock-Initiative mitteilt, wurden bei der zweiten Beteiligungsveranstaltung am 16. Oktober 2024 die Ergebnisse der Verkehrsanalyse präsentiert. Diese Analyse zeigte, dass ein erheblicher Teil des Verkehrsaufkommens im KungerKiez aus Durchgangsverkehr besteht. Die vorläufigen Maßnahmenvorschläge wurden in Form von Thementischen diskutiert, an denen Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen konnten. Diese Rückmeldungen werden in die finale Fassung des städtebaulichen Konzepts einfließen und sollen die Bedürfnisse der Anwohner widerspiegeln.
Ein bedeutendes Ergebnis der bisherigen Veranstaltungen ist die Erkenntnis, dass die Bouchéstraße eine wesentliche Rolle im Verkehrsaufkommen des Kungerkiezes spielt. Die Vollsperrung dieser Straße aufgrund von Bauarbeiten hatte zu einer Reduzierung des Verkehrs um 50% geführt. Die Anwohner haben daher die Möglichkeit, durch eine gezielte Verkehrslenkung den Durchgangsverkehr effektiv zu reduzieren, was ein zentrales Ziel des Kiezblocks darstellt.
Die Bezirksverwaltung hat seit 2022 an der Finanzierung eines städtebaulichen Konzepts gearbeitet, um die nötigen Voraussetzungen für eine ordnungspolitische Umsetzung der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu schaffen. In diesem Kontext wurde das Planungsbüro "Stadtraum" beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, das den Bedürfnissen der Anwohner entspricht und gleichzeitig die Vorgaben der Verkehrssicherheit berücksichtigt.
Die Kunger-Kiezblock-Initiative appelliert an alle Anwohner, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und ihre Anliegen zu äußern. Die kommenden Veranstaltungen bieten eine Plattform, um die eigenen Ideen und Bedenken einzubringen und damit die künftige Gestaltung des Kiezes aktiv mitzugestalten. Es ist vorgesehen, dass die finale Präsentation der Ergebnisse am 20. November in der Mensa der Bouchéschule stattfindet, wo die Bürger die Chance haben, die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchungen und das Kiezblockkonzept im Detail kennenzulernen.
Die Initiativen und Maßnahmen im Kungerkiez sind Teil eines größeren Trends in Berlin, der darauf abzielt, die urbanen Lebensräume neu zu denken und nachhaltige Verkehrskonzepte zu entwickeln. Der Kiezblock im Kungerkiez könnte hierbei als Modellprojekt dienen und inspirierend für andere Stadtteile Berlins sein, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.
Die Kunger-Kiezblock-Initiative hofft, dass durch die gezielte Verkehrsberuhigung sowohl die Lebensqualität der Anwohner verbessert wird als auch ein Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen geleistet werden kann. Letztlich soll das Kiezblockkonzept ein harmonisches und lebenswertes Umfeld für alle Bewohner schaffen.
Die öffentliche Präsentation am 20. November ist nicht nur ein Informationsangebot, sondern auch ein Appell an alle Anwohner, sich aktiv an der Gestaltung ihres Lebensraums zu beteiligen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Anwohnern, Bezirksverwaltung und Planungsbüros kann ein erfolgreiches und nachhaltiges Kiezblockkonzept entstehen, das den Anforderungen des modernen urbanen Lebens gerecht wird.
Quellen:
- Berliner Woche
- Stadtentwicklungsamt Treptow-Köpenick