True Fruits: Foto auf Saftflaschen – Berliner Lars Mittank seit Jahren verschwunden
Berlin. Seit mehreren Jahren sind die Familien von Lars Mittank und Inga Gehricke in Sorge und hoffen, ihre vermissten Angehörigen wiederzufinden. Lars Mittank, ein gebürtiger Berliner, verschwand im Juli 2014 während eines Urlaubs in Bulgarien. Seine Spur verliert sich nach einem Arztbesuch, der nach einem Vorfall am Flughafen in Varna stattfand, wo er sich aufgrund eines Trommelfellrisses in Behandlung begab. Der Arzt riet ihm, nicht zu fliegen, was zur Folge hatte, dass Lars’ Freunde ohne ihn die Rückreise antraten. Lars wurde zuletzt am 8. Juli in einer Arztpraxis am Flughafen gesehen, bevor er ohne sein Gepäck und Handy fluchtartig das Gelände verließ. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.
In der Zwischenzeit wird auch nach Inga Gehricke, die am 2. Mai 2015 im Alter von fünf Jahren während eines Familienbesuchs in Wilhelmshof verschwand, gesucht. Trotz umfangreicher Suchaktionen mit Spürhunden und Hubschraubern blieb die Suche nach dem Kind erfolglos. Die Ermittler konnten bisher keine belastbaren Hinweise zum Verbleib von Inga finden.
Um neue Aufmerksamkeit auf diese beiden unerklärlichen Vermisstenfälle zu lenken und eventuell entscheidende Hinweise zu erhalten, haben die Eltern von Lars und Inga eine unkonventionelle und innovative Kampagne gestartet. Der Smoothie-Hersteller „True Fruits“ hat sich bereit erklärt, die Bilder der beiden Vermissten auf seinen Flaschen abzudrucken. Diese Flaschen sind seit dem 1. November in über 30.000 Märkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
Die Initiative von True Fruits
Die Entscheidung, Bilder von Lars und Inga auf Smoothie-Flaschen zu drucken, ist Teil einer privaten Initiative und keine offizielle Maßnahme der Polizei. Laut „True Fruits“ erhoffen sich die Familien durch die Reichweite ihrer Getränke neue Hinweise und Unterstützung bei der Suche. Auf den Flaschen wird ebenfalls eine Belohnung von 50.000 Euro für Informationen, die zur Aufklärung der Fälle beitragen, angeboten. Dies ist eine Verdopplung des Betrages, der zuvor von den Behörden ausgeschrieben wurde.
Die Mütter der beiden Vermissten sind optimistisch. In einem gemeinsamen Video, das auf dem Instagram-Account von True Fruits veröffentlicht wurde, äußern sie ihre Hoffnungen auf neue Hinweise. Lars’ Mutter Sandra beschreibt die Wichtigkeit dieser Aktion: „Nach zehn Jahren flaut die Suche ab, und ich brauche diese Aufmerksamkeit, um weiter nach meinem Sohn zu suchen.“
Das Verschwinden von Lars Mittank
Lars Mittank, damals 28 Jahre alt, befand sich mit Freunden im Urlaub in Bulgarien, als ein Streit zu einem Schlag auf sein Ohr führte. Nach dem Vorfall suchte er einen Arzt auf, der ihn aufgrund seiner Verletzung abriet, zu fliegen. Nachdem seine Freunde am 7. Juli ohne ihn zurückflogen, ging Lars ins Krankenhaus, wurde jedoch nicht behandelt. Am 8. Juli wurde er zuletzt gesehen, als er die Arztpraxis am Flughafen verließ. Überwachungskameras zeigten ihn, wie er panisch aus dem Gebäude rannte und über einen Zaun kletterte.
Das Verschwinden von Lars Mittank hat zu verschiedenen Spekulationen geführt. Während einige glauben, dass er Opfer eines Verbrechens wurde, gibt es auch Theorien über psychische Probleme, die durch die Einnahme von Antibiotika ausgelöst worden sein könnten. Der Fall wird weiterhin als Cold Case behandelt, und die Polizei hat alle Hinweise, die eingegangen sind, sorgfältig überprüft.
Der Fall Inga Gehricke
Inga Gehricke verschwand im Alter von fünf Jahren während eines Grillfestes, bei dem sie mit ihrer Familie und Freunden unterwegs war. Sie wurde zuletzt gesehen, als sie am Waldrand spielte. Trotz umfangreicher Suchaktionen, die mehrere tausend Einsatzkräfte und die Unterstützung von Spürhunden umfassten, konnten die Ermittler keinen klaren Hinweis auf ihren Verbleib finden. Der Fall bleibt ungelöst, was für die Familie eine untragbare Situation darstellt.
Öffentlichkeitsarbeit und neue Hoffnung
Die Suchaktion über die Smoothie-Flaschen ist eine ungewöhnliche Methode, um die Öffentlichkeit auf die Vermisstenfälle aufmerksam zu machen. Wie bereits in den USA gezeigt wurde, können Alltagsprodukte wie Milchpackungen effektiv zur Wiederauffindung vermisster Personen beitragen. Ehemalige Aktionen in den USA, bei denen Kinderfotos auf Milchpackungen abgedruckt wurden, haben in einigen Fällen sogar zur Auffindung von vermissten Kindern geführt.
Die positiven Reaktionen aus der Öffentlichkeit und die Unterstützung durch die Medien sind ermutigend. Die Mütter von Lars und Inga hoffen, durch diese Initiative nicht nur neue Hinweise zu erhalten, sondern auch, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten. Rechtsanwältin Petra Küllmei, die die Familie von Inga unterstützt, betont, dass solche Initiativen von großer Bedeutung sind, um die Fälle ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Zusammenfassung
Die Aktion von True Fruits, Bilder von Lars Mittank und Inga Gehricke auf ihren Smoothie-Flaschen abzudrucken, stellt einen innovativen Ansatz dar, um neue Hinweise in zwei langen und tragischen Vermisstenfällen zu finden. Trotz der Herausforderungen, die mit solchen Cold Cases verbunden sind, bleibt die Hoffnung auf Aufklärung und die Rückkehr der Vermissten bei den betroffenen Familien und Unterstützern stark. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Methode erfolgreich sein kann, aber die Initiative ist ein wichtiges Beispiel dafür, wie Kreativität und Zusammenarbeit zur Unterstützung der Familien von vermissten Personen beitragen können.