Von 35 Grad runter auf 25: Ein Meteorologe erklärt das Auf und Ab der Temperaturen in Berlin

In den letzten Wochen erlebte Berlin ein extremes Temperaturspektrum, das von drückender Hitze bis hin zu erfrischenden Abkühlungen reicht. An einigen Tagen stiegen die Temperaturen auf über 35 Grad Celsius, nur um am nächsten Tag wieder auf etwa 25 Grad zu fallen. Diese drastischen Schwankungen werfen die Frage auf: Was geschieht wirklich in der Atmosphäre?

Uwe Ulbrich, Professor für Meteorologie an der Freien Universität Berlin, erklärt, dass solche extremen Temperaturschwankungen häufig das Ergebnis von verschiedenen meteorologischen Phänomenen sind. „Diese Schwankungen sind typisch für den Berliner Sommer, insbesondere wenn Hochdruckgebiete auf Tiefdruckgebiete treffen“, so Ulbrich. Wenn sich warme Luftmassen über einer Region stauen, führen sie zu hohen Temperaturen. Treten dann jedoch kalte Luftmassen ein, kann es zu einem raschen Temperaturabfall kommen.

Die Hitze in Berlin wurde in den letzten Tagen durch ein Hochdruckgebiet verursacht, das warme Luft aus südlichen Breiten nach Deutschland brachte. Diese Luftmassen sind oft sehr stabil und können für mehrere Tage oder sogar Wochen bleiben. „In diesem Jahr beobachten wir jedoch auch häufige Wechsel zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten, was die Temperaturunterschiede verstärkt“, erklärt Ulbrich.

Am Montag gab es eine willkommene Abkühlung: Die Temperaturen sanken auf rund 25 Grad Celsius, was vielen Berlinerinnen und Berlinern eine Pause von der drückenden Hitze bot. Dies war jedoch nur ein kurzfristiger Zustand. Wetterexperten berichten, dass die kommenden Tage erneut deutlich wärmer werden könnten. „Die Prognosen zeigen, dass die Temperaturen bald wieder die 30-Grad-Marke überschreiten werden“, ergänzt Ulbrich.

Die Temperaturen steigen in der Regel nach einem kühlen Tag wieder an, vor allem, wenn die Sonne scheint und der Wind nachlässt. In diesem Sommer gab es viele Tage, an denen die Berlinerinnen und Berliner sich auf eine neue Hitzewelle einstellen mussten, gefolgt von einer weiteren Abkühlung, die durch wechselnde Wetterfronten verursacht wurde.

Ein weiterer Grund für die extremen Temperaturen sind die sogenannten Hitzeinseln, die in städtischen Gebieten wie Berlin entstehen. Diese Zonen sind durch dichte Bebauung und einen Mangel an Grünflächen charakterisiert, was dazu führt, dass sich die Wärme staut. „In städtischen Gebieten sind die Temperaturen oft höher als in ländlichen Gebieten, da sich Asphalt und Beton stärker aufheizen“, erklärt Ulbrich.

Die hohen Temperaturen können gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen oder schwachem Kreislaufsystem. Die Meteorologen empfehlen daher, in heißen Tagen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich während der heißesten Stunden des Tages im Schatten aufzuhalten.

Einige der aktuellen Wetterprognosen deuten darauf hin, dass die Berlinerinnen und Berliner sich auf eine sehr warme Woche vorbereiten sollten. „Die Hauptursache für die bevorstehenden Temperaturen über 30 Grad wird ein stabiles Hochdruckgebiet sein, das sich über Mitteleuropa ausbreitet“, erläutert der Meteorologe Dominik Jung. An vielen Tagen dieser Woche sind bis zu 13 Sonnenstunden zu erwarten, was die Hitze weiter verstärken könnte.

„Die Menschen können durch Luftzirkulation in ihren Wohnungen und das Tragen leichter Kleidung gegen die Hitze ankämpfen“, empfiehlt der Meteorologe. Auch das Essen von salzreichen Nahrungsmitteln kann helfen, den Mineralhaushalt in diesen heißen Tagen aufrechtzuerhalten.

Die Vorhersagen zeigen, dass trotz der kühlen Tage, die wir erlebt haben, der Sommer noch lange nicht vorbei ist. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Temperaturen in den kommenden Tagen wieder ansteigen werden“, so Jung. „Es ist wichtig, wachsam zu bleiben, da sich das Wetter weiterhin rasch ändern kann.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die extremen Temperaturschwankungen in Berlin sowohl durch natürliche Wetterbedingungen als auch durch städtische Einflüsse bedingt sind. Die Menschen sind gut beraten, sich auf die wechselhaften Bedingungen einzustellen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um die heißen Tage unbeschadet zu überstehen.

Quellen: Der Standard, dpa, Wetter.net, Tagesspiegel