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Wheel-Soccer Berlin: Inklusion im Sport? Dieser Mann zeigt, wie sie gelingt

Inklusion im Sport ist ein Thema, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Der Wheel-Soccer Cup in Berlin, organisiert vom Verein Pfeffersport, ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Inklusion im Sport. Oliver Klar, Inklusionskoordinator des Vereins, hat sich intensiv dafür eingesetzt, diese Sportart zu verbreiten und zugänglich zu machen. Wheel-Soccer ist eine Form des Fußballs, die speziell für Menschen im Rollstuhl entwickelt wurde und sowohl elektrische als auch handbetriebene Rollstühle einbezieht.

Was ist Wheel-Soccer?

Wheel-Soccer wird auf einem Feld mit einem Pezziball gespielt. Die Spieler müssen den Ball mit ihren Händen oder dem Rollstuhl bewegen, wobei das Schießen mit den Füßen nicht erlaubt ist. Diese Regelung sorgt dafür, dass das Spiel für alle Teilnehmer zugänglich ist, unabhängig von ihrer körperlichen Verfassung. Die Sportart ist so gestaltet, dass sie Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenbringen kann und viel Spaß und Bewegung bietet.

Die Entwicklung des Wheel-Soccer Cups

Der Wheel-Soccer Cup fand erstmals 2014 statt und hat seitdem an Popularität gewonnen. Klar erklärt, dass der Fokus des Turniers immer auf der Inklusion lag. „Wir waren die Ersten, die Turniere organisiert haben. Der Austausch mit anderen Städten wie Stuttgart und Bielefeld hat dazu beigetragen, eine Community für Wheel-Soccer zu schaffen“, sagt Klar. Das Turnier zieht Teams aus ganz Deutschland an und bietet eine Plattform für Spieler, um ihre Fähigkeiten zu zeigen.

Die Teilnahme am Turnier

Jeder, der im Rollstuhl sitzt oder auch ohne Behinderungen, kann am Turnier teilnehmen. Diese Offenheit ermöglicht es, dass die Teams bunt gemischt sind und eine Vielzahl von Spielern zusammenkommen. Klar betont, dass es beim Wheel-Soccer nicht nur um den Wettbewerb geht, sondern auch um den Spaß und die Gemeinschaft, die der Sport bietet. „Wir stellen Mannschaften vor Ort zusammen, sodass jeder die Möglichkeit hat, mitzumachen“, fügt er hinzu.

Inklusion im Verein Pfeffersport

Der SV Pfeffersport hat sich als ein Vorreiter in der inklusiven Sportlandschaft Berlins etabliert. Mit über 35 inklusiven Sportgruppen fördert der Verein die soziale Integration durch Sport. Klar erklärt, dass der Rollstuhl ein Element ist, das alle gleich macht und Vorurteile abbaut. Spieler werden ermutigt, ihre Fähigkeiten zu zeigen, unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit.

Der soziale Aspekt von Wheel-Soccer

Ein zentrales Ziel von Inklusionssport ist es, soziale Barrieren abzubauen und ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Teilnehmer berichten von den positiven Effekten, die das Spielen im Team auf ihr Selbstbewusstsein und ihre sozialen Fähigkeiten hat. Ein Beispiel ist der junge Spieler Alexander, der durch das Training im Wheel-Soccer selbstbewusster geworden ist. „Er ist in Bewegung, er ist unter anderen Leuten, und der Sport ist gut für sein Selbstbewusstsein“, berichtet sein Vater.

Herausforderungen der Inklusion im Sport

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es noch Herausforderungen. Viele Vereine, einschließlich Pfeffersport, sehen sich langen Wartelisten gegenüber, da das Interesse am inklusiven Sport wächst. Klar betont, dass es notwendig ist, mehr Hallenzeiten und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Die Unterstützung von der Politik und von Sponsoren ist entscheidend, um diese Aktivitäten aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen.

Die Wichtigkeit von Unterstützung und Sponsoring

Um die Durchführung des Wheel-Soccer Cups und anderer inklusiver Sportangebote sicherzustellen, sind Spenden und Sponsoren unerlässlich. Ein Sportrollstuhl kann bis zu 1.500 Euro kosten, was für viele Vereine eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Klar machte deutlich, dass finanzielle Unterstützung nicht nur für die Anschaffung von Equipment, sondern auch für die Organisation von Veranstaltungen und die Ausbildung von Trainern notwendig ist.

Fazit

Wheel-Soccer ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Inklusion im Sport gelingen kann. Durch die Schaffung eines Umfelds, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam spielen können, leistet der SV Pfeffersport einen wichtigen Beitrag zur sozialen Integration. Der Wheel-Soccer Cup ist nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Inklusion im Sport möglich ist und dass es einen Raum für alle gibt, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten. Oliver Klar und sein Team setzen sich weiterhin dafür ein, diese positive Entwicklung voranzutreiben und die Inklusion im Sport zu fördern.

Quellen: Pfeffersport e.V., Deutschlandfunk Kultur, Morgenpost.de.

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