Der 77.000 Quadratmeter große Zentrale Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm in Berlin-Mitte bleibt vorerst unbebaut. Die Berliner Morgenpost berichtet, dass die ursprünglich geplanten Wohnungsbauprojekte auf dem Gelände auf unbestimmte Zeit verschoben wurden.
Das Areal dient seit langem als Veranstaltungsort für diverse Events, darunter das Berliner Frühlingsfest und verschiedene Zirkusaufführungen. Wie die Berliner Woche berichtet, lockten Veranstaltungen wie "Yakari und Kleiner Donner" oder der "SchlagerOlymp" tausende Besucher an. Die Berliner Schausteller hatten sich bereits gegen die Bebauungspläne ausgesprochen und auf die Bedeutung des Zentralen Festplatzes für ihre Branche hingewiesen. Sie forderten Ausgleichsflächen für den Fall einer Bebauung. Die Berliner Woche dokumentierte beispielsweise die Eröffnung des 51. Berliner Frühlingsfestes auf dem Zentralen Festplatz im März 2022.
Die Gründe für den Aufschub der Baupläne sind vielfältig. Neben den Interessen der Schausteller spielt die dort ansässige Feuerwache 4 eine wichtige Rolle. Ähnlich wie in Idar-Oberstein, wo der Bauausschuss die Bebauung eines Festplatzes zugunsten der Feuerwehr ablehnte (Rhein-Zeitung, 24.06.2020), scheint auch in Berlin die Anwesenheit der Feuerwehr ein entscheidender Faktor zu sein. Die Rhein-Zeitung berichtete damals von dem Interesse eines Investors an der zentralen Lage für altersgerechtes Wohnen, welches jedoch den Belangen der Feuerwehr untergeordnet wurde.
Die Entscheidung bedeutet nicht zwangsläufig das endgültige Aus für die Bebauungspläne. Es ist möglich, dass das Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen wird. Bis dahin bleibt der Zentrale Festplatz ein wichtiger Veranstaltungsort für Berlin und die Umgebung.
Quellen:
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- Berliner Morgenpost (morgenpost.de)
- Berliner Woche (berliner-woche.de)
- Rhein-Zeitung (rhein-zeitung.de), Artikel vom 24.06.2020: "Festplatz wird vorerst nicht bebaut: Investor hatte Interesse an zentraler Lage in Weierbach gezeigt"