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Zoo Berlin: Wie der erste Panda-Nachwuchs groß wurde

Der Zoologische Garten in Berlin ist nicht nur eine wichtige Institution für den Artenschutz, sondern auch ein beliebter Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Besonders im Fokus stehen dabei die Großen Pandas, die seit ihrer Ankunft im Zoo Berlin im Jahr 2017 das Herz vieler Tierliebhaber erobert haben. Im August 2024 gab es erneut Grund zur Freude: Panda-Dame Meng Meng brachte Zwillingsbabys zur Welt, was das zweite Mal in der Geschichte Deutschlands war, dass Panda-Nachwuchs geboren wurde.

Die Geburt der Panda-Zwillinge

Am 22. August 2024 um 13:03 Uhr und 14:19 Uhr wurden die beiden Jungtiere geboren. Die Geburt wurde von den Tierpflegern und einem Expertenteam mit Spannung verfolgt. Nach einer erfolgreichen Ultraschalluntersuchung am 11. August, bei der zwei Herzschläge festgestellt wurden, war die Vorfreude groß. Meng Meng hatte eine Tragzeit von 149 Tagen, die für Pandas typisch ist. Die beiden Babys wiegen 169 Gramm und 136 Gramm, sind etwa 14 cm lang und kommen nahezu nackt, blind und taub zur Welt – die charakteristische schwarz-weiße Fellzeichnung entwickelt sich erst später.

„Ich bin erleichtert, dass die beiden gesund auf die Welt gekommen sind“, äußerte sich Dr. Andreas Knieriem, Direktor des Zoos, und betonte die fürsorgliche Betreuung der Neugeborenen durch die Mutter. „Meng Meng zeigt uns allen, was das Wort ‚Bärenliebe‘ bedeutet.“ Die ersten Tage sind entscheidend für die Entwicklung der Jungtiere, weshalb das Team alles tut, um sie zu unterstützen.

Die Rolle des Expertenteams

Für die Geburt und die ersten Tage der Aufzucht wurde das Zoo-Team durch zwei erfahrene Mitarbeiterinnen aus der Chengdu Panda Base in China unterstützt. Diese Kolleginnen bringen umfangreiche Erfahrung mit, da sie jährlich bei etwa 20 Panda-Geburten assistieren. Sie überwachen die Jungtiere und unterstützen das Berliner Team bei der Versorgung und Pflege der kleinen Pandas. Dies geschieht in einem Rhythmus von etwa zwei bis drei Stunden, abwechselnd bei der Mutter und im Inkubator, der freundlicherweise von den DRK Kliniken bereitgestellt wurde.

Wildtier-Endokrinologin Dr. Jella Wauters, die die Hormonanalysen zur Überwachung der Trächtigkeit durchführte, spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ihre Analysen ermöglichten es, das Zeitfenster für die Geburt präzise vorherzusagen. „Solch zuverlässige Vorhersagen sind nur mit einem sehr umfangreichen Wissen über den Hormonhaushalt von Großen Pandas möglich“, so Knieriem.

Die Aufzucht der Jungtiere

Wie in der Natur üblich, ziehen Pandas oft nur einen Jungtier auf, besonders bei Zwillingsgeburten. Der Zoo Berlin hat jedoch in enger Zusammenarbeit mit den chinesischen Experten die Entscheidung getroffen, Meng Meng aktiv bei der Aufzucht beider Jungtiere zu unterstützen. Dies bietet den Kleinen die besten Chancen auf eine gesunde Entwicklung.

Die ersten Wochen verbringen Meng Meng und ihre Babys im geschützten Bereich des Pandastalls, fernab der Öffentlichkeit, um eine ungestörte Bindung zu ermöglichen. Panda-Papa Jiao Qing bleibt währenddessen im Panda Garden und ist für die Zoo-Besucher sichtbar.

Hintergrund zur Art und Schutzmaßnahmen

Der Große Panda ist als gefährdet eingestuft, mit weniger als 2.000 Exemplaren in der Wildnis. Der Verlust ihres Lebensraums durch Urbanisierung und landwirtschaftliche Nutzung stellt eine große Bedrohung dar. Daher spielen Zoos wie der in Berlin eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung dieser einzigartigen Tierart. Historisch gesehen hat der Zoo Berlin eine lange Verbindung zu Pandas, beginnend mit der ersten Präsentation eines Pandas im Jahr 1936.

Die Pflege und Zucht von Pandas im Zoo Berlin stehen im Kontext internationaler Bemühungen, den Bestand von Großen Pandas zu sichern. Die Zwillingsgeburt ist nicht nur ein Erfolg für den Zoo, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum globalen Artenschutz.

Fazit

Die Geburt der Panda-Zwillinge Meng Mengs ist ein erfreuliches Ereignis, das die Bemühungen um den Artenschutz unterstreicht. Der Zoo Berlin bleibt ein wichtiger Partner im internationalen Schutzprogramm für Große Pandas und bietet den Besuchern die Möglichkeit, diese seltenen Tiere hautnah zu erleben. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um das Wachstum und die Entwicklung der neuen Bewohner des Panda Gardens zu beobachten.

Für die Besucher des Zoos bleibt abzuwarten, wann die kleinen Pandas zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bis dahin wird das Team im Zoo Berlin alles daran setzen, eine sichere und liebevolle Umgebung für die Jungtiere zu schaffen, während gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen gelenkt wird, mit denen diese faszinierende Art in ihrem natürlichen Lebensraum konfrontiert ist.

Quellen: dpa, Zoo Berlin

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