Abriss des SEZ in Berlin-Friedrichshain: Abschied von einem DDR-Relikt

Abriss des SEZ in Berlin-Friedrichshain: Abschied von einem DDR-Relikt

Das ehemalige Sport- und Erholungszentrum (SEZ) in Berlin-Friedrichshain steht vor dem Abriss. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) plant auf dem Gelände den Bau von Wohnungen, Gewerbeflächen und einer Schule. Wie rbb24 berichtet, betonte WBM-Geschäftsführer Lars Dormeyer den schlechten Zustand des Gebäudes und die Notwendigkeit eines Abrisses. Dormeyer bezeichnete Abrissgegner als „Nostalgiker“ und betonte den Bedarf an Wohnraum. Wie Radioeins in einer Meldung vom 3. März 2025 wiedergab, sagte Dormeyer in einem Pressegespräch: "Man kann nur abreißen".

Die Abrisspläne stoßen jedoch auf Widerstand. Bürgerinitiativen wie "SEZ für alle!" und "Gemeingut in BürgerInnenhand" fordern den Erhalt des Gebäudes und eine Prüfung alternativer Nutzungskonzepte. Wie die Berliner Zeitung berichtet, argumentieren Kritiker, dass eine Sanierung des SEZ sowohl finanziell als auch ökologisch sinnvoller sei als ein Neubau. Carl Waßmuth von der Initiative „Gemeingut in BürgerInnenhand“ bezweifelt die Darstellung des Gebäudezustands durch Dormeyer und verweist auf erfolgreich sanierte Gebäude in ähnlichem Zustand, wie rbb24 berichtet. Auch der Linken-Abgeordnete Damiano Valgolio kritisiert die Abrisspläne und fordert eine Prüfung alternativer Nutzungsmöglichkeiten, die Wohnen und Freizeit kombinieren, wie entwicklungsstadt.de berichtet.

Das SEZ wurde 1981 eröffnet und galt als Prestigeprojekt der DDR. Nach der Wende wurde der Komplex privatisiert und schließlich 2023 vom Land Berlin zurückgekauft. Wie t-online berichtet, befanden sich das Gelände und das ehemalige Erlebnisbad in den vergangenen Jahren in einem verkommenen Zustand. Der Bebauungsplan von 2018 sieht neben Wohnungen auch den Bau einer Schule und Gewerbeflächen vor. Die WBM plant, 40 Prozent der neuen Wohnungen als Sozialwohnungen anzubieten, wie rbb24 berichtet.

Die Bürgerinitiative „SEZ für alle!“ fordert ein fünfjähriges Moratorium, um alternative Nutzungsmöglichkeiten zu prüfen und Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Wie auf der Webseite der Initiative zu lesen ist, könnten in dieser Zeit fundierte Entscheidungen über die Zukunft des SEZ getroffen und die Finanzierung einer nachhaltigen Entwicklung organisiert werden. Die Initiative plant am 22. März 2025 eine Demonstration zum 44. Geburtstag des SEZ, um für den Erhalt des Gebäudes zu protestieren.

Die Zukunft des SEZ bleibt ungewiss. Während die WBM den Abriss als einzige Option sieht, kämpfen Bürgerinitiativen und Teile der Politik für den Erhalt des DDR-Relikts. Die Debatte um das SEZ spiegelt den Konflikt zwischen dem Bedarf an Wohnraum und dem Wunsch nach dem Erhalt historischer Gebäude und Freizeiteinrichtungen wider. Wie der Tip berichtet, fanden im SEZ in den letzten Jahren diverse Veranstaltungen statt, darunter Modenschauen und Kunstausstellungen. Die Räumlichkeiten dienten auch als Filmkulisse, beispielsweise für die ZDFneo-Serie "KraNk".

Quellen:

  • https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/berlin-friedrichshain-sez-erhalt-abriss-neubau.html
  • https://entwicklungsstadt.de/sez-abriss-rueckt-naeher/
  • https://www.berliner-zeitung.de/open-source/sez-in-friedrichshain-abriss-oder-sanierung-berliner-kaempfen-um-einstiges-ddr-freizeitparadies-li.2249088
  • https://sez-fuer-alle.de/
  • https://www.t-online.de/region/berlin/id_100501284/berlin-friedrichshain-so-sieht-es-im-ddr-erlebnisbad-sez-aus-fotoshow.html
  • https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/berlin-sez.html
Veröffentlich am 
3/3/2025
 in Kategorie: 
Politik
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von KI erstellt.

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