Der Amateurfußball bildet die Basis für den Profifußball. Erfolgreiche Bundesliga-Debüts junger Talente sind nicht nur für die Spieler selbst ein Triumph, sondern auch für die Vereine, die sie ausgebildet haben. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) unterstützt diese Vereine unterhalb der 3. Liga mit der Ausbildungshonorierung. Wie der rbb am 8. Dezember 2024 berichtete, profitierte der S.C. Berliner Amateure in der Saison 2023/24 gleich doppelt von dieser Regelung.

Robert Kwasigroch (Hertha BSC gegen Eintracht Braunschweig) und Aljoscha Kemlein (1. FC Union Berlin) begannen ihre Fußballkarriere bei den Berliner Amateuren und feierten in der Saison 2023/24 ihr Bundesliga-Debüt. Für den S.C. Berliner Amateure bedeutete dies eine finanzielle Unterstützung von knapp 50.000 Euro. Die DFL vergütet Vereine, die Spieler zwischen sechs und 21 Jahren ausgebildet haben, wenn diese vor ihrem 23. Geburtstag in der 1. oder 2. Bundesliga spielen.

Andreas Nagel, Direktor für Sport und Nachwuchs bei der DFL, erklärte gegenüber dem rbb, dass die Ausbildungshonorierung den Amateurfußball stärken und die Leistungen der Vereine würdigen soll. Die Höhe der Prämie hängt von der Ausbildungsdauer im jeweiligen Verein ab. Seit der Saison 2024/25 wurden die Zahlungen um 25 Prozent erhöht. Ein Verein erhält 5.250 Euro pro Saison für Spieler, die im Alter von sechs bis elf Jahren dort gemeldet waren, und 6.750 Euro pro Saison für die Ausbildung vom 12. bis zum 21. Lebensjahr. Maximal sind 99.000 Euro pro Spieler möglich, im Durchschnitt liegt die Summe laut Nagel jedoch bei etwa 15.000 Euro.

Herbert Borchert, 1. Vorsitzender des S.C. Berliner Amateure, ist stolz auf den Erfolg seiner ehemaligen Jugendspieler. Die finanzielle Unterstützung sei zwar willkommen, wichtiger sei jedoch die Anerkennung der guten Jugendarbeit. Das Geld soll laut Borchert in die Jugendabteilung investiert werden, beispielsweise in neue Tore, Bälle oder Mannschaftsausrüstung. Gleichzeitig wünscht er sich mehr allgemeine Förderung für Amateurvereine. Der rbb berichtete, dass neben den Berliner Amateuren im Jahr 2024 sechs weitere Vereine aus Berlin und Brandenburg von der Ausbildungshonorierung profitierten.

Bundesweit wurden 116 Vereine mit insgesamt rund 1,7 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen fünf Jahren profitierten über 30 Vereine aus Berlin-Brandenburg, wobei Hertha 03 Zehlendorf und Energie Cottbus die meisten Spieler stellten. Andreas Nagel von der DFL betonte gegenüber dem rbb, dass ambitionierte Amateurvereine, insbesondere aus der 3. Liga und der Regionalliga, regelmäßig Spieler hervorbringen, die den Sprung in den Profifußball schaffen.

Der Erfolg von Kemlein und Kwasigroch hatte für den S.C. Berliner Amateure aber auch negative Folgen. Edgar Döring, ihr damaliger Jugendtrainer, erzählte dem rbb, dass nach dem Wechsel der beiden Talente fast die gesamte Mannschaft von anderen Vereinen abgeworben wurde, was zum Abstieg der Jugendmannschaft führte. Döring trainiert nun die 1. Herrenmannschaft der Berliner Amateure in der Landesliga und hat viele ehemalige Jugendspieler zurückgeholt. Er freut sich über deren Entwicklung, findet es aber dennoch unbefriedigend, Spieler für andere Vereine auszubilden, obwohl man wisse, etwas Gutes getan zu haben.

Döring verfolgt die Karrieren von Kemlein und Kwasigroch weiterhin und steht mit ihnen in Kontakt. Die Dankbarkeit der Spieler sei eine schöne Anerkennung seiner Arbeit. Die Ausbildung junger Talente im Amateurfußball ist eine wichtige Aufgabe, die von der DFL mit der Ausbildungshonorierung gewürdigt wird. Der Erfolg von Spielern wie Kemlein und Kwasigroch zeigt, dass diese Förderung erfolgreich ist und den Amateurvereinen hilft, ihre wichtige Arbeit fortzusetzen.

Quellen: rbb24

Veröffentlich am 
8/12/2024
 in Kategorie: 
Sport

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