Antisemitische Angriffe auf Neuköllner Kneipe: So viele Delikte hat die Polizei am „Bajszel“ registriert

Antisemitische Angriffe auf Neuköllner Kneipe: So viele Delikte hat die Polizei am „Bajszel“ registriert

Die Kulturkneipe „Bajszel“ in Berlin-Neukölln ist seit Monaten Ziel wiederholter Angriffe aus der pro-palästinensischen Szene. Laut einer Anfrage von Linken-Abgeordneten, die dem Tagesspiegel vorliegt, hat die Polizei zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 16. Oktober 2024 insgesamt 15 Angriffe auf die Kneipe registriert. Diese Vorfälle umfassen verschiedene Formen von Vandalismus, darunter Schmierereien, Beschimpfungen und sogar einen Brandanschlag.

Hintergrund der Angriffe

Die Angriffe auf das Bajszel sind nicht als Einzelfälle zu verstehen, sondern sind Teil eines größeren Phänomens, das mit dem eskalierenden Nahost-Konflikt in Verbindung steht. Die ersten Vorfälle wurden im Mai 2024 angezeigt, als Unbekannte rote Dreiecke, ein Symbol der Hamas, auf die Fenster der Kneipe schmieren. Seit dem 18. September 2024 hat sich die Situation weiter verschärft, als die Kneipe fast täglich mit antisemitischen Parolen beschmiert wurde.

Zahlen und Statistiken

Die Ermittlungen der Polizei zeigen, dass die Angriffe auf das Bajszel nur einen Teil der umfassenderen antisemitischen Vorfälle in Berlin darstellen. Laut der Sonderermittlungsgruppe „BAO Nahost“, die nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel eingerichtet wurde, wurden bis zum 17. Oktober 2024 insgesamt 1827 Sachbeschädigungen, 4 Fälle schwerer Brandstiftung, 4 Sprengstoffexplosionen und 131 Fälle gefährlicher Körperverletzung im Zusammenhang mit antisemitischen Vorfällen registriert.

Reaktionen auf die Vorfälle

Der Neuköllner Linke-Politiker Niklas Schrader hat die wiederholten Angriffe als unerträglich bezeichnet und betont, dass ein Klima der Angst nicht akzeptiert werden dürfe. Er fordert einen besseren Schutz und Unterstützung für die Betreiber der Kneipe, die sich trotz der Bedrohungen nicht einschüchtern lassen. Schrader hebt hervor, dass das Bajszel ein Ort ist, der sich aktiv gegen Antisemitismus einsetzt, und dass die Angriffe auf die Kneipe auch einen Angriff auf diesen Einsatz darstellen.

Öffentliche Wahrnehmung und Diskussion

Die antisemitischen Übergriffe auf das Bajszel werfen Fragen zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Antisemitismus auf. Experten und Politiker warnen davor, dass solche Vorfälle das Zusammenleben in Berlin gefährden und ein Klima der Intoleranz fördern können. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Stadt und die Sicherheitsbehörden entschlossen gegen antisemitische Gewalt und Hetze vorgehen.

Ausblick

Angesichts der zunehmenden Berichte über antisemitische Vorfälle und der aktuellen Entwicklungen im Nahost-Konflikt wird die Lage in Berlin weiterhin beobachtet. Die Polizei und die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit aller Bürger zu gewährleisten und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.

Fazit

Die Situation rund um das Bajszel ist ein alarmierendes Zeichen für die Zunahme antisemitischer Angriffe in Deutschland. Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Gesellschaft und Sicherheitsbehörden, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken und die Werte von Toleranz und Respekt zu fördern.

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