Mitte November kam es im Berliner Stadtbad Lankwitz (Steglitz-Zehlendorf) zu einem schweren Badeunfall, bei dem ein vierjähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt wurde. Die Staatsanwaltschaft prüft nun eine mögliche strafrechtliche Verantwortlichkeit der Mutter, die laut einem Sprecher der Behörde „über die Geschehnisse geschockt“ ist (Berliner Morgenpost).
Nach bisherigen Erkenntnissen setzte die Mutter ihre Tochter mit einem Schwimmreifen auf einem Stuhl am Beckenrand ab und wies sie an, dort zu warten. Anschließend schwamm die Mutter laut Staatsanwaltschaft „ein paar Bahnen“. Gegen 19 Uhr wurde das Kind leblos im Wasser treibend entdeckt (t-online).
Badegäste bemerkten das Kind und alarmierten das Schwimmbadpersonal. Rettungskräfte reanimierten das Mädchen noch vor Ort und ein weiteres Mal im Rettungswagen (Berliner Morgenpost). Das Kind wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht und hat laut Staatsanwaltschaft überlebt. Zum aktuellen Gesundheitszustand wurden keine Angaben gemacht.
Der Vorfall wirft Fragen zur Aufsichtspflicht auf. Die Polizei ermittelt den genauen Hergang. Gegen die Mutter wurde Anzeige wegen Verletzung der Erziehungspflicht erstattet (t-online). Unklar ist noch, in welchem Becken sich das Kind befand, ob es schwimmen konnte und ob es Schwimmhilfen trug. All dies ist Gegenstand der Ermittlungen.
Dieser Badeunfall reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Vorfälle in Berlin. So berichtete RTL News im September über den Tod eines Kindes in der Residenz des ungarischen Botschafters in Berlin-Dahlem. Und im Sommer rettete ein 13-Jähriger ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken im Tegeler See.
Quellen:
- Berliner Morgenpost: "Kind nach Badeunfall wiederbelebt: Was Ermittlungen ergaben"
- t-online: "Berlin: Kind (4) im Stadtbad Lankwitz reanimiert – Ermittlungen gegen Mutter"
- RTL News: "Badeunfall in Berlin: Kleines Mädchen in Stadtbad Lankwitz zwei Mal wiederbelebt"