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Barbarossaplatz in Berlin-Schöneberg: So soll er umgestaltet werden

Der Barbarossaplatz, gelegen im Herzen von Berlin-Schöneberg, steht vor einer umfassenden Umgestaltung, die darauf abzielt, die Attraktivität und Funktionalität des Platzes für die Anwohner und Besucher zu erhöhen. Mit einem klaren Fokus auf Klimafreundlichkeit und Fußgängertauglichkeit wird das Projekt von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen begleitet, die sich aktiv in den Planungsprozess eingebracht haben.

Bürgerbeteiligung und Umfrageergebnisse

Ein Schlüsselaspekt der geplanten Umgestaltung war die Bürger:innen-Beteiligung, die am 11. Juli 2024 stattfand. Hierbei wurde ein klares Votum für eine autofreie Variante des Platzes abgegeben, das jedoch von mehreren Fraktionen im Ausschuss "Straßen und Verkehr" nicht berücksichtigt wurde. Lediglich die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sprach sich für die gewählte Variante aus. Die anderen Parteien schlossen sich der Empfehlung an, den Umbau zugunsten des Autoverkehrs durchzuführen, was in der Bürgerbeteiligung nicht thematisiert wurde.

In einem offenen Brief forderte ein breites Bündnis, bestehend aus verschiedenen Organisationen, die politische Entscheidungsträger auf, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung ernst zu nehmen und die zukunftsorientierte Umgestaltung des Platzes nicht zu behindern. Darunter sind Gruppen wie FUSS e.V., Changing Cities e.V., der ADFC Berlin e.V. und viele mehr. Diese Organisationen argumentieren, dass ein klima- und aufenthaltsfreundliches Projekt in Berlin-Schöneberg nicht an kurzfristigen Interessen scheitern darf.

Demonstrationen zur Unterstützung der Umgestaltung

Um die Unterstützung für die geplanten Maßnahmen zu zeigen, sind zwei bedeutende Demonstrationen angesetzt. Die erste findet am 10. September 2024 am Barbarossaplatz statt, mit dem Ziel, den Platz zukunftsorientiert und fußverkehrsfreundlich zu gestalten. Die zweite Demonstration erfolgt am 18. September 2024 vor dem Rathaus Schöneberg, zeitgleich mit der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung. Hierbei wird gefordert, den Kfz-Durchgangsverkehr aus dem Bereich herauszuhalten und die Sicherheit auf Schulwegen zu erhöhen.

Planung und zukünftige Schritte

Die Umgestaltung des Barbarossaplatzes ist nicht nur ein lokalpolitisches Thema, sondern steht im Kontext eines größeren städtebaulichen Wettbewerbs, der für die Entwicklung des Platzes organisiert wird. Nach der Bürgerbeteiligung und der Machbarkeitsstudie wird ein entsprechender Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem Architektenbüros ihre Vorschläge für die endgültige Gestaltung des Platzes präsentieren können. Die Ausführungsplanung wird daraufhin in einem weiteren Schritt erfolgen, was bedeutet, dass die detaillierte Umsetzung der Pläne erst nach der Auswahl der Gewinner des Wettbewerbs in Angriff genommen wird.

Finanzierung des Projekts

Für die Umsetzung der Umgestaltungsmaßnahmen stehen insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel stammen sowohl aus einem Förderprogramm des Landes Berlin, das mehr Fußgängerfreundlichkeit in den Bezirken zum Ziel hat, als auch aus einem Bundesprogramm zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Diese finanzielle Unterstützung ist entscheidend für die Realisierung der geplanten Maßnahmen, die bis Ende 2026 vollzogen werden sollen.

Fazit

Die geplante Umgestaltung des Barbarossaplatzes ist ein bedeutendes Vorhaben für Berlin-Schöneberg, das nicht nur das Erscheinungsbild des Platzes verändern wird, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner erhöhen soll. Durch die Einbeziehung der Bürger und die Zusammenarbeit verschiedener gesellschaftlicher Akteure wird versucht, ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Während einige politische Fraktionen Bedenken hinsichtlich der autofreien Gestaltung äußern, bleibt der Druck seitens der Bürger und zivilgesellschaftlichen Organisationen bestehen, um die Prioritäten im Sinne der Fußgänger und der Umwelt zu setzen.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Diskussionen im Bezirk entwickeln und inwiefern die Stimmen der Bürger in die endgültige Gestaltung des Barbarossaplatzes einfließen werden.

Quellen: dpa, Der Standard, Berliner Woche

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 in Kategorie: 
Politik

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