Berlin-Mitte: Säulenkolonnaden auf Museumsinsel wieder zugänglich

Die historischen Säulenkolonnaden auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte sind nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder für Besucher zugänglich. Die Wiederherstellung, die seit 2021 durchgeführt wurde, umfasst den nördlichen Teil der Kolonnaden am Spreeufer und wurde unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) realisiert.

Die Säulenkolonnaden, die aus dem 19. Jahrhundert stammen, sind ein prägender Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte Museumsinsel Berlin. Mit der Fertigstellung dieser Baustelle wird der letzte Abschnitt des umfangreichen Masterplans Museumsinsel abgeschlossen, der darauf abzielt, die verschiedenen historischen Gebäude und Freiflächen zu restaurieren und zu verbinden. Die Gesamtkosten der Restaurierung belaufen sich auf etwa 13,6 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2020 und umfassten die Demontage stark geschädigter Bauteile, die in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt restauriert wurden. Diese Bauteile wurden anschließend wieder in die Kolonnaden eingefügt. Zudem wurden die zweigeschossigen Einbauten, die 1911 als zusätzliche Räume hinzugefügt wurden, entfernt. Die dort untergebrachte Skulpturenrestaurierungswerkstatt der Alten Nationalgalerie hat inzwischen neue Räumlichkeiten im Bode-Museum erhalten.

Ein besonderes Merkmal der neuen Gestaltung ist der unter Verwendung der historischen Säulen neu gestaltete Kopfbau am Nordende der Kolonnaden, der nun als offener Pavillon fungiert. Eine innenliegende Rampe wurde eingebaut, um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sind Teil der Bemühungen, die Museumsinsel für alle zugänglich zu machen.

Die wiederhergestellten Kolonnaden spielen eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit der Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums. Ab der Wiedereröffnung des ersten Bauabschnitts, der 2027 geplant ist, wird der nördliche Säulengang als Zugang für Besucher dienen. Dies geschieht, während die Arbeiten am Südflügel des Pergamonmuseums fortgesetzt werden.

Die ersten Säulengänge wurden zwischen 1853 und 1860 auf Grundlage eines Entwurfs von Friedrich August Stüler erbaut. Die Kolonnaden am Spreeufer und nördlich der Alten Nationalgalerie, die zwischen 1876 und 1878 errichtet wurden, wurden von den Architekten Heinrich Strack und Georg Erbkam angepasst, die sie um drei quadratische Pavillons mit Kuppeldach erweiterten.

Die Kolonnaden sind nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Teil des öffentlichen Raums auf der Museumsinsel. Der von ihnen umgebene Kolonnadenhof ist ein zentraler öffentlicher Ort, der sowohl für Ausstellungen als auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Auch während der Schließzeiten der Museen ist der Kolonnadenhof ein beliebter Aufenthaltsort.

Die Restaurierung der Kolonnaden wurde begleitet von einem umfassenden Sicherheitskonzept während der Bauarbeiten, das unter anderem eine spezielle Schutzkonstruktion umfasste, um das historische Mauerwerk zu schützen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Erhaltung des Denkmals und seiner historischen Substanz.

Mit der Wiedereröffnung der Säulenkolonnaden wird die Museumsinsel erneut zu einem Ort, an dem Geschichte, Kunst und Architektur auf einzigartige Weise miteinander verbunden sind. Besucher können nun die beeindruckenden Säulen und die umgebende Landschaft genießen, die einen neuen Blick auf das kulturelle Erbe Berlins ermöglichen.

Für weitere Informationen zur Baumaßnahme und zur Museumsinsel können die offiziellen Webseiten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung besucht werden.

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