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Berlin-Reinickendorf: 5,5 Kilogramm schwerer Bienen-Schwarm gefangen

In der vergangenen Saison kam es in Berlin zu einem bemerkenswerten Ereignis in der Welt der Imkerei: Ein Bienenschwarm mit einem Gewicht von 5,5 Kilogramm wurde in Reinickendorf eingefangen. Laut Informationen des Imkerverbandes war es in diesem Jahr besonders häufig der Fall, dass sich Bienenvölker in der Hauptstadt teilten und neue Schwärme bildeten. Dies ist eine natürliche Verhaltensweise der Bienen, die insbesondere bei Platzmangel in ihrem Bienenstock auftritt. In diesem Jahr war der Saisonauftakt aufgrund der milden Witterung frühzeitig, was zur Bildung zahlreicher Schwärme führte.

Die Vorsitzende des Imkerverbandes, Melanie von Orlow, erläuterte, dass viele Imker nicht rechtzeitig mit dem Bereitstellen von Honigräumen begonnen hatten. Dies führte dazu, dass die Bienenvölker aufgrund von Platzmangel schwärmten. „Der Rekordhalter war ein 5,5 Kilogramm schwerer Schwarm, der Mitte Juni an einer Schule in Reinickendorf gefangen wurde“, erklärte von Orlow. Solche großen Schwärme sind eher ungewöhnlich, da die meisten typischerweise zwischen zwei und drei Kilogramm wiegen und aus etwa 10.000 bis 20.000 Bienen bestehen.

Der Schwarm wurde von einem erfahrenen Imker eingefangen, der auf eine Liste von Schwarmfängern zurückgreifen konnte, die auf der Website des Imkerverbandes veröffentlicht ist. Diese Liste ermöglicht es Anwohnern, die einen Schwarm entdecken, schnell und unkompliziert Kontakt zu einem Imker aufzunehmen. Die Einfangaktion war nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Bienenpopulation in der Region.

Zusätzlich zur Schwarmbildung berichtete von Orlow, dass die Honigernte in diesem Jahr insgesamt gut verlaufen sei, trotz eines Kälteeinbruchs in der Mitte der Saison. Typischerweise ernten Imker etwa 30 Kilogramm Honig pro Volk. Die genauen Erntemengen werden jedoch erst zum Ende des Jahres offiziell bekannt gegeben. Ein besonderes Highlight wird der Berliner Imkertag am 5. Oktober an der Freien Universität sein, bei dem die besten Honige Berlins prämiert werden sollen.

Die Schwarmzeit der Bienen fällt gewöhnlich in die Monate Mai und Juni, wobei die Bedingungen wie Wetter und Nahrungsangebot in dieser Zeit entscheidend sind. Wenn die Bienen genügend Pollen und Nektar finden, wachsen die Völker schnell und erreichen eine Größe, die zur Schwarmbildung führen kann. Imker versuchen, diese natürliche Vermehrung oft zu verhindern, da ein schwarmstimmiges Volk in der Regel keinen Honig mehr produziert und viele Schwärme in der heutigen Umgebung nicht überleben können.

Das Verständnis des Schwarmverhaltens ist nicht nur für Imker von Bedeutung, sondern auch für die allgemeine Öffentlichkeit. Durch die Sensibilisierung für die Bedeutung der Bienen und deren Lebensweise kann ein Beitrag zum Schutz dieser wichtigen Insekten geleistet werden. Das Einfangen von Schwärmen ist eine Möglichkeit, die Bienenpopulation zu erhalten und gleichzeitig den Imkern zu helfen, ihre Völker zu pflegen.

Das Erlebnis des Schwarmfangs und die damit verbundenen Herausforderungen bieten auch eine spannende Gelegenheit für Schulen und Bildungseinrichtungen, das Thema Bienenhaltung und Umweltschutz aufgreifen. Durch Workshops und Informationsveranstaltungen könnten Interessierte mehr über die grundlegenden Bedürfnisse von Bienen und die Bedeutung der Imkerei erfahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auffindung und das Einfangen eines so großen Bienenschwarms in Reinickendorf nicht nur ein bemerkenswertes Ereignis für die lokale Imkerschaft ist, sondern auch ein Zeichen für das gesunde Wachstum der Bienenpopulation in der Stadt. Die Anstrengungen der Imker und die Unterstützung der Gemeinschaft sind entscheidend, um das Überleben dieser wichtigen Bestäuber zu sichern.

Quellen: Der Tagesspiegel, dpa

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