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Besuch aus Schweden in Berlin: Königin Silvia berichtet über ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt

Am 18. September 2024 war Königin Silvia von Schweden zu einem wichtigen Besuch in Berlin, der anlässlich des 25-jährigen Bestehens der von ihr gegründeten World Childhood Foundation stattfand. Bei diesem Besuch traf sie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender im Schloss Bellevue. Der Schwerpunkt des Besuchs lag auf dem Thema des Kinderschutzes und dem Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern.

Königin Silvia engagiert sich seit 25 Jahren aktiv für den Schutz von Kindern vor Missbrauch und für die Unterstützung der Betroffenen. In einem Gespräch mit Ministerinnen und Kinderschutz-Experten erläuterte sie, wie ihre Arbeit begann. Ihre Inspiration fand sie während eines Staatsbesuchs in Island, wo sie ein Kinderhaus besuchte, das betroffenen Kindern Wärme und Sicherheit bot. „Die Kinder sollten nicht durch alle Instanzen zwischen Eltern, Polizei und Gericht gezerrt werden“, erklärte die Königin. Diese Erfahrung führte dazu, dass sie in Schweden ähnliche Einrichtungen ins Leben rief.

Der gegenwärtige Besuch von Königin Silvia in Deutschland umfasst eine Vielzahl von Diskussionen über die Herausforderungen, die im Bereich des Kinderschutzes bestehen. Während eines Round-Table-Gesprächs im Schloss Bellevue betonte die Königin die Notwendigkeit eines verbesserten Informationsaustauschs zwischen verschiedenen Institutionen, um den Schutz vor sexuellem Missbrauch nachhaltig zu verbessern. „Die Stiftung sieht ihren Auftrag darin, Wissen zu verbreiten und zukunftsweisende Initiativen anzustoßen“, so die Königin.

Die Innenministerin von Deutschland, Nancy Faeser, stellte fest, dass es nach wie vor Hemmungen gibt, über sexuelle Gewalt zu sprechen, da die Täter häufig aus dem engsten Umfeld stammen. Die Ministerin wies darauf hin, dass es bereits ein Zentrum namens „Safe Sport“ gibt, an das sich Betroffene wenden können. Faeser unterstrich, dass sexualisierte Gewalt eines der schlimmsten Verbrechen darstellt, da es die verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft betrifft und dass die Zahl der Sexualdelikte in den letzten Jahren stark angestiegen ist.

In Deutschland gibt es derzeit zehn Childhood-Häuser, die als Anlaufstellen für betroffene Kinder dienen. Diese Einrichtungen sind das Resultat der kontinuierlichen Bemühungen von Königin Silvia und ihrer Stiftung. Astrid Helling-Bakki, die Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland, forderte einen stärkeren Austausch zwischen Medizin, Polizei und anderen relevanten Institutionen, um effektive Hilfsstrukturen zu schaffen.

Die Anwesenden, darunter auch Experten und Betroffene, äußerten sich sehr positiv über die Initiativen, die bereits ergriffen wurden, und baten um weitere Unterstützung und Engagement von Seiten der Politik. Ein zentraler Punkt war die Notwendigkeit, den Opfern von sexueller Gewalt Gehör zu verschaffen. Die Stimmen der Betroffenen sollten in die Entwicklung neuer Konzepte und Strategien einfließen.

Besonders bedauert wurde von den Anwesenden, dass an dem Round-Table-Gespräch nicht mehr Politiker teilnahmen. Dennoch war man sich einig, dass der Austausch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung war und dass dies nicht die letzte Zusammenkunft zu diesem Thema sein sollte. Die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, betonte, dass es wichtig sei, den Opfern zu zeigen, dass ihre Erfahrungen und Leiden ernst genommen werden.

Ein weiteres wichtiges Anliegen, das während der Gespräche angesprochen wurde, war die Frage, wie Kinder in der Schule lernen können, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren. Ministerin Lisa Paus berichtete von einem Gesetzentwurf zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt, der eine solche Bildung an Schulen fördern soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Besuch von Königin Silvia in Berlin nicht nur den Fokus auf die Herausforderungen im Bereich des Kinderschutzes legt, sondern auch die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und der Politik hervorhebt. Die Königin und die anwesenden Ministerinnen sind sich einig, dass es noch viel zu tun gibt und dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden müssen, um effektive Änderungen herbeizuführen.

Die World Childhood Foundation wird weiterhin eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen spielen, die unter Missbrauch und Gewalt leiden. Königin Silvia bleibt eine wichtige Stimme in diesem Kampf und setzt sich weiterhin für die Rechte und den Schutz von Kindern auf internationaler Ebene ein.

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 in Kategorie: 
Politik

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