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KI zaubert Berlins Zukunft: Weltausstellung 2035 in Berlin als Deadline

Die Vorbereitungen für die Weltausstellung 2035 in Berlin sind in vollem Gange. Der Verein "Global Goals für Berlin" hat kürzlich ein neues Konzept präsentiert, das die Metropole als Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung positionieren soll. Die Ausstellung im Europa Center zeigt bereits erste visionäre Entwürfe, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden und die Zukunft der zwölf Berliner Bezirke veranschaulichen.

In den kommenden Jahren soll Berlin nicht nur Gastgeber der EXPO sein, sondern sich auch in eine lebendige und inspirierende Weltausstellung verwandeln, die die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der UN-Charta widerspiegelt. Die Künstliche Intelligenz spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie kreative und innovative Lösungen zur Verfügung stellt, die auf den bereits existierenden Ideen und Projekten in den Berliner Bezirken basieren.

Kreative Visionen für eine nachhaltige Stadt

Die präsentierten Projekte reichen von geräuschlosen Seilbahnen in Spandau bis hin zu Solarfähren auf der Spree. Diese Ideen sollen der Bevölkerung helfen, neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung und der Nutzung öffentlicher Räume zu entdecken. Die Visionäre des Vereins betonen, dass die Zukunft Berlins bereits heute erlebbar sei, allerdings oft noch nicht sichtbar, weil die notwendigen Maßnahmen nicht umgesetzt werden.

Ein Beispiel für eine solche Initiative ist das Flussbad Berlin, das eine Reinigung des Spreekanals vorsieht, um diesen als Badeort für die Stadtbevölkerung zu öffnen. Jan Edler, der Gründer dieser Initiative, erläutert, dass die technischen Voraussetzungen bereits gegeben sind, jedoch der politische Wille fehlt, um die Umsetzung voranzutreiben.

Hindernisse und Herausforderungen

Trotz der zahlreichen Ideen und Visionen sieht sich das Projekt mit Herausforderungen konfrontiert. Daniel Girl, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, hebt hervor, dass Bürokratie und langsame politische Entscheidungsprozesse die Umsetzung der notwendigen Projekte behindern. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordert er ein Innovationsbeschleunigungsgesetz, das es ermöglichen soll, die Ideen schneller in die Realität umzusetzen.

Die EXPO 2035 soll dezentral in der ganzen Stadt stattfinden, wobei die verschiedenen Bezirke ihre eigenen Projekte präsentieren können. Dazu gehören unter anderem moosbegrünte Fassaden, autonomer Nahverkehr und die Entwicklung von Balkonen als Kleingärten. Für den Auftakt des zehnjährigen Countdown zur EXPO ist eine große „Global Goals Parade“ am Brandenburger Tor geplant, bei der bis zu 250.000 Menschen zusammenkommen sollen.

Die Rolle von KI in der Stadtentwicklung

Künstliche Intelligenz wird als Schlüsseltechnologie für die Gestaltung der Zukunft betrachtet. Sie ermöglicht nicht nur die Entwicklung innovativer Lösungen, sondern auch die Visualisierung dieser Ideen. Bei der Ausstellung im Europa Center sind zahlreiche KI-generierte Bilder zu sehen, die die potenzielle Zukunft der Stadt darstellen. Diese Bilder basieren auf konkreten Projekten und Ideen, die bereits in den Bezirken bestehen.

Die Vision ist es, die gesamte Stadt zu einer Weltausstellung zu machen, in der nicht nur die Länder ihre Fortschritte präsentieren, sondern auch die Bürger aktiv in den Transformationsprozess eingebunden werden. Diese partizipative Herangehensweise soll sicherstellen, dass die Gestaltung Berlins als nachhaltige Metropole nicht nur von oben verordnet wird, sondern aus der Stadtgesellschaft selbst heraus entsteht.

Ein Aufruf zur Beteiligung

Der Verein "Global Goals für Berlin" hat die ambitionierte Zielsetzung, bis zum Jahr 2025 250.000 Gesichter und 2.500 Projekte zu mobilisieren, die Teil der EXPO-Bewerbung werden könnten. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sich aktiv zu beteiligen und ihre Ideen einzubringen. Dies soll dazu beitragen, ein möglichst breites Spektrum an Vorschlägen und Visionen zu sammeln, die dann in die Planung der EXPO einfließen können.

Die EXPO 2035 wird nicht nur eine Plattform für die Präsentation innovativer Lösungen sein, sondern auch eine Gelegenheit, um die drängenden globalen Herausforderungen wie Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und Gesundheitsfragen zu adressieren. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft.

Fazit

Die Weltausstellung 2035 in Berlin hat das Potenzial, die Stadt in eine führende Rolle in der globalen Nachhaltigkeitsdebatte zu katapultieren. Die Kombination aus technologischen Innovationen, Bürgerbeteiligung und einer klaren Vision für die Zukunft könnte Berlin zum Vorbild einer nachhaltigen Stadtentwicklung machen. Der Countdown zur EXPO hat bereits begonnen, und es liegt an der Berliner Stadtgesellschaft, diese Chance gemeinsam zu ergreifen und die Weichen für eine zukunftsfähige Metropole zu stellen.

Quellen: Global Goals für Berlin, Der Standard, dpa

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 in Kategorie: 
Politik

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