Bilanz der Berliner Bäder-Betriebe: 15 Prozent mehr Freibad-Besuche und weniger Gewalt

Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) haben kürzlich eine positive Bilanz der Sommersaison 2024 präsentiert. Zwischen der Eröffnung am 27. April und dem 15. September wurde in den Berliner Freibädern ein Besucheranstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Insgesamt zählten die Bäder etwa 1,9 Millionen Besuche, was die Sommersaison zu einer der erfolgreichsten in den letzten Jahren macht.

Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe, äußerte sich erfreut über die hohe Zahl an Besuchern. "Unser Konzept, das auf Sicherheit und Service abzielt, hat sich bewährt", erklärte er. Die Besucherzahlen haben nicht nur zugenommen, sondern die Saison verlief auch weitgehend friedlich. Sicherheitsrelevante Vorfälle waren die Ausnahme, und es gab nur einen vorzeitigen Badebetrieb aufgrund einer gewaltsamen Auseinandersetzung.

Maßnahmen zur Gewaltprävention

Die BBB haben verschiedene Maßnahmen eingeführt, um ein sicheres Badeerlebnis zu gewährleisten. Seit Juli 2023 gilt eine Ausweispflicht in den Freibädern, was eine schnellere Identifizierung bei Vorfällen ermöglicht. Zudem wird in vier Bädern eine Videoüberwachung an Ein- und Ausgängen eingesetzt. Diese Sicherheitsvorkehrungen wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei und externen Sicherheitsdiensten entwickelt.

Insgesamt wurden 303 Personen aufgrund von Verstößen gegen die Haus- und Badeordnung für einen Tag des Bades verwiesen. 38 Personen erhielten Hausverweise für die gesamte Saison. Dr. Kleinsorg erklärte, dass die verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei und die Schulungen der Sicherheitskräfte dazu beigetragen haben, die Zahl der Vorfälle zu reduzieren.

Erfolgreiche Online-Ticketverkäufe

Ein weiterer Aspekt, der zur positiven Bilanz beiträgt, ist der Online-Ticketverkauf, der sich in dieser Saison etabliert hat. In fünf Sommerbädern, darunter das Sommerbad Neukölln, wurde der Fokus auf den Online-Verkauf gelegt. Bereits jeder dritte Gast nutzte das Online-Angebot, was zu einer spürbaren Entlastung an den Eingängen führte und die Einlasssituation beschleunigte. Im vergangenen Jahr hatte nur jeder zehnte Badegast online gebucht.

Die BBB haben auch eine digitale Auslastungsanzeige auf ihrer Webseite eingeführt, die den Gästen eine bessere Planung ihres Besuchs ermöglicht. Dies soll dazu beitragen, dass weniger ausgelastete Bäder bevorzugt werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

Erweiterung des Sport- und Freizeitangebots

Die BBB haben ihr Freizeit- und Bewegungsangebot in den Freibädern ebenfalls erweitert. In mehreren Bädern wurden neue Sport- und Bewegungsangebote geschaffen, darunter Spielplätze und Sportgeräte für verschiedene Altersgruppen. In den Sommerbädern Pankow, Kreuzberg und Neukölln betrieben die Sportjugend Berlin betreute Sportangebote, die durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert wurden. Diese Angebote zielen darauf ab, gewaltsamen Auseinandersetzungen entgegenzuwirken und Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten.

Zufriedenheit bei Politikern und Gästen

Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport, äußerte sich zufrieden über die Entwicklung in den Freibädern. "Die Sommerbäder sind ein Ort der Erholung und Gemeinschaft", sagte sie. Dank des Sicherheitskonzepts konnten die Gäste ihre Freizeit weitgehend ohne Störungen genießen. Dennoch betonte sie, dass die einzelnen Störfälle zeigen, dass es notwendig war, wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen.

Die BBB haben auch erkannt, dass die Qualität der Infrastruktur in den Freibädern verbessert werden muss. Der Fachkräftemangel und die steigenden Energiekosten stellen eine Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt. Die BBB arbeiten daher daran, erforderliche Investitionen zu planen und umzusetzen, um die Bäder auch künftig attraktiv und sicher zu gestalten.

Fazit

Die Bilanz der Berliner Bäder-Betriebe für die Sommersaison 2024 zeigt, dass die getroffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Service fruchten. Die Zunahme der Besucherzahlen und die weitgehend friedliche Atmosphäre in den Bädern sind positive Indikatoren für den Erfolg der Bäderbetriebe. Mit der Fortführung und Weiterentwicklung der Sicherheits- und Servicekonzepte sowie der ständigen Anpassung an die Bedürfnisse der Gäste scheinen die Bäder gut gerüstet für zukünftige Herausforderungen zu sein.