BSR investiert 190 Millionen Euro: Das sind die Pläne für die neue Unternehmenszentrale am Südkreuz
Die Berliner Stadtreinigung (BSR) plant, eine neue Unternehmenszentrale am Südkreuz zu errichten, und hat dafür ein Budget von 190 Millionen Euro vorgesehen. Dieses Vorhaben, das bereits seit 2017 in Planung ist, wird mit einem nachhaltigen Holz-Hybrid-Bau realisiert und soll bis zum Jahr 2028 fertiggestellt werden. In einer internen Präsentation, die dem Tagesspiegel vorliegt, wurden erstmals konkrete Zahlen genannt.
Die BSR verfolgt das Ziel, am Bahnhof Südkreuz ein modernes Bürogebäude zu errichten, um ihre Hauptverwaltung unterzubringen. Der Plan sieht vor, dass das neue Gebäudeensemble auf einem ehemaligen Recyclinghof entstehen soll, der sich an der Ecke Wilhelm-Kabus-Straße und Ella-Barowsky-Straße befindet. Insgesamt umfasst das Grundstück eine Fläche von etwa 12.000 Quadratmetern und soll eine Bruttogeschossfläche von rund 50.000 Quadratmetern bieten.
Ein Teil des Gebäudes wird die neue Hauptverwaltung der BSR mit Platz für etwa 680 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beherbergen. Diese Verwaltung wird nicht nur Büro- und Konferenzräume bieten, sondern auch eine öffentlich zugängliche Empfangshalle, in der Besucher mehr über Themen wie Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit erfahren können. Ein weiteres Bürogebäude mit zusätzlichen Konferenzflächen und Einzelhandelsflächen ist geplant, um weiteren Nutzern Platz zu bieten.
Um die Trennung zwischen der BSR-Hauptverwaltung und den anderen Büroflächen deutlich zu machen, wird zwischen den beiden Gebäuden ein begrünter Quartiersplatz angelegt. Dieser Bereich soll auch als sozialer Treffpunkt für Mitarbeiter und Besucher dienen. Das kleinere Gebäude wird insgesamt sieben Stockwerke aufweisen, während das größere über 17 Stockwerke verfügen wird. Zudem wird ein Umweltlehrpfad über das gesamte Gelände führen.
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle beim Bau der neuen Unternehmenszentrale. Die BSR hat angekündigt, verstärkt mit Holz zu bauen, um den ökologischen Fußabdruck des Projekts zu minimieren. Der Siegerentwurf für das Bauprojekt stammt von den Architekturbüros Franz & Sue sowie Schenker Salvi Weber, die beide ihren Sitz in Wien haben.
Die BSR zählt zu den größten Arbeitgebern in Berlin mit etwa 6.000 Beschäftigten. Nichtsdestotrotz gibt es innerhalb des Unternehmens derzeit Unsicherheiten bezüglich des Zeitplans und der endgültigen Baukosten, da diese Informationen noch nicht veröffentlicht wurden. Die Unternehmensführung hat mehrfach betont, dass die Sanierung bestehender Gebäude keine kostengünstigere Option darstellt als ein Neubau. Eine Unternehmenssprecherin erklärte, dass Sanierungsmaßnahmen oft auch langfristige Umquartierungen der Mitarbeiter erfordern würden, was die BSR vermeiden möchte.
Die BSR plant, dass auch der Bereich Kundenmanagement in die neue Zentrale am Südkreuz einziehen wird. Dennoch soll der Standort an der Mühlenstraße und der derzeitige Hauptsitz an der Ringbahnstraße erhalten bleiben. Es gibt einen wachsenden Druck auf die Unternehmensführung, die Eckpunkte für das Bauvorhaben zeitnah zu definieren, da die Baukosten ständig ansteigen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die BSR mit der neuen Unternehmenszentrale am Südkreuz ein bedeutendes Projekt plant, das nicht nur den Anforderungen einer modernen Verwaltung gerecht werden soll, sondern auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit und innovative Bauweisen setzt. Die nächsten Schritte in diesem Prozess stehen jedoch noch aus, und die BSR steht vor der Herausforderung, die Unsicherheiten sowohl intern als auch extern zu kommunizieren.
Quellen: Der Tagesspiegel, ARGE Franz&Sue, Schenker Salvi Weber, BSR