DDR-Ikone am Alex: So ziehen Berlin-Besucher über die Weltzeituhr her!

DDR-Ikone am Alex: So ziehen Berlin-Besucher über die Weltzeituhr her!

Die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz in Berlin ist seit ihrer Enthüllung im Jahr 1969 nicht nur ein zentraler Punkt im Berliner Stadtbild, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Als Symbol für die Weltoffenheit der ehemaligen DDR hat die Uhr nicht nur technische, sondern auch kulturelle Bedeutung erlangt.

Die Entstehungsgeschichte der Weltzeituhr

Im Sommer 1968 begann der Designer Erich John mit den ersten Skizzen der Weltzeituhr. Die Uhr wurde als Teil der umfassenden Neugestaltung des Alexanderplatzes konzipiert, der anlässlich des 20. Jahrestages der DDR geschmückt werden sollte. Unter der Leitung von Walter Womacka und in Zusammenarbeit mit zahlreichen freiwilligen Arbeitern wurde die Uhr in Rekordzeit errichtet. Am 30. September 1969 wurde sie feierlich eingeweiht, wobei der damalige Oberbürgermeister von Ost-Berlin, Herbert Fechner, die Eröffnungsrede hielt.

Die technische Funktionalität

Die Weltzeituhr hat eine Höhe von zehn Metern und besteht aus einer zentralen Säule, die von einem Aluminium-Mantel umgeben ist. Auf dieser Säule sind die Namen von 146 Städten aus verschiedenen Zeitzonen eingraviert. Über der Uhr rotiert eine vereinfachte Darstellung des Sonnensystems, die die Grundlagen der Zeitmessung symbolisiert. Die Uhr selbst funktioniert mit einem speziellen Antrieb, der sicherstellt, dass sie etwas schneller läuft als die tatsächliche Zeit, um Laufzeitfehler zu vermeiden. Diese Technik wird durch einen Elektromotor ermöglicht, der aus der Zeit der DDR stammen.

Gesellschaftliche Bedeutung

Die Weltzeituhr war nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein kulturelles Symbol. Sie bot den Bürgern der DDR die Möglichkeit, zu sehen, wie spät es in anderen Teilen der Welt war, was besonders in einer Zeit der politischen Isolation von Bedeutung war. Viele Menschen betrachteten die Uhr als ein Zeichen der Weltoffenheit, besonders nach dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961. Die Uhr wurde zu einem Ort, an dem sich Menschen versammelten, um ihre Meinungen auszutauschen und sich zu verabreden.

Ein Ort der Proteste

In den späten 1980er Jahren, während der friedlichen Revolution in der DDR, wurde die Weltzeituhr zum Schauplatz zahlreicher Demonstrationen. Am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR, versammelten sich Tausende von Menschen rund um die Uhr, um für Freiheit und Demokratie zu demonstrieren. Diese Ereignisse trugen dazu bei, die Weltzeituhr als ein Symbol des Wandels und der Hoffnung zu etablieren.

Die Wahrnehmung heute

Heutzutage zieht die Weltzeituhr weiterhin Besucher aus der ganzen Welt an. Sie ist nicht nur ein beliebter Fotostopp, sondern auch ein Ort für kulturelle Veranstaltungen und Zusammenkünfte. Der Alexanderplatz und die Weltzeituhr sind zu einem Fokus für Touristen geworden, die das historische und kulturelle Erbe Berlins erkunden möchten.

Fazit

Die Weltzeituhr am Alexanderplatz ist mehr als nur eine Uhr; sie ist ein Symbol für die Geschichte und die Veränderungen, die Berlin erlebt hat. Von ihrer Entstehung in der DDR über ihre Rolle als Treffpunkt und Protestort bis hin zu ihrem Status als Wahrzeichen der Stadt, die Uhr hat sich einen Platz in den Herzen der Berliner und der internationalen Besucher erobert. Die Weltzeituhr bleibt ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Kunst, Technik und sozialer Bedeutung.

In den letzten Jahren hat die Uhr zudem den Status eines Denkmals erlangt, was ihre Bedeutung für die Stadt und ihre Geschichte unterstreicht. Sie ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen und ein wichtiger Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses Berlins ist.

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