Deutschlandticket-Finanzierung für 2025 steht
Der Bundesrat hat der Anpassung des Regionalisierungsgesetzes zugestimmt und damit die Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2025 gesichert. Der Beschluss des Bundestages wurde somit bestätigt. Das 49-Euro-Ticket kann also auch 2025 für 58 Euro pro Monat genutzt werden. Wie stern.de berichtet, war die Gesetzesänderung notwendig, um nicht genutzte Finanzmittel aus dem Jahr 2023 auf 2025 übertragen zu können. Die Zustimmung des Bundesrats erfolgte „buchstäblich in letzter Minute“, so Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gegenüber stern.de. Er unterstrich die Bedeutung einer langfristigen Planung bis 2030, um den Nutzern mehr Sicherheit zu bieten.
Debatte über die langfristige Finanzierung
Obwohl die Finanzierung für 2025 nun gesichert ist, bleibt die langfristige Zukunft des Deutschlandtickets ungewiss. Laut dpa sind die Bundesmittel aktuell nur für das kommende Jahr zugesagt. Bund und Länder teilen sich die Kosten mit jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) forderte laut stern.de mehr Verbindlichkeit und betonte, dass Bayern seine Zahlungen nicht erhöhen werde. Eine Fortführung des Tickets über 2025 hinaus müsse vom Bund komplett finanziert werden, argumentierte Bernreiter und verwies auf den Bedarf an Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Sören Bartol (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hob laut AFP die durch die Gesetzesänderung gewonnene Flexibilität hervor. Die Länder könnten die Bundesmittel für die Regionalisierung nun auch für abgewandelte Deutschlandticket-Modelle verwenden, zum Beispiel für ermäßigte Angebote für bestimmte Personengruppen.
Kritik und Forderungen an die Politik
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Finanzierung des Deutschlandtickets zwar für 2025 gesichert sei, die Zeit danach aber ungeklärt bleibe. Kritiker bemängeln die kurzfristige Planung und fordern eine langfristige Perspektive. Grüne-Fraktionschefin Katharina Dröge bedauerte laut SZ, dass mit der Union keine dauerhafte Lösung vereinbart werden konnte. Ulrich Lange (CSU), Unions-Fraktionsvize, kritisierte laut News.de, das Deutschlandticket sei mit 58 Euro nicht finanzierbar und der Bund greife in die Länderkompetenzen ein. Außerdem werde der ländliche Raum benachteiligt, da das Auto dort weiterhin das wichtigste Verkehrsmittel sei.
Ausblick auf die Zukunft des Deutschlandtickets
Im nächsten Jahr werden Bund und Länder erneut über die Finanzierung des Tickets verhandeln. Laut Tagesschau wird es dabei auch um eine mögliche Erweiterung des Angebots gehen, beispielsweise um familienfreundlichere Regelungen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing spricht sich laut dpa für eine dauerhafte Einführung des Deutschlandtickets aus und sieht darin eine Chance zur Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Er appelliert an alle Beteiligten, das Ticket langfristig zu sichern. Trotz der Preiserhöhung auf 58 Euro erwartet Wissing keine großen Kündigungswellen, da das Ticket auch mit dem höheren Preis attraktiv bleibe, besonders im Vergleich zu früheren Abo-Kosten im ländlichen Raum.
Quellen:
- stern.de
- dpa
- AFP
- Süddeutsche Zeitung
- News.de
- Tagesschau