E
Ein echtes Herz für Hertha und ein intelligenter Bursche Dieter Hoeneß hat Hertha BSC über viele Jahre hinweg geprägt, sowohl als Manager als auch als Vorsitzender der Geschäftsführung. In seiner Amtszeit hatte er immer wieder mit dem damaligen Ultra Kay Bernstein zu tun, der ihm manchmal Kopfschmerzen bereiten konnte. Trotzdem schätzten sich die beiden Funktionäre. Die Nachricht vom plötzlichen Tod des Hertha-Präsidenten Kay Bernstein hat Dieter Hoeneß tief getroffen, wie er am Rande der Trauerfeier für den verstorbenen Franz Beckenbauer mitteilte. Während Hoeneß' Zeit bei Hertha war Bernstein Mitgründer der Ultra-Gruppierung Harlekins und fungierte als Vorsänger (Capo) in der Ostkurve. Dadurch kam es manchmal zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Bernstein und dem Hertha-Boss. Hoeneß lernte Bernstein schon früh kennen, als dieser als junger Mann als Capo in der Kurve mit den Harlekins auch mal über die Stränge schlug. Der damalige Ultra bereitete Hoeneß zwar hin und wieder Sorgen, aber er schätzte ihn trotzdem. Er bezeichnete Bernstein als "kleinen Chaoten", der jedoch ein echtes Herz für Hertha hatte und ein intelligenter Bursche war. Ein Beispiel für die ambivalente Beziehung zwischen Hoeneß und dem jungen Ultra Bernstein ist eine Anekdote, die der ehemalige Manager vor anderthalb Jahren dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) erzählte. Bei einem Europapokalspiel gegen Viking Stavanger hatten die Ultras mit Bernstein an der Spitze die Trikots der gegnerischen Mannschaft gestohlen. Hoeneß rief Bernstein an und gab ihm eine Stunde Zeit, die Trikots zurückzubringen, ansonsten würde es Ärger geben. Bis auf ein Trikot wurden alle wieder zurückgebracht. Hoeneß betonte, dass diese Aktion Bernstein charakterisiert habe. Hoeneß lobte Bernsteins kurze Amtszeit als Klubpräsident und hob hervor, dass er es geschafft habe, den Verein und die Fans zusammenzuführen und Hertha zu konsolidieren. Bernstein sei auch Kompromisse eingegangen, wie zum Beispiel das Sponsoring durch einen Sportwettenanbieter oder die Zusammenarbeit mit einem Investor, der Mitspracherecht haben wollte. Obwohl dies nicht Bernsteins Ding war, habe er gemerkt, dass ein gewisser Pragmatismus notwendig sei. Während Bernsteins Präsidentschaft waren er und Hoeneß immer wieder im Austausch, zuletzt wenige Tage vor Bernsteins Tod. Hoeneß beschreibt das Verhältnis zwischen ihnen als gut. Er bedauert, dass Bernstein viel zu früh gestorben ist. Quellen: - rbb24 - Bild: Imago/Bernd König
Veröffentlich
 in Kategorie: 
Sport

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen