Unglück auf Berliner Veranstaltungsschiff: Und plötzlich brach das Dach der „MS Heimatland“

Am Dienstagabend, dem 17. Oktober 2023, ereignete sich ein schwerwiegendes Unglück auf dem Veranstaltungsschiff „MS Heimatland“, das fest an der Spree in Berlin-Mitte verankert ist. Während einer Live-Performance brach ein Teil des Daches des Schiffes ein, was zu einer panikartigen Situation führte und mehrere Verletzte zur Folge hatte.

Gegen 21.18 Uhr, während einer Pause eines Konzerts einer dänischen Musikerin, fiel ein Segment der Dachabdeckung über dem Laderaum des Schiffes ein. Nach ersten Berichten handelte es sich um eine Metallplatte, die etwa ein Mal sieben Meter groß war. Laut dem Betreiber des Schiffes, Petr Hošek, war das Betreten des Daches ausdrücklich untersagt, da es als nicht tragfähig galt.

Insgesamt befanden sich rund 120 Personen an Bord des Schiffes zum Zeitpunkt des Unglücks. Die Feuerwehr musste mit einem Großaufgebot von 71 Einsatzkräften ausrücken, um die Situation zu bewältigen und mögliche Opfer im Wasser und am Ufer zu suchen. Diese Maßnahmen wurden durch den Einsatz eines Rettungshubschraubers ergänzt. Infolge des Vorfalls wurden zwölf Personen verletzt, darunter neun Frauen im Alter zwischen 22 und 30 Jahren sowie drei Männer im Alter von 24 bis 31 Jahren. Zwei der verletzten Frauen mussten stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.

Ein Augenzeuge berichtete, dass viele Gäste auf dem Dach saßen und die Stabilität des Daches zuvor offensichtlich in Frage gestellt wurde. Ein weiterer Zeuge bestätigte, dass das Dach nicht den Anschein machte, stabil genug zu sein, um die Last der Menschen zu tragen. Die Polizei hat die Ermittlungen eingeleitet und prüft den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung.

Das Schiff „MS Heimatland“ ist ein historisches Kahn aus dem Jahr 1910, das ursprünglich für den Transport von Kohlen, Sand und Splitt genutzt wurde. Seit 2018 wird es von Petr Hošek betrieben und bietet Platz für verschiedene Veranstaltungen. Zuletzt wurde das Schiff im August 2024 auf Mängel geprüft, wobei keine Probleme an der eingestürzten Dachabdeckung festgestellt wurden. Der Vorstand des Historischen Hafens, dem das Schiff gehört, äußerte sich schockiert über den Vorfall und der Verein „Berlin-Brandenburgische Schifffahrtsgesellschaft“ hat das Schiff an Hošek vermietet.

Die Veranstaltungsräume des Schiffes können für private Anlässe gemietet werden, darunter eine Bühne mit Tanzfläche und ein Galerieraum. Obwohl das Schiff in der Vergangenheit gelegentlich unter Sturmschäden am Wellblechdach litt, gab es bis zu diesem Vorfall keine Verletzten. Die Betreiber hatten zuvor betont, dass die Sicherheitsvorkehrungen verbessert worden seien.

Die Ermittlungen der Polizei sind noch im Gange, und es bleibt abzuwarten, welche Schlüsse aus diesem Vorfall gezogen werden können. In der Zwischenzeit werden die Verletzten medizinisch versorgt, und die Hintergründe des Unglücks werden umfassend untersucht.