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Ein Berliner und der Wassersport: „Wie ich auf die kühne Idee kam, ein Museum zu gründen“

Werner Philipp, ein 91-jähriger Berliner, hat in seinem langen Leben eine bemerkenswerte Reise durch die Welt des Wassersports und der Geschichte unternommen. In seinen Erzählungen verbindet er persönliche Erfahrungen mit der Geschichte des Wassersports in der Region Grünau, wo er als Lehrer und leidenschaftlicher Ruderer tätig war. Diese Leidenschaft führte ihn dazu, das erste deutsche Wassersportmuseum zu gründen, welches die reiche Tradition und die wechselvolle Geschichte des Wassersports bewahren soll.

Die Idee zu diesem Museum entstand aus dem Wunsch, die Geschichte des Wassersports in Grünau über die Jahrzehnte hinweg zu dokumentieren. Diese Geschichte reicht bis in die Zeit des Kaiserreichs zurück und erstreckt sich durch die politischen und sozialen Wirren des 20. Jahrhunderts. Laut einem Bericht von Der Tagesspiegel spielte die Sammlung von Materialien, Booten und Dokumenten, die er gemeinsam mit seinen Schülern initiierte, eine zentrale Rolle in diesem Projekt.

Philipps Engagement für den Wassersport und die Bewahrung der damit verbundenen Geschichte ist bemerkenswert. Er setzte sich für den Erhalt der historischen Bootshäuser ein, die einst wichtige Zentren jüdischer Wassersportvereine waren, die unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung und der Teilung Deutschlands litten. Seine Bemühungen, diese Stätten zu schützen, sind Teil seines unermüdlichen Einsatzes, die Vergangenheit und die Erinnerungen daran zu bewahren.

Im Juli 2023 wurde Philipp für seine Verdienste um das Gemeinwohl mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Dies stellt eine Anerkennung für seine langjährige Arbeit und seinen Einfluss auf die Erhaltung der Wassersportkultur in Berlin dar. Zudem veröffentlichte er kürzlich ein Buch mit dem Titel „Wassersport in Grünau – Wie ich auf die kühne Idee kam, ein Museum zu gründen“, in dem er seine Lebensgeschichte und die Entwicklung des Museums detailliert beschreibt.

Das Buch ist nicht nur ein Rückblick auf Philipp's Lebenswerk, sondern auch ein Aufruf zur Bewahrung von Geschichte und Kultur. Er schildert darin die Herausforderungen, die er im Laufe der Jahrzehnte überwinden musste – von der Nachkriegszeit bis zur politischen Teilung Deutschlands. Diese Erlebnisse sind nicht nur für die Leser von historischer Bedeutung, sondern auch für die zukünftigen Generationen von Wassersportlern und Geschichtsinteressierten.

Sein Engagement für die Gemeinschaft und die Kultur des Wassersports zeigt sich auch in seiner aktiven Rolle in der Grünauer Geschichtswerkstatt. Hier erstellt er Informationsmaterialien über die Geschichte der Region und setzt sich für den Erhalt von Denkmälern ein. Philipp ist überzeugt, dass der Wassersport nicht nur eine sportliche Betätigung, sondern auch ein wichtiger Teil der kulturellen Identität der Region ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Werner Philipp ein herausragendes Beispiel für die Kombination von persönlichem Engagement und historischem Bewusstsein ist. Sein Lebenswerk und sein unermüdlicher Einsatz für den Wassersport in Grünau sind inspirierend und zeigen, wie wichtig es ist, kulturelles Erbe zu bewahren. Die Gründung des Wassersportmuseums ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein Beitrag zur Bewahrung der Geschichte des Wassersports in Deutschland.

In einer Zeit, in der viele Vereine und Traditionen in Gefahr sind, in Vergessenheit zu geraten, ist Phillip's Arbeit von immenser Bedeutung. Die Erhaltung der Geschichte des Wassersports bietet nicht nur eine Möglichkeit, die Vergangenheit zu würdigen, sondern auch eine Plattform für kommende Generationen, um die Kultur und die Werte, die mit dem Wassersport verbunden sind, zu verstehen und weiterzugeben.

Das Wassersportmuseum in Grünau wird somit zu einem wichtigen Ort, an dem Menschen die Geschichte des Wassersports entdecken und die Erinnerungen an eine reiche Tradition lebendig halten können. Philipps Geschichte ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Kraft der Gemeinschaft und den unermüdlichen Einsatz für den Erhalt unseres kulturellen Erbes.

Quellen: Der Tagesspiegel

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 in Kategorie: 
Kultur

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