<
Festnahmen und Verletzte: 350 Teilnehmer bei Pro-Palästina-Demo in Berlin

Festnahmen und Verletzte: 350 Teilnehmer bei Pro-Palästina-Demo in Berlin

Am Montagabend kam es in Berlin-Neukölln zu einer eskalierenden Pro-Palästina-Demonstration, die unter dem Motto "Stoppt die Kriegsverbrechen im Libanon und Palästina" stattfand. Die Veranstaltung, die ursprünglich für 100 Teilnehmer angemeldet worden war, wuchs in der Spitze auf etwa 350 Personen an. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von rund 400 Einsatzkräften vor Ort, um die Sicherheitslage zu überwachen.

Laut einem Polizeisprecher kam es während der Demonstration zu mehreren Zwischenfällen, die zu Festnahmen und Verletzten führten. Insgesamt wurden zehn Personen vorübergehend festgenommen, um ihre Personalien festzustellen. Diese wurden jedoch nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Die Polizei leitete zudem mehrere Strafverfahren ein, darunter acht Anzeigen wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Ein besorgniserregender Vorfall ereignete sich am Rande der Demonstration, als ein 18-jähriger und ein 27-jähriger Mann nach der Veranstaltung auf dem Hermannplatz in einen körperlichen Streit gerieten und beide im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Während der Demonstration wurden auch verbotene Slogans, wie "From the river to the sea", skandiert. Ein Pressevertreter, der vor Ort war, berichtete, dass er bedrängt wurde, was die Polizeikräfte zusätzlich in Alarmbereitschaft versetzte.

Die Polizei berichtete, dass auch Pyrotechnik gezündet wurde. Unbekannte hätten Bauzäune und brennende Mülltonnen auf die Fahrbahn geschoben, um die Einsatzkräfte zu behindern. Ein Teilnehmer warf eine Flasche in Richtung eines Polizeiwagens, glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.

Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußerte sich zu den Vorfällen und verurteilte die Aggression während der Demonstration. Er betonte, dass jeder das Recht habe, zu demonstrieren, jedoch niemand das Recht, Straftaten zu begehen. Wegner stellte klar, dass die Behörden mit allen rechtsstaatlichen Mitteln gegen solche Ausschreitungen vorgehen würden.

Die Situation wurde durch die Entstehung von Gruppen, die sich nach dem offiziellen Ende der Demonstration am Hermannplatz versammelten und erneut provokante Parolen riefen, weiter angespannt. Die Polizei sah sich gezwungen einzugreifen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

Diese Vorfälle reihten sich in eine Reihe von ähnlichen Ereignissen ein, die in den letzten Monaten in Berlin stattfanden, wo Pro-Palästina-Demonstrationen oft von Ausschreitungen und Konflikten mit der Polizei begleitet werden. Die Behörden stehen angesichts der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten und der damit verbundenen Proteste vor der Herausforderung, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, während sie das Recht auf freie Meinungsäußerung respektieren.

Die Polizei wird weiterhin Ermittlungen durchführen, um die genauen Umstände der Vorfälle zu klären und mögliche weitere Straftäter zu identifizieren. Die Situation bleibt angespannt, und die Behörden rufen zur Mäßigung und zu einem respektvollen Umgang miteinander auf.

Quellen: Der Standard, dpa

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Politik

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen