Galeria in Berlin: Streik heute – Arbeitskampf spitzt sich zu

Am Dienstag, den 5. November, haben die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof in Berlin und Brandenburg zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi fordert die Mitarbeitenden auf, die Arbeit für einen Tag niederzulegen, um auf die aktuellen Konflikte im Unternehmen aufmerksam zu machen. Besonders betroffen sind die Mitarbeiter der Filiale in Potsdam, die ebenfalls zum Streik aufgerufen wurden.

Hintergrund des Streiks

Die Gewerkschaft Verdi hat diese Maßnahme als Reaktion auf den Druck, den das Galeria-Management auf die Beschäftigten ausübt, beschlossen. Verdi hat in einer Mitteilung betont, dass das Management eine Lohnerhöhung von der Bedingung abhängig macht, dass die Mitarbeitenden auf den Schutz durch den Tarifvertrag verzichten. Diese Vorgehensweise wird von der Gewerkschaft als inakzeptabel angesehen.

Ralph Thomas, Gewerkschaftssekretär für den Einzelhandel in Berlin-Brandenburg, erläuterte, dass die Lohnerhöhung nur gewährt wird, wenn 90 Prozent der Mitarbeiter einer Filiale auf diesen Tarifvertrag verzichten. Dies führt zu einem Klima der Unsicherheit und Rivalität unter den Beschäftigten, was die Verhandlungen weiter erschwert.

Forderungen der Gewerkschaft

Verdi verlangt eine tarifliche Lohnerhöhung und hat die Geschäftsführung aufgefordert, „unmoralische, vergiftete Angebote“ an die Verkäuferinnen und Verkäufer zu unterlassen. Die Gewerkschaft warnt, dass die Beschäftigten ohne einen Tarifvertrag in der Zukunft vom Goodwill des Managements abhängen würden, was die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze gefährdet.

Conny Weißbach, Landesfachbereichsleiterin Handel bei Verdi, wies darauf hin, dass nur durch einen Tarifvertrag die Einkommen und Arbeitsbedingungen rechtssicher geregelt werden können. Ohne einen solchen Vertrag seien die Beschäftigten weiterhin anfällig für willkürliche Entscheidungen des Unternehmens.

Politische Reaktionen und Unterstützung

Die Kundgebung, die vor der Galeria-Filiale in Berlin-Steglitz stattfindet, wird von Andrea Kühnemann, Landeschefin von Verdi, angeführt. Auch Politiker verschiedener Parteien sind eingeladen, um ihre Unterstützung für die Beschäftigten zu zeigen. Der Druck auf die Galeria-Kette wächst, insbesondere nachdem bekannt wurde, dass die Filiale am Alexanderplatz in Berlin bis Ende 2025 geschlossen werden soll, was den Beschäftigten zusätzliche Sorgen um ihre Arbeitsplätze bringt.

Die Gewerkschaft hat betont, dass diese Streikaktion nicht nur eine Antwort auf die aktuellen Forderungen ist, sondern auch ein Zeichen für die Unsicherheit, die die Beschäftigten in der gesamten Branche empfinden. Der Handelskonzern befindet sich weiterhin im Insolvenzverfahren, was die Lage noch komplizierter macht.

Fazit

Der geplante Warnstreik am Dienstag stellt einen weiteren Ausdruck des Widerstands der Beschäftigten gegen die Unternehmenspolitik von Galeria dar. Die Gewerkschaft Verdi hat klare Forderungen formuliert, und es bleibt abzuwarten, wie das Management auf diese Herausforderungen reagieren wird. Die Auseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen und die Sicherung der Standorte wird weiterhin ein zentrales Thema bleiben, während die Beschäftigten auf eine Verbesserung ihrer Situation hoffen.

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Politik

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