Debatte um Handyverbot an Schulen in Brandenburg und Berlin entfacht

In Brandenburg und Berlin ist eine lebhafte Diskussion über ein mögliches Handyverbot an Schulen entbrannt. Während einige Politiker und Pädagogen für ein Verbot plädieren, sprechen sich andere dagegen aus und betonen die Wichtigkeit der digitalen Bildung.

Brandenburg: Bildungsminister gegen generelles Verbot

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, hat sich Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) gegen ein generelles Handyverbot an Schulen ausgesprochen. Er betonte die Bedeutung digitaler Medien für den Lernalltag und die Notwendigkeit, junge Menschen im Umgang damit zu schulen. "Weder ein vollständiges Verbot digitaler Medien noch eine reine Digitalisierung zulasten von klassischen Lernmitteln wie Schulbuch, Heft und Stift ist sinnvoll", erklärte Freiberg.

Im Gegensatz dazu fordert die AfD-Landtagsfraktion ein umfassendes Handyverbot an Grundschulen und Kitas, mit Ausnahmen für Kinder mit medizinischen Gründen. Der Landtag befasste sich kürzlich mit diesem Thema.

Berlin: Politiker fordern Handyverbot in offenem Brief

Auch in Berlin ist die Debatte entfacht. Wie die Berliner Zeitung meldet, haben drei Familien- und Gesundheitsstadträte der SPD in einem offenen Brief ein umfassendes Handyverbot an Berliner Schulen gefordert. Sie argumentieren, dass die unkontrollierte Smartphone-Nutzung während der Schulzeit mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringe, insbesondere in Bezug auf Cybermobbing und psychische Belastungen.

Die Berliner Bildungsverwaltung sieht laut Taz derzeit jedoch keinen Handlungsbedarf für ein generelles Verbot. Medienbildung wird als fächerübergreifendes Querschnittsthema an den Schulen betrachtet.

Schülervertretung gegen Handyverbot

Der Landesschüler-Ausschuss in Brandenburg äußert sich kritisch zu einem grundsätzlichen Verbot. Wie das Deutsche Schulportal berichtet, fordert Maurice Heilmann, Sprecher des Landesschülerrats in Brandenburg, sogar die konsequente Abschaffung von Handyverboten. Er argumentiert, dass die Schule den Auftrag habe, junge Menschen auf die Arbeitswelt vorzubereiten, wozu auch die Nutzung von Smartphones gehöre.

Ausblick

Die Debatte um den Einsatz von Smartphones in Schulen wird voraussichtlich weiter anhalten. Während einige Politiker und Pädagogen strikte Regelungen fordern, plädieren andere für einen differenzierten Umgang mit digitalen Medien im Schulalltag. Eine Lösung, die sowohl die Vorteile der Digitalisierung nutzt als auch mögliche Risiken minimiert, bleibt eine Herausforderung für Bildungspolitiker und Schulen.

Quellen:

Veröffentlich am 
22/1/2025
 in Kategorie: 
Politik

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