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Kita-Warnstreik am Donnerstag in Berlin

Am Donnerstag, den 19. September 2024, haben die Mitarbeiter der städtischen Kitas in Berlin zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Laut Angaben der Gewerkschaften Verdi und GEW beteiligten sich etwa 2.000 Beschäftigte an den Protestaktionen, die vor dem Abgeordnetenhaus stattfanden. Der Warnstreik ist eine Reaktion auf die anhaltende Weigerung des Berliner Senats, Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu führen, der eine Verbesserung der pädagogischen Arbeitsbedingungen und eine Entlastung des Kita-Personals zum Ziel hat.

Die Gewerkschaften fordern spezifische Regelungen, die im Tarifvertrag festgelegt werden sollen. Dies umfasst insbesondere die Definition, für wie viele Kinder eine pädagogische Fachkraft zuständig ist. Ein zentrales Anliegen ist es, die Belastung der Erzieherinnen und Erzieher zu reduzieren, indem beispielsweise sieben Wochenstunden für vorbereitende pädagogische Aufgaben sowie Elterngespräche anerkannt werden.

Hintergründe des Streiks

Die angespannte Personalsituation in den Berliner Kitas ist kein neues Problem. Die Gewerkschaften betonen, dass der Senat dringend handeln muss, um verlässliche Mindest-Fachkraft-Kind-Relationen zu schaffen. Christiane Weißhoff, eine Sprecherin der GEW, stellte fest, dass der Senat die Kita-Krise zur Chefsache machen sollte, um die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine zentrale Kundgebung wird am 19. September um 9 Uhr vor dem Roten Rathaus stattfinden.

Der Senat hat allerdings erklärt, dass er nicht in der Lage ist, allein über einen Tarifvertrag bezüglich der Personalbemessung zu verhandeln, da Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder ist. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) wies darauf hin, dass solche tarifrechtlichen Fragen nicht isoliert betrachtet werden können und eine umfassende Diskussion erforderten.

Kita-Streik und seine Auswirkungen

Der Warnstreik betrifft insbesondere die rund 280 städtischen Kitas in Berlin, in denen etwa 7.000 Erzieher und weitere Mitarbeiter tätig sind. Diese Einrichtungen betreuen rund 35.000 Kinder. Da der Streik angekündigt wurde, müssen Eltern mit erheblichen Einschränkungen in der Betreuung ihrer Kinder rechnen. Einzelne Kitas könnten geschlossen bleiben, und in anderen Einrichtungen könnte nur eine eingeschränkte Betreuung angeboten werden.

Die Gewerkschaften haben bereits eine Urabstimmung über einen möglichen unbefristeten Streik in den Berliner Kita-Eigenbetrieben angekündigt. Diese Maßnahme ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Beschäftigten an ihren Forderungen festhalten und bereit sind, aktiv für ihre Rechte zu kämpfen.

Öffentliche Reaktionen und Unterstützung

Die Gewerkschaften rufen alle Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe sowie Eltern und Unterstützer zu einer Teilnahme an der Kundgebung auf. Sie möchten damit ein starkes Zeichen für gesunde Arbeitsbedingungen und eine nachhaltige Lösung der Kita-Krise setzen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit könnte entscheidend sein, um Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben.

Die Kritik an der hohen Arbeitsbelastung und den unzureichenden Bedingungen in den Kitas hat in den letzten Monaten zugenommen. Viele Beschäftigte fühlen sich überfordert und sehen sich nicht in der Lage, die notwendige pädagogische Qualität zu gewährleisten. Die Gewerkschaften betonen, dass es an der Zeit sei, diese Probleme ernst zu nehmen und Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch der Fachkräfte gerecht werden.

Ausblick auf die weitere Entwicklung

Ein weiterer Warnstreiktag ist bereits für den Donnerstag der folgenden Woche angekündigt. Geplant ist zudem eine zentrale Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Die Gewerkschaften setzen große Hoffnungen in die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik, da sie damit eine deutliche Botschaft an den Senat senden möchten. Die Situation in den Kitas bleibt angespannt, und die nächsten Wochen könnten entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Betreuungsqualität in Berlin sein.

Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen im Kitastreik eine klare und anhaltende Forderung nach Veränderungen im Berliner Bildungssystem. Gewerkschaften und Kita-Mitarbeitende stehen bereit, um für ihre Rechte einzutreten und die Bedingungen in den Kitas zu verbessern.

Quellen: rbb24, dpa

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Politik

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