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Nach Skandal-Spiel in Berliner Kreisliga: Max Kruse kritisiert „Internet-Rambos“

Das Berliner Kreisliga-Fußballspiel zwischen BSV Al Dersimspor II und Delay Sports, das für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt hat, wurde aufgrund von Ausschreitungen abgebrochen. In der Folge äußerte sich der ehemalige Nationalspieler Max Kruse und thematisierte die Hass-Nachrichten, die er nach dem Vorfall erhalten hatte. Kruse, der in einem Twitch-Stream sprach, bezeichnete die Verfasser dieser Nachrichten als „Internet-Rambos“ und berichtete, dass auch seine Frau beleidigt worden sei.

Der Abbruch des Spiels war eine Reaktion auf tumultartige Szenen, die nach dem späten 2:2-Ausgleichstreffer von Kruse in der Nachspielzeit entflammten. Die Situation eskalierte, als Delay Sports den Siegtreffer erzielte. Zuschauer fühlten sich offenbar vom Jubel der Gäste provoziert, was zu einem Platzsturm führte. Max Kruse bestätigte in seinem Stream, dass solche Szenen „mit Fußball nichts zu tun“ hätten und äußerte Bedauern über das abrupte Ende eines sportlich interessanten Spiels.

„Ich kann da drüber stehen, die Jungs aus meiner Mannschaft sind das nicht so gewohnt“, erklärte Kruse und fügte hinzu, dass auch andere Spieler seines Teams beleidigt und privat angeschrieben wurden. Er kritisierte die Verfasser der Hass-Nachrichten scharf und stellte fest: „Die, die das machen: Ihr seid nicht besser als die, die da aufs Spielfeld rennen und jemanden schlagen oder Fäuste verteilen.“

Die Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Probleme, die im Amateurfußball immer wieder auftreten. Kevin Pannewitz, der als Co-Trainer bei Delay Sports tätig ist, äußerte sich ebenfalls besorgt über die Geschehnisse und bezeichnete sie als „unwürdig“. Er sagte: „Solche Szenen haben im Fußball nichts zu suchen.“ Die Diskussion über Gewalt und Respekt im Sport wird durch diese Ereignisse wieder neu angestoßen.

Die Berliner Polizei musste während des Spiels eingreifen, um die Situation zu beruhigen. Auf Instagram wurde die Situation von Delay Sports dokumentiert, die einen Platzsturm gegen ihre Spieler meldeten. Kruse, der in den letzten Jahren einen bewegten Karriereverlauf hatte, ist mittlerweile in der Kreisliga aktiv und möchte durch seine Präsenz in der Amateurwelt den Fußball in seiner ursprünglichen Form fördern.

Die Ereignisse rund um das Spiel und Kruses Reaktionen zeigen, wie verletzlich Sportler durch die Anonymität im Internet werden können. Trotz seines prominenten Status ist Kruse nicht immun gegen Anfeindungen. Seine Äußerungen zu den Hasskommentaren und die Benennung der Täter als „Internet-Rambos“ verdeutlichen den Frust, den viele Athleten gegenüber der Online-Kultur empfinden, die oft toxische Verhaltensweisen fördert.

In den kommenden Wochen könnte es zu weiteren Diskussionen über die Sicherheit im Amateurfußball kommen, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Gewalt und Rassismus im Sport. Kruses Erfahrungen könnten dazu dienen, einen Dialog über das Verhalten von Fans und die Verantwortung der Gesellschaft anzustoßen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass der Vorfall nicht nur für Kruse und die betroffenen Spieler, sondern auch für den Berliner Fußball insgesamt eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Respekt und Fairness erfordert.

Quellen: dpa, Rheinische Post

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 in Kategorie: 
Sport

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